Gedenken an Stauffenberg: Widerstand gegen die Dunkelheit in Potsdam

Gedenken an Stauffenberg: Widerstand gegen die Dunkelheit in Potsdam

Potsdam, Deutschland - Am 20. Juli jährt sich in diesem Jahr zum 81. Mal das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler, ein folgenschwerer Moment in der Geschichte des deutschen Widerstands gegen das NS-Regime. In Potsdam und Umgebung finden anlässlich dieses Jahrestages verschiedene Gedenkveranstaltungen statt, die vor allem der Gruppe um Graf von Stauffenberg gewidmet sind. Diese Gruppe versuchte, durch das Attentat eine Wende in der deutschen Politik herbeizuführen.

Die Gedenkveranstaltungen starten bereits am 17. Juli um 18 Uhr mit einer Performance-Diskussion im Brandenburg Museum, bei der die Kunsthistorikerin Ellen Kobe sowie Forscher und Künstler über das Thema „Stauffenbergs Tasche“ sprechen werden. Erwartet werden unter anderem Andres Veiel, der bekannte Dokumentarfilmer, Claudia Geisler-Bading, eine Schauspielerin und Professorin, sowie Magnus Pahl, Bundeswehroffizier und Militärhistoriker. Die Veranstaltung ist kostenlos, jedoch sind die Plätze begrenzt, was bei Interessierten zeitnah für eine Anmeldung sorgen sollte.

Erinnerungen an Georg Alexander Hansen und weitere Veranstaltungen

Am 19. Juli um 15 Uhr findet eine Gedenkstunde für Georg Alexander Hansen in der Bornstedter Kirche statt. Hansen spielte eine zentrale Rolle im Planungsprozess des Attentats. Geführt wird diese Andacht von seiner Tochter Frauke Hansen und Historikerin Franziska Bartl, während Pfarrer Friedhelm Wizisla die Andacht leitet. Außerdem ist ein jährlicher Rundgang über den Friedhof zu den Gräbern der NS-Gegner eingeplant, der an die mutigen Frauen und Männer erinnert, die gegen das Regime aufbegehrten.

Am selben Tag um 18 Uhr wird in der Garnisonkirche eine Gedenkandacht gefeiert, bei der John Zimmermann historische Kontexte zum Widerstand und Gedenken vermittelt. Ein zentrales Thema wird der Austausch über das Gedenken an den 20. Juli sein. Am 20. Juli selbst findet um 17 Uhr ein Podiumsgespräch im Potsdamer Filmmuseum statt, das sich dem Thema „Film und Widerstand“ widmet. Unter den Gesprächspartnern sind Johannes von Moltke und Regisseurin Hava Kohav Beller. Beller wird zudem ihren filmischen Vorlass der Deutschen Kinemathek übergeben.

Im Anschluss an das Gespräch wird der Spielfilm „In Liebe, Eure Hilde“ gezeigt, der sich ebenfalls mit den Themen Widerstand und Aufbegehren beschäftigt. Am 21. Juli folgt ein offizielles Gedenken zu Ehren von Henning von Tresckow in der nach ihm benannten Kaserne in Geltow, an dem unter anderem Brigitte Meier, die Sozialbeigeordnete von Potsdam, teilnehmen wird.

Der Widerstand gegen Hitlers Regime

Das Attentat vom 20. Juli 1944 war nicht nur eines der bekanntesten, sondern auch der bedeutendste Umsturzversuch des militärischen Widerstandes gegen das NS-Regime. Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der die Bombe in seiner Aktentasche platzierte, war eine zentrale Figur und hatte Zugang zu Hitlers Lagebesprechungen. Leider scheiterte der Plan, da Hitler die Explosion im Führerhauptquartier Wolfsschanze mit leichten Verletzungen überlebte.

Die Verschwörer hatten sich aus verschiedenen Schichten der deutschen Gesellschaft rekrutiert, insbesondere aus dem Adel und der Wehrmacht, und sie bemühten sich, einen Machtwechsel herbeizuführen, um das Regime zu stürzen. Leider führte eine mangelhafte Kommunikation unter den Verschwörern und verspätete Entscheidungen zum Scheitern der „Operation Walküre“, die die Rückendeckung für einen Staatsstreich bieten sollte. Nach dem gescheiterten Attentat wurden über 200 Personen hingerichtet, und die NS-Propaganda machte die Verschwörer zu Landesverrätern, was die öffentliche Wahrnehmung des Attentats stark beeinflusste.

Gedenkveranstaltungen wie die in Potsdam tragen dazu bei, dass die Erinnerungen an den Widerstand gegen das Nazi-Regime lebendig bleiben und wichtige Lehren für die heutige Gesellschaft vermittelt werden. Gerade in einer Zeit, in der Geschichtsvergessenheit droht, sind solche Initiativen von großer Wichtigkeit.

Insgesamt stehen die kommenden Tage im Zeichen des Gedenkens und der Reflexion über den mutigen Widerstand in einer düsteren Zeit der Geschichte, die uns auch heute noch betrifft.

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OrtPotsdam, Deutschland
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