Kletterbaum in Zepernick: Fällung aus Sicherheitsgründen nötig!
Kletterbaum in Zepernick: Fällung aus Sicherheitsgründen nötig!
Zepernick, Deutschland - Am 9. Juli 2025 musste im Erlebnisbereich Dransemündung in Zepernick, Panketal, ein Eschen-Ahorn gefällt werden. Der Baum hatte sich in einem bedenklichen Zustand befunden, was insbesondere für Kinder und Passanten eine Gefährdung darstellte. Offene Risse, die durch den letzten Sturm verursacht wurden, sowie eine spürbare Fäule am Stammfuß sorgten für Sicherheitsbedenken bei den zuständigen Behörden. Der Baum lag auf zwei kräftigen Ästen, wobei der stärkere Ast einen Riss von etwa vier Metern Länge aufwies, was die Entscheidung zur Fällung unumgänglich machte. Die mögliche Alternative – die Entnahme des „Unglückbalkens“ – hätte eine radikale Kürzung der Krone zur Folge gehabt, was aufgrund der vorhandenen Schäden als nicht sinnvoll erachtet wurde.
Nach der Fällung kümmerte sich der Betriebshof der Gemeinde Panketal um die Restabfälle des Baums, während ein Teil des Erlebnisbereichs vorübergehend geschlossen wurde, um den Fäll- und Abtransport sicher durchzuführen. Das Areal ist bekannt für seine Freizeitmöglichkeiten und zieht zahlreiche Familien an, die hier die Natur genießen. Sicherheit steht hier an oberster Stelle, weshalb die Gemeindeverwaltung rasch gehandelt hat.
Der Eschen-Ahorn im Detail
Der Eschen-Ahorn (Acer negundo) ist ein relativ kleiner, sommergrüner Baum, der normalerweise eine Höhe von bis zu sechs Metern erreicht. Seine besonderen, gegenständlichen Blätter sind meistens 3-zählig oder gefiedert, was in einer Verwechslungsgefahr mit der Gewöhnlichen Esche (Fraxinus excelsior) resultiert. Diese Art hat sich als anspruchsloser, schnell wachsender Pionierbaum etabliert und ist bekannt dafür, dass sie unterschiedlichsten Umweltbedingungen standhalten kann, einschließlich Überflutungen von bis zu 30 Tagen. Genomen aus Nordamerika hat sich der Eschen-Ahorn mittlerweile in ganz Deutschland verbreitet.
Es ist jedoch deutlich abzulesen, dass der Baum auch negative Auswirkungen auf die umgebenden Ökosysteme haben kann. Oft besetzt er potentielle Silberweidenstandorte und hat einen Einfluss auf lokale Artenzahlen und -abundanzen. In der Regel hat er es schwer, sich gegen dominantere Baumarten durchzusetzen, was die langfristige Stabilität von Waldbeständen gefährden kann, besonders angesichts der immer häufiger auftretenden Baumfällungen.
Waldnutzung und Klimafolgen
Die Fällung des Eschen-Ahorns in Panketal reiht sich ein in einen globalen Trend, der laut einer Studie von Wissenschaftlern der Europäischen Kommission zwischen 2016 und 2018 einen Anstieg von Holzeinschlägen um 49 % in der EU feststellt. Dies wird vor allem der wachsenden Nachfrage nach Holz als nachhaltigem Rohstoff zugeschrieben. Immerhin sind etwa 38 % der Landfläche in der EU mit Wald bedeckt, diese Wälder absorbieren etwa 10 % des in der EU ausgestoßenen CO2. Allerdings könnte dieser Trend, wenn er so weitergeht, die Vision der EU für waldbasierten Klimaschutz gefährden.
Über 50 % des Anstiegs der Rodungen kommen aus Ländern wie Schweden und Finnland, während Deutschland in den Jahren von 2016 bis 2018 eine Zunahme der Waldflächen um 7 % verzeichnete. Alarmierende Berichte weisen auf dramatische Verluste an Biomasse hin, die durch eine verstärkte Nutzung von Bioenergie verursacht werden. Dies verdeutlicht den Handlungsbedarf für ein nachhaltiges Management unserer Wälder und die Notwendigkeit, auch andere Sektoren zur Erreichung der Klimaziele zu dekarbonisieren.
Insgesamt bleibt die Diskussion um die Fällung von Bäumen und die damit verbundenen ökologischen sowie klimatischen Herausforderungen von großer Bedeutung. Norddeutschland, und somit auch Regionen wie Panketal, steht dabei im Fokus, wenn es um die Balance zwischen Naturschutz und den Bedürfnissen der Bevölkerung geht.
Barnim Aktuell, Artensteckbrief, RND
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Ort | Zepernick, Deutschland |
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