Ärztemangel in Cottbus: Stadt kämpft um Nachwuchs für Hausärzte!

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Cottbus bekämpft Ärztemangel mit Förderpaketen und Initiative zur Stärkung der medizinischen Versorgung in Spree-Neiße.

Cottbus bekämpft Ärztemangel mit Förderpaketen und Initiative zur Stärkung der medizinischen Versorgung in Spree-Neiße.
Cottbus bekämpft Ärztemangel mit Förderpaketen und Initiative zur Stärkung der medizinischen Versorgung in Spree-Neiße.

Ärztemangel in Cottbus: Stadt kämpft um Nachwuchs für Hausärzte!

In Cottbus herrscht sichtlich Handlungsbedarf: Der Ärztemangel, insbesondere bei den Hausärzten, hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschärft. Viele Praxen schließen, während die Ärzteschaft älter wird und das Interesse an Praxisübernahmen zuletzt schwächelte. Die Stadt Cottbus hat daher gemeinsam mit der Medizinischen Universität Lausitz Carl Thiem (MUL-CT) und der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) ein umfassendes Förderpaket aufgelegt, um die medizinische Versorgung zu verbessern und die Ansiedlung neuer Ärzte zu fördern. Besonders im Fokus: Die Gewinnung von Hausärzten, die für die Versorgung der Bürger besonders wichtig sind. Laut rbb24 plant die Stadt, für die Ausstattung und Modernisierung von Praxen insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung zu stellen.

Die Situation ist nicht einfach: Aktuell versorgen 86 Hausärzte in Cottbus insgesamt rund 1.430 Patienten pro Praxis, was im landesweiten Vergleich eine hohe Belastung darstellt. Zudem steht über 50% der Hausärzte in Cottbus das Rentenalter bevor. Das Durchschnittsalter dieser Ärzte liegt bei 63 Jahren, was für die medizinische Versorgung ein weiteres Druckmittel darstellt.

Ein Bündnis gegen den Ärztemangel

Oberbürgermeister Tobias Schick leitet die Initiative zur Bekämpfung des Ärztemangels in Cottbus. Unter seiner Federführung wurde ein Bündnis ins Leben gerufen, das alle relevanten Akteure aus Medizin, Politik, Landkreis, und Wirtschaft in den Dialog einbezieht. Die Stadt ist bestrebt, die Niederlassung von Ärztinnen und Ärzten attraktiver zu gestalten, indem sie unter anderem finanzielle Hilfen bei Praxisübernahmen, den Abbau von Bürokratie und flexible Arbeitsmodelle in den Raum stellt, berichtet niederlausitz-aktuell.

Ein wichtiger Punkt ist die Unterstützung jüngerer Ärzte, die oft lieber in angestellten Tätigkeiten das Arbeiten vorziehen. Hier sind moderne Arbeitsbedingungen mit familienfreundlichen Optionen gefragt. Die Stadt Cottbus plant, jährlich bis zu 300.000 Euro aus dem Haushalt zur Praxisförderung einzuplanen, doch die Mittel müssen erst von den Stadtverordneten genehmigt werden.

Zukünftige Herausforderungen

Der allgemeine Trend in Deutschland zeigt, dass zwar die Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte 2022 auf einem Rekordhoch lag, die Verteilung jedoch uneinheitlich bleibt. Immer mehr ausgebildete Ärzte wechseln in andere Berufe oder reduzieren ihre Arbeitszeit. Die Tendenz, dass jüngere Mediziner eine Anstellung vor der Selbstständigkeit bevorzugen, ist dabei nicht zu übersehen. Vermehrt steigen auch Frauen, die heute in der Medizin überrepräsentiert sind, aus dem Beruf aus, um familiäre Verpflichtungen zu übernehmen und mehr Wert auf eine ausgewogene Work-Life-Balance zu legen, so ZDF heute.

Diese Entwicklungen verursachen Schwierigkeiten, insbesondere in ländlichen und sozial schwachen Regionen wie Cottbus, wo bereits jetzt eine klare Unterversorgung herrscht. Dass vor allem die Altersstruktur der Hausärzte und der Wechsel in medizinische Teilzeitstellen gravierende Auswirkungen auf die Versorgungslandschaft haben könnten, ist nicht zu ignorieren. Die Stadt Cottbus hat nun die Möglichkeit, durch innovative Ansätze und genügend Förderung, die medizinische Situation zukunftssicher zu gestalten.