Tarifstreit am Elbe-Elster Klinikum: Keine Einigung in Sicht!
Tarifverhandlungen am Elbe-Elster Klinikum stagnieren; nächste Runde am 3. September 2025. Details zu Forderungen und Entwicklungen.

Tarifstreit am Elbe-Elster Klinikum: Keine Einigung in Sicht!
Die Tarifverhandlungen für rund 680 nichtärztliche Beschäftigte und 60 Auszubildende der Elbe-Elster Klinikum GmbH stehen auf der Kippe. Wie dgb.de berichtet, gab es am 21. August 2025 beim Auftakt der Verhandlungen kein Angebot von Arbeitgeberseite. Die nächste Verhandlung ist für den 3. September 2025 um 10 Uhr in Finsterwalde geplant.
Die Gespräche über eine neue Entgeltordnung, die die Zuordnung der Beschäftigten zu den entsprechenden Entgeltgruppen regeln soll, wurden nach einer Unterbrechung im Dezember 2024 wieder aufgenommen. Ralf Franke, der Verhandlungsführer von ver.di, bringt die Sache auf den Punkt: „Die bestehende Regelung ist veraltet und bedarf dringend einer Überarbeitung.“ Es bleibt jedoch unklar, ob die Arbeitgeberseite bereit ist, der Forderung von ver.di nach einer Übernahme der Entgeltordnung aus dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) nachzukommen.
Forderungen auf dem Tisch
Die Gewerkschaft ver.di fordert seit 2018, die Entgeltordnung des TVöD zu übernehmen und hat klare Forderungen formuliert. Ab dem 1. Juli 2025 sollen die Beschäftigten monatlich 8 Prozent mehr Entgelt erhalten, mindestens jedoch 350 Euro. Außerdem wird eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit von 39 auf 38,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich gefordert.
- Anhebung der Zulagen für Schicht- und Wechselschichtarbeit auf das Niveau des TVöD
- Erhöhung der Jahressonderzahlung auf TVöD-Niveau
- Mehr Zusatzurlaub für Wechselschichtarbeit und ab 2027 ein weiterer Urlaubstag analog zum TVöD
Für die Auszubildenden sind ebenfalls Verbesserungen geplant: Eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 150 Euro sowie ein zusätzlicher Urlaubstag ab 2027 stehen auf der Wunschliste. Die bestehenden Tarifverträge wurden von ver.di bereits zum 30. Juni 2025 gekündigt, was die Situation zusätzlich unter Druck setzt.
Das Elbe-Elster Klinikum hat in der Vergangenheit wiederholt mit ver.di verhandelt. So wurde in der vierten Verhandlungsrunde am 26. März 2024 eine Tarifeinigung erzielt, die eine Erhöhung der Tarifentgelte ab April und November 2024 vorsah. Diese Tarifeinigung hatte eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2025 und brachte für die Mitarbeiter einige Verbesserungen, unter anderem einen Inflationsausgleich und eine Reduzierung der Arbeitszeit von 40 auf 39,5 Stunden.
Doch der aktuelle Stand ist ernüchternd. Am 21. August gab es keinerlei Einigung zur neuen Entgeltordnung, da unterschiedliche Auffassungen zu einzelnen Tätigkeitsgruppen bestehen. Umso wichtiger ist es jetzt, dass die Verhandlungen am 3. September zu einem konstruktiven Dialog führen. Die Dringlichkeit eines Ergebnisses wird von allen Seiten erkannt, aber wie es letztlich ausgehen wird, bleibt abzuwarten.
Die Verhandlungen könnten nicht nur für die betroffenen Mitarbeiter und Auszubildenden von Bedeutung sein, sondern beeinflussen auch die Zukunft des gesamten Klinikstandorts. Die Elbe-Elster Klinikum GmbH, die vom Landkreis Elbe-Elster getragen wird und seit 2008 einen Haustarifvertrag mit ver.di pflegt, befindet sich hier in einer kritischen Phase.
Bleibt zu hoffen, dass im Sinne der Beschäftigten und der Zukunft des Klinikums baldmöglichst eine Einigung erzielt wird, die alle Beteiligten zufriedenstellt. Weitere Informationen und Entwicklungen sind zu erwarten, während der Termin für mehr Klarheit immer näher rückt.