Brandenburgs Altkennzeichen: Wer kämpft um die Rückkehr zur Heimat?

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Erfahren Sie mehr über die Rückkehr von Altkennzeichen in Brandenburg, einschließlich Oder-Spree, und die Herausforderungen bei ihrer Einführung.

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Erfahren Sie mehr über die Rückkehr von Altkennzeichen in Brandenburg, einschließlich Oder-Spree, und die Herausforderungen bei ihrer Einführung.

Brandenburgs Altkennzeichen: Wer kämpft um die Rückkehr zur Heimat?

In Brandenburg gibt es einen bemerkenswerten Trend zur Wiederbelebung alter Autokennzeichen. Rund 50 verschiedene Ortskennzeichen sind bereits im Umlauf, eine Entwicklung, die vor allem durch die Rückkehr zu Altkennzeichen in vielen Brandenburger Landkreisen vorangetrieben wird. Dies zeigt sich besonders stark in Städten wie Rathenow und Nauen, die seit 2016 das altbekannte Kürzel „RN“ und „NAU“ führen. Andere Kommunen kämpfen jedoch darum, eigene Kennzeichen zu bekommen – ganz nach dem Prinzip: „Das Beste kommt zum Schluss“. So beantragte die Stadt Falkensee im Havelland das Kennzeichen „FKS“, doch der Antrag wurde abgelehnt mit der Begründung, dass ein Nummernschild nicht zur Stärkung der regionalen Identität beitragen würde, wie maz-online.de berichtet.

Was genau steckt hinter dieser Rückkehr zu Altkennzeichen? Die Autokennzeichen, die viele Brandenburger als Teil ihrer Heimatkultur betrachten, sind nicht nur nostalgisch, sondern auch Ausdruck regionaler Identität. Welche Stadt hat schließlich nicht das Bedürfnis, sich mit einem eigenen Kürzel hervorzutun? Genauer betrachtet, ist die Wiederbelebung von Altkennzeichen ein Phänomen, das sich seit der Kennzeichenliberalisierung 2012 rasant ausbreitet. Davor konnten Autofahrer nur die Kennzeichen des Landkreises verwenden, und jetzt haben viele Kommunen die Möglichkeit, ihre individuellen Zeichen wieder einzuführen.

Ein Blick auf die Entwicklungen

Die Einführung neuer Ortskürzel ist allerdings kein einfaches Unterfangen. Es bedarf umfassender Genehmigungen auf Landes- und Bundesebene, was den Prozess manchmal in die Länge zieht. Ein Beispiel ist Bad Belzig in Potsdam-Mittelmark, das nun schon seit 12 Jahren darauf wartet, sein Altkennzeichen „BEL“ zurückzubekommen. Hohen Neuendorf in Oberhavel möchte das Kürzel „HND“ einführen, während der Landkreis Barnim wieder die Zeichen „EW“ für Eberswalde und „BER“ für Bernau angeführt hat, so die Informationen von wunschkennzeichen-reservieren.de.

Doch nicht alle Anträge sind von Erfolg gekrönt. Der Kreistag in Prignitz lehnte 2018 einen Antrag auf eigene Altkennzeichen ab, und auch in Neuruppin gibt es Einschränkungen: Die Kombination „NP-D“ ist wegen Zusammenhang mit einer rechtsextremen Gruppierung verboten. In der zeitlichen Übersicht zeigt sich, dass in den neuen Bundesländern besonders viele alte Kennzeichen neu zugelassen wurden. Kein Wunder, zählen sie doch zu den beliebten Sammlerstücken. Auch in anderen Bundesländern, wie Bayern und Thüringen, haben viele Altkennzeichen den Weg zurück gefunden.

Praktische Aspekte der Rückkehr

Die Praktikabilität spielt eine Schlüsselrolle in diesem Prozess. Autofahrer müssen mit Gebühren zwischen 20 und 40 Euro rechnen, wenn sie ein Altkennzeichen anstreben. Die Umregistrierung selbst ist meist unkompliziert, im Großen und Ganzen muss man nur seinen Personalausweis sowie die Zulassungsbescheinigung bereithalten. Wichtig ist auch, die Versicherung über die neue Kennzeichennummer zu informieren, denn im Laufe der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass Altkennzeichen nicht nur nostalgisch, sondern auch einen positiven Einfluss auf den Wiederverkaufswert des Fahrzeugs haben können.

Ein weiterer Vorteil ist, dass alte Nummernschilder bei einem Umzug behalten werden dürfen, allerdings muss die neue Adresse in den Fahrzeugpapieren eingetragen werden. Die Verfügbarkeit dieser Altkennzeichen variiert jedoch stark. Laut kfz.net wurden bundesweit über 300 Unterscheidungszeichen neu festgelegt – eine Aussage über die Verbundenheit zu regionalen Wurzeln und die Identitätsstiftung, die diese Zeichen mit sich bringen.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend weiterentwickeln wird. Die Kfz-Kennzeichen sind nicht nur ein praktisches Identifikationsmerkmal, sondern auch ein lieb gewonnener Teil der Kultur, der regionalen Identität ein Gesicht verleiht. So bleibt zu hoffen, dass noch viele Kommunen dem Wunsch nach einem eigenen, nostalgischen Kennzeichen nachkommen können.