Brandenburg: Mieten bleiben moderat, Neubau droht zum Stillstand!
Mieten in Oberspreewald-Lausitz steigen moderat, Baukosten bremsen Neubau; aktuelle Durchschnittsmiete bei 5,16 Euro/qm.

Brandenburg: Mieten bleiben moderat, Neubau droht zum Stillstand!
Im Bauwesen tut sich einiges, besonders in Brandenburg. Aktuell bemühen sich landeseigene und genossenschaftliche Wohnungsgesellschaften, die Mietpreise stabil zu halten und heftige Preissprünge zu vermeiden. Die Durchschnittsmiete in diesem Bundesland liegt nach Angaben der General-Anzeiger bei unter 6 Euro pro Quadratmeter. Vorständin Maren Kern vom Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) kündigt moderate Preiserhöhungen an, während die Baukosten weiterhin ein erhebliches Hemmnis darstellen.
Die Baukosten steigen aufgrund einer Vielzahl von Faktoren, darunter die ständig wachsenden Preise für Baustoffe. Laut Bauindustrie hat sich der Erzeugerpreisindex für einige Materialien sogar mehr als verdoppelt. So lagen die Preise im Juli 2025 zwischen 30 % und 60 % über den Werten von Januar 2021. Besonders Baustoffe mit hohem Energiebedarf, wie Zement und Metalle, ziehen die Kosten in die Höhe.
Persistent steigende Baukosten
Die Herausforderung wird durch hohe Personalkosten im Bauhauptgewerbe zusätzlich verstärkt. Diese machen etwa die Hälfte der Produktionskosten im Wohnungsbau aus, und die Tariflöhne haben sich in Westdeutschland um 32 % erhöht, während sie in den neuen Bundesländern sogar um 41 % gestiegen sind. 2024 erlebte die Branche zahlreiche Tarifabschlüsse, die zu Lohnerhöhungen zwischen 6,7 % und 13,2 % führten.
Kern von BBU sieht eine deutliche Verschiebung der Mittel von Neubauprojekten hin zur Instandhaltung bestehender Immobilien. Diese Entwicklung ist nicht ohne Grund bemerkenswert, denn im Jahr 2022 wurden in Deutschland nur 251.900 Wohnungen fertiggestellt – der niedrigste Wert seit 2015.
Wohnen in Brandenburg: Ein Überblick über Mietpreise und Leerstand
Die BBU vertritt etwa 317.000 Wohnungen, was fast die Hälfte des Mietwohnungsmarktes in Brandenburg ausmacht. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede bei den Mietpreisen. So liegen die niedrigsten Mieten in den Kreisen Elbe-Elster (5,12 Euro), Oberspreewald-Lausitz (5,16 Euro) und Prignitz (5,18 Euro), während die höchsten Mieten in der Umgebung von Berlin, konkret in Potsdam (6,64 Euro) und Potsdam-Mittelmark (6,36 Euro), zu finden sind.
Besonders auffällig ist die Leerstandsquote: Im Spree-Neiße-Kreis liegt diese bei alarmierenden 19,9 %, während Potsdam mit nur 1,9 % eine vergleichsweise gesunde Wohnraumsituation bietet.
Angesichts der stetig steigenden Bau- und Instandhaltungskosten fordert Maren Kern pragmatische Regeln und einen Verzicht auf überzogene Standards im Bauwesen, um das Wohnen für die Bevölkerung von Brandenburg auch in Zukunft bezahlbar zu halten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird und ob die Bauindustrie den Herausforderungen gewachsen ist.