Mietwucher in Berlin: 1000 Euro für 20 m² – Was tun?

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Erfahren Sie, wie steigende Mieten und regulative Herausforderungen in Berlin den Wohnungsmarkt beeinflussen, besonders durch möblierte Wohnungen.

Erfahren Sie, wie steigende Mieten und regulative Herausforderungen in Berlin den Wohnungsmarkt beeinflussen, besonders durch möblierte Wohnungen.
Erfahren Sie, wie steigende Mieten und regulative Herausforderungen in Berlin den Wohnungsmarkt beeinflussen, besonders durch möblierte Wohnungen.

Mietwucher in Berlin: 1000 Euro für 20 m² – Was tun?

In den vergangenen Jahren hat der Wohnungsmarkt in Berlin einen regelrechten Umbruch erlebt. Insbesondere die Preise für möblierte Wohnungen haben sich in die Höhe geschraubt. Aktuelle Berichte zeigen, dass Mieten bis zu 38 Euro pro Quadratmeter erzielt werden, vor allem in attraktiv gelegenen Stadtteilen wie Prenzlauer Berg und Friedrichshain. Ein schockierendes Beispiel ist ein 20 m² großes WG-Zimmer, das für stolze 1000 Euro angeboten wird. Auch die mehr als 2100 Euro für ein 48 m² Apartment sind mehr als nur ein gewisser Mietwucher.

Diese Entwicklung ist nicht nur alarmierend, sondern hat auch Auswirkungen auf den regulären Wohnungsmarkt. Immer mehr Kurzzeitvermietungen verdrängen die Angebotsvielfalt regulärer Mietverträge und entziehen den Mietern ihren Wohnraum. Der Berliner Mieterverein spricht sich daher für dringend nötige Maßnahmen aus, um dem Mietwucher entgegenzuwirken. Dazu zählen eine Deckelung der Möblierungszuschläge sowie strengere Regeln für die Vermietung von möblierten Wohnungen. Seit der Einführung entsprechender Maßnahmen wurden bereits über 13.500 Verfahren gegen illegale Ferienwohnungen eingeleitet, was das Ausmaß des Problems verdeutlicht.

Stadtentwicklung und Regulierungen

Die steigenden Mietpreise sind nicht das einzige Problem. Die Bezirksämter kämpfen mit der Kontrolle und Regulierung der steigenden Anzahl an Ferienwohnungen. Offiziell sind etwa 5300 Ferienwohnungen gemeldet, während mehr als 8100 durch verschiedene Verfahren wieder in den regulären Wohnungsmarkt zurückgeführt wurden. Die neue EU-Verordnung, die 2026 in Kraft tritt, wird eine Pflicht zur Registriernummer für gewerbliche Angebote einführen und könnte die Situation nachhaltig verbessern. Allerdings erfordert dies die Entwicklung entsprechender Software durch den Senat, was zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen wird.

Der Mieterverein hebt zudem hervor, dass Vermieter die Möblierung nutzen, um der Mietpreisbremse und dem Zweckentfremdungsverbot zu entkommen. Durchschnittlich wird ein Zuschlag von etwa sieben Euro pro Quadratmeter für die Möblierung fällig – was oft als Ausdruck von Mietwucher interpretiert wird. Die steigenden Angebotsmieten zwischen 20 und 30 Euro pro Quadratmeter sind eine direkte Antwort auf die angespannte Marktlage.

Der Markt für temporäres Wohnen

In diesem Umfeld gewinnt das Thema „Wohnen auf Zeit“ zunehmend an Bedeutung. Viele Menschen, die kurzfristig nach Berlin ziehen oder sich in der Stadt aufhalten, sind auf der Suche nach flexiblen Wohnlösungen. Plattformen, die temporäres Wohnen vermitteln, bieten eine willkommene Alternative, jedoch gehen sie oft mit ähnlichen Herausforderungen einher, wie sie auf dem klassischen Wohnungsmarkt zu beobachten sind. Informationen über diese Angebote sind leicht zu finden, beispielsweise auf Immobilienscout24.

Insgesamt zeigt die Situation in Berlin, wie dringlich eine umfassende Reform des Wohnungsmarktes notwendig ist, um den Bedürfnissen der Mieter gerecht zu werden und den Herausforderungen der Immobilienwirtschaft entgegenzuwirken. Es bleibt zu hoffen, dass die kommenden Regelungen und Verordnungen tatsächlich zur Verbesserung der Lage beitragen werden.