Potsdam erlässt strenges Wasserentnahmeverbot – Bis zu 50.000 Euro Strafe!

Potsdam erlässt strenges Wasserentnahmeverbot – Bis zu 50.000 Euro Strafe!

Potsdam, Deutschland - In Potsdam gibt es ab sofort ein striktes Verbot zur Entnahme von Wasser aus den dortigen Seen und Flüssen. Diese Maßnahme wurde am 15. Juli 2025 beschlossen und gilt bis zum 10. Oktober dieses Jahres. Grund für das Wasserentnahmeverbot ist die anhaltende Trockenheit, die sich bereits seit einigen Jahren abzeichnet. Insbesondere die Wasserstände der Havel und der Nuthe sind alarmierend niedrig, was die Stadtverwaltung auf die unzureichenden Niederschläge und die extremen Witterungsverhältnisse zurückführt. So meldet das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) die geringsten Niederschläge im ersten Halbjahr seit über 130 Jahren. Trotz vereinzelter Regenfälle bleibt die Wetterlage angespannt, da die Grundwasserstände in Brandenburg in den letzten Jahren kontinuierlich gefallen sind und diese Situation mittlerweile als Normalität angesehen werden kann.

Die Stadtverwaltung warnt, dass die fortgesetzte Wasserentnahme nicht nur die Wasserversorgung gefährdet, sondern auch bedeutende ökologische Schäden nach sich ziehen könnte. Hierzu gehören unter anderem Algenwachstum und Fischsterben. Angesicht der Knappheit wird für einen bewussten Umgang mit Wasser geworben. Tipps beinhalten, Gärten vorzugsweise in den kühleren Morgen- oder Abendstunden zu gießen, Regenwasser zu sammeln und Mulch zu verwenden, um den Boden feucht zu halten. Die Aufforderung zur bereitsenden zurückhaltenden Bewässerung von Rasenflächen ist ebenfalls Teil der Kampagne, um das Wasser zu schonen und die Natur zu unterstützen. Tixio berichtet, dass maximal Bußgelder von bis zu 50.000 Euro bei Verstößen gegen das Verbot drohen.

Ausnahmen und Risiken

Besonders betroffen von den Maßnahmen sind Gartenbesitzer, die Wasser für Bewässerungszwecke aus Oberflächengewässern entnehmen wollten. Das Verbot macht allerdings eine Ausnahme für die Gartenanlagen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten sowie die öffentlichen Grünanlagen der Stadt. Unter bestimmten Bedingungen, etwa zwischen 10 Uhr und 21 Uhr, kann Wasser aus den Gewässern entnommen werden.

Die Trockenheit in Brandenburg ist nicht neu. Bereits seit 2018 sind extreme Niedrigwassersituationen an der Tagesordnung. Im Juni 2025 wurden beispielsweise gerade mal 38 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen, was die Region zu einer der trockensten in Deutschland klassifiziert. Experten warnen, dass die Klimaerwärmung und die damit verbundenen höheren Temperaturen die Niederschläge im Sommer weiter verringern werden. Tagesspiegel deftige postulieren, dass die Wasserhaushalt-Problematik nicht nur Potsdam, sondern ganz Brandenburg betrifft. Ab Juli 2025 gab es bereits landkreisübergreifende Wasserentnahmeverbote, welche nun auch in Potsdam Fuß gefasst haben.

Klimawandel und Lösungen

Die aktuelle Niedrigwassersituation ist eine direkte Folge der vorangegangenen trockenen Perioden und wird durch die steigenden Temperaturen weiter verschärft. Wie der MAZ analysiert, haben bereits mehrere Kommunen in Brandenburg Einschränkungen zur Wasserentnahme erlassen. Insgesamt sind die Niederschläge in der Region etwa 60 Prozent geringer als die Normalwerte, was die Lage zusätzlich kompliziert. Die Abflussmenge an den Pegeln der Havel und Nuthe liegt unter den empfohlenen Richtlinien und zeigt, wie kritisch die Situation tatsächlich ist.

Die Hoffnung auf eine deutliche Besserung der Situation ruht auf zukünftigen Niederschlägen. Wetterprognosen lassen jedoch vermuten, dass eine umfassende Entspannung der Niedrigwassersituation vorerst nicht in Sicht ist. Ein Umdenken im Umgang mit Wasser ist nun mehr denn je gefragt, um die Flora und Fauna der Gewässer zu schützen und die nachhaltige Wasserversorgung zu garantieren.

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OrtPotsdam, Deutschland
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