Rheinsberg: Rückbau des ersten DDR-Kernkraftwerks dauert Jahrzehnte!

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Brandenburgs erstes Atomkraftwerk in Rheinsberg: Rückbau dauert länger als geplant, Sicherheitsmaßnahmen und Kostenüberblick.

Brandenburgs erstes Atomkraftwerk in Rheinsberg: Rückbau dauert länger als geplant, Sicherheitsmaßnahmen und Kostenüberblick.
Brandenburgs erstes Atomkraftwerk in Rheinsberg: Rückbau dauert länger als geplant, Sicherheitsmaßnahmen und Kostenüberblick.

Rheinsberg: Rückbau des ersten DDR-Kernkraftwerks dauert Jahrzehnte!

In Rheinsberg, zwischen Nehmitzsee und Großen Stechlinsee im Herzen der Ostprignitz-Ruppin, steht das erste Atomkraftwerk der DDR, das seit mittlerweile 30 Jahren im Rückbau ist. Das Kernkraftwerk Rheinsberg wurde 1966 in Betrieb genommen, konnte jedoch bereits 1990 nach 24 Jahren Betriebszeit aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht mehr weiterbetrieben werden.

Der Rückbau, der 1995 begann, sollte ursprünglich 2014 abgeschlossen sein, doch dieser Plan wurde immer wieder durch verschiedene Umstände durchkreuzt. So verzögerten ungenaue Baupläne und Kürzungen während der Pandemie den Prozess erheblich. Laut Wikipedia haben sich die anfallenden Rückbaukosten von ursprünglich 600 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden Euro erhöht.

Die Herausforderungen des Rückbaus

Der Rückbau des Kraftwerks umfasst mehr als 300 Räume und 70.000 Tonnen Beton. Dabei werden jährlich rund 25.000 Wischtests durchgeführt, um Kontaminationen festzustellen. Jeweils 0,9 Millisievert pro Jahr an Strahlung haben die verbleibenden 130 Mitarbeiter, die an diesem komplexen Projekt arbeiten, zu verzeichnen – ein erheblicher Rückgang im Vergleich zu den einst rund 650 Angestellten, die dort tätig waren. Der Reaktor selbst wurde bereits 2007 ins Zwischenlager nach Lubmin transportiert, und die radioaktiven Stoffe werden ebenfalls dorthin gebracht.

Das Brandenburger Umweltministerium hat unter anderem durch Anordnungen den Rückbauprozess zusätzlich beeinflusst. Eine Klage des Entsorgungsunternehmens hat in der Vergangenheit auch zur Verzögerung beigetragen. Während die Rückbauarbeiten voranschreiten, bleibt die Prognose für einen Abschluss bis Mitte der 2040er Jahre weiterhin ungewiss.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Finanzierung

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Rückbaus sind die rechtlichen Rahmenbedingungen. Betreiber von Kernkraftwerken müssen dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) regelmäßig eine Übersicht über die Rückstellungen für Stilllegung, Rückbau und die Verpackung radioaktiver Abfälle vorlegen. Die Transparenz hierzu wurde durch das Transparenzgesetz 2017 gestärkt. Die Betreiber sind für die Kosten der Stilllegung und Rückbaus verantwortlich, während der Bund die Durchführung und Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung übernimmt.

Auf diese Weise sind die Betreiber verpflichtet, Rückstellungen in Höhe von insgesamt 24,1 Milliarden Euro für die Entsorgung von radioaktivem Abfall bereitzustellen. Diese Kooperation zwischen Regierung und Betreibern soll sicherstellen, dass die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, um den Rückbau erfolgreich zu bewältigen und eventuelle gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung bestmöglich zu minimieren.

Heute, am 26. Oktober 2025, wird deutlich, wie ernsthaft die Herausforderungen des Rückbaus genommen werden müssen, um die Anwohner von den schädlichen Auswirkungen der vergangenen Nutzung des Atomkraftwerks zu schützen und gleichzeitig für Transparenz in der Finanzplanung zu sorgen.