Vogelgrippe-Alptraum: 130.000 Tiere allein heute gekeult!
Im Landkreis Märkisch-Oderland zwingt die Vogelgrippe zur Keulung von 80.000 Enten und 50.000 Hähnchen. Schäden in Millionenhöhe drohen.

Vogelgrippe-Alptraum: 130.000 Tiere allein heute gekeult!
Die Vogelgrippe löst in Deutschland alarmierende Schlagzeilen aus, und das besonders in den letzten Tagen. Allein am gestrigen Tag wurden im Landkreis Märkisch-Oderland 80.000 Enten gekeult. Diese drastische Maßnahme ist eine direkte Reaktion auf die Ausbrüche des hochansteckenden Geflügelpest-Virus H5N1, das in mehreren Regionen des Landes grassiert. Laut 20 Minuten erfolgten zusätzlich die Tötungen von 50.000 Masthähnchen, die am Montag folgen sollen.
Insgesamt wurden in Deutschland bereits etwa 400.000 Tiere, darunter Hühner, Enten, Gänse und Puten, aus Vorsichtsmaßnahmen getötet. Besonders stark betroffen sind die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, wo in zwei Betrieben fast 150.000 Legehennen vernichtet wurden. Während die Wirtschaft unter den enormen Schäden von rund 500.000 Euro leidet, stehen die Agrarminister unter Druck, eine koordinierte Strategie zur Eindämmung der Epidemie zu entwickeln. Bundelandwirtschaftsminister Alois Rainer betont die Dringlichkeit eines gemeinsamen Vorgehens, um weitere Schäden zu vermeiden, wie MDR berichtet.
Die Ausbreitung des Virus
Zahlreiche Geflügelbetriebe in Niedersachsen, Bayern, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sind ebenfalls von vorsorglichen Tötungen betroffen. Das Friedrich-Loeffler-Institut hat festgestellt, dass der Virusdruck durch infizierte Wildvögel in den vergangenen Tagen stark gestiegen ist. Daher wird geraten, den Kontakt zu toten Wildvögeln zu vermeiden, um eine indirekte Übertragung des Virus zu verhindern. Für die allgemeine Bevölkerung gilt ein geringes Infektionsrisiko, jedoch gibt es für Personen, die direkt mit infizierten Tieren in Kontakt kommen, ein moderates Risiko, insbesondere wenn sie keine Schutzkleidung tragen.
Die Situation wird in Deutschland und Europa zunehmend kritischer. In Baden-Württemberg zum Beispiel mussten in einem Geflügelbetrieb 15.000 Tiere getötet werden. Es gab bereits über 29 Ausbruchsherde bei Wildvögeln, was in den Herbstmonaten aufgrund des Vogelzugs die Gefahr von weiteren Ausbrüchen erhöht. Laut ZDF sind inzwischen schätzungsweise 2.000 Kraniche an der Geflügelpest verendet, was die angespannten Verhältnisse im Geflügelbestand zusätzlich verstärkt.
Maßnahmen und Perspektiven
Die Agrarminister der betroffenen Länder sind in einer Sondersitzung aufgerufen, Maßnahmen zur „Einstallung“ von Nutztieren zu koordinieren, um die Tiere von Wildvögeln zu trennen. Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft weist darauf hin, dass Abwarten keine Option sei, und fordert eine umfassende Stallpflicht, um die gesamte Geflügelproduktion zu schützen. ZDG-Präsident Hans-Peter Goldnick warnt, dass die Lage bereits ernst ist und weitere Schritte dringend nötig sind.
Die Sorge um die Geflügelbestände in Deutschland und die damit verbundenen wirtschaftlichen Herausforderungen sind in der Öffentlichkeit spürbar. Impfstoffe gegen die Vogelgrippe sind in der EU bislang nicht zugelassen, doch in Frankreich gibt es spezielle Impfstoffe für Geflügel, die möglicherweise auch für deutsche Betriebe von Interesse werden könnten.