Sommer in Brandenburg: Starkregen und Überflutungen sorgen für Chaos!
Sommer in Brandenburg: Starkregen und Überflutungen sorgen für Chaos!
Seelow, Deutschland - Der Sommer in Brandenburg zeigt sich in diesem Jahr äußerst wechselhaft. Während sonnige und warme Wochenenden durchaus einladend sein können, folgten immer wieder heftige Regenfälle und gewittrige Wetterkapriolen. Der Klimatologe Frank Kreienkamp vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Potsdam erklärt, dass die aktuelle Wetterlage nicht als außergewöhnlich betrachtet werden sollte. Dabei bleibt festzuhalten, dass der Juli 2023 bereits jetzt im Vergleich zu historischen Daten als warm gilt, trotz der gemessenen Niederschläge.
Für den laufenden Monat Juli sind bereits 170 Liter Regen pro Quadratmeter registriert worden, und das Wetter hält noch einige Überraschungen bereit, da der Monat noch nicht zu Ende ist. Ein Blick zurück zeigt, dass der Juli 1990 im Schnitt sogar 189 Liter brachte, was zur Einordnung der aktuellen Situation beiträgt. Die Starkregenwarnungen, die von DWD ausgegeben wurden, haben sich als zutreffend erwiesen, und die Niederschläge führten in vielen Regionen, vor allem in Mecklenburg-Vorpommern, zu besorgniserregenden Überflutungen.
Überflutungen und ihre Ursachen
In Städten wie Seelow in Märkisch-Oderland liefen Keller voll, und Straßen waren teilweise überschwemmt. Diese Überflutungen lassen sich auf die geographischen Gegebenheiten zurückführen; die Region hat keine Berge und leidet unter ungeeignetem Untergrund, was die Entwicklung von Sturzfluten begünstigt. Trotz der intensiven Regenfälle ist die Trockenheit und die Wasserknappheit, unter der Brandenburg leidet, noch lange nicht behoben. Kreienkamp betont, dass die heftigen Niederschläge nicht ausreichen, um die bestehenden Defizite im Grundwasser und in den Böden auszugleichen, die seit Jahren bestehen.
Ein weiterer interessanter Aspekt sind die langfristigen Wetterprognosen. Diese sind oft auf „gut Glück“ gestrickt und erlauben keine verlässlichen Aussagen darüber, wann sich die regionalen Wetterbedingungen stabilisieren könnten. Ein trockenes Hoch kommt vorläufig nicht in Sicht, auch wenn die Gefahr von Hitzewellen, ähnlich wie in Südeuropa, nicht von der Hand zu weisen ist.
Extremwetter und Klimawandel
Doch was hat das alles mit dem globalen Klimawandel zu tun? Ein neuer Bericht des Weltklimarats (IPCC) legt offen, dass die Erderwärmung die Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen wie Starkregen und Hitze steigert. Dies wird durch menschliche Aktivitäten begünstigt, die die Hauptursache für den Klimawandel darstellen. In jüngster Zeit erlebte auch Deutschland katastrophale Hochwasserereignisse – die Bilanz von Juli 2021 ist erschreckend: Über 180 Menschen starben, viele Existenzen wurden zerstört, und ganze Dörfer sind vom Erdboden verschwunden. Der WWF warnt, dass solche Ereignisse künftig häufiger auftreten können, während die maximale Niederschlagsmenge durch den Klimawandel um bis zu 19 Prozent gestiegen ist.
Um der Klimakrise wirksam zu begegnen, sind umfassende Maßnahmen erforderlich: Dazu gehört nicht nur der Ausstieg aus fossilen Energieträgern, sondern auch ein engagierter Ausbau erneuerbarer Energien und die Renaturierung von Gewässern. Auch die Rückgewinnung natürlicher Überflutungsflächen könnte helfen, die Risiken von Hochwasserereignissen zu verringern. Die Kombination aus menschlichem Handeln und den naturräumlichen Möglichkeiten spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
In Anbetracht all dieser Entwicklungen stellen sich viele die Frage, wie wir uns als Gesellschaft für die Zukunft rüsten können. Und während sich die Wetterkapriolen kontinuierlich ändern, bleibt eines gewiss: Der Umgang mit dem Klimawandel wird die zentrale Herausforderung der kommenden Jahre sein.
Mehr Informationen dazu finden Sie in den Berichten von maz-online.de und wwf.de.
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Ort | Seelow, Deutschland |
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