Wanderausstellung zu Werner Seelenbinder: Schüler für Demokratie sensibilisieren

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Eröffnung der Wanderausstellung zu Werner Seelenbinder in Kyritz, die Schüler für Demokratie und gegen Radikalisierung sensibilisieren soll.

Eröffnung der Wanderausstellung zu Werner Seelenbinder in Kyritz, die Schüler für Demokratie und gegen Radikalisierung sensibilisieren soll.
Eröffnung der Wanderausstellung zu Werner Seelenbinder in Kyritz, die Schüler für Demokratie und gegen Radikalisierung sensibilisieren soll.

Wanderausstellung zu Werner Seelenbinder: Schüler für Demokratie sensibilisieren

In Kyritz tut sich aktuell einiges in der Bewusstseinsbildung über die Werte der Demokratie. Lehrer Max Krause vom Jahn-Gymnasium hat in Kooperation mit dem Aktiven Wolfgang Haak eine Wanderausstellung ins Leben gerufen, die den Widerstandskämpfer und Ringer Werner Seelenbinder in den Fokus rückt. Diese Ausstellung trägt den Titel „Werner Seelenbinder. Ringer, Kommunist. Staatsfeind“ und wird vom 13. bis 16. Oktober im Kulturhaus von Kyritz zu sehen sein. Bei der Eröffnung am 13. Oktober um 18:30 Uhr werden neben Krause auch Haak, Oliver Rump und Schüler des Gymnasiums zu Wort kommen, um die Relevanz von Seelenbinders Leben und seinem Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu beleuchten. Dies berichtet die Märkische Allgemeine.

Werner Seelenbinder, vor 120 Jahren geboren, war nicht nur ein erfolgreicher Ringer, sondern auch ein echter Widerstandskämpfer. Er verweigerte 1933 den Hitlergruß und trat der Kommunistischen Partei bei, was ihm ein 16-monatiges Trainingsverbot einbrachte. Sein Engagement führte schließlich zu seiner Verhaftung und Hinrichtung im Jahr 1944. Seelenbinder gilt als Beispiel für das, was passiert, wenn Menschen sich Radikalisierung und Fremdenfeindlichkeit entgegenstellen – ein Thema, das Max Krause im Unterricht aktiv aufgreift. Rassismus, Antisemitismus und die Verrohung des Diskurses stehen auf seiner Agenda, wie die geeignete Thematisierung eines Vorfalls in Flensburg zeigt, bei dem ein Ladenbesitzer Juden ein Hausverbot aussprach.

Schüler für Demokratie sensibilisieren

Die Zunahme an Anfragen zu Vorfällen in Schulen, die der Verein Opferperspektive registriert, lässt den Lehrermangel an Sensibilisierung für solche Themen deutlich werden. Krause ist sich dessen bewusst und berichtet, dass Schüler zunehmend hinterfragen, was sie in sozialen Medien konsumieren. Die Schulleitung des Jahn-Gymnasiums unterstützt Krauses Engagement: Die Wanderausstellung zu Werner Seelenbinder steht ganz im Zeichen der Wertevermittlung und unterstreicht die Verantwortung der Bildungseinrichtungen in der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und den Lehren daraus.

Seelenbinders Lebensweg, der ihn als zweifachen deutschen Meister und Olympiateilnehmer in den Fokus rückte, wurde in dieser Wanderausstellung durch sorgfältig ausgewählte Materialien dargestellt. Viele Informationen stammen aus der DDR und repräsentieren eine Zeit, in der Seelenbinder als Held der Arbeiterbewegung gefeiert wurde. Auch die Unterstützung durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung und andere Initiativen zeigt, wie wichtig das Gedenken an solch mutige Persönlichkeiten ist. Die Neue Deutsche Medien ergänzt, dass es in Potsdam eine weitere Ausstellung über Seelenbinder gibt, die den gleichen Titel trägt und seine Bedeutung für die Gesellschaft unterstreicht.

Erinnerung als aktives Handeln

Das Beispiel von Seelenbinder gibt nicht nur Aufschluss über die Vergangenheit, sondern dient als Ansporn, aktuelle gesellschaftliche Themen aktiv zu behandeln. In einer Zeit, in der durch verschiedene Bewegungen und Diskurse die Grundwerte unserer Gesellschaft herausgefordert werden, bleibt der Wert der Demokratie ein wichtiges Gut, das es zu schützen gilt. Die Ausstellung soll nicht nur an Seelenbinder erinnern, sondern auch dazu anregen, von seinem Mut zu lernen und sich gegen den aktuellen Anstieg von Fremdenfeindlichkeit und Radikalismus einzusetzen, wie die Initiativen von Krause und seiner Kollegen klarmachen.

Das Gedenken an Seelenbinder ist also weit mehr als das Hervorkramen historischer Fakten. Es geht um die aktive Mitgestaltung einer Zukunft, in der Toleranz und Respekt gegenüber allen Menschen die Norm sind. In diesem Sinne lautet die Botschaft der Wanderausstellung klar: Lasst uns aus der Geschichte lernen und ein Zeichen setzen – hier und jetzt.