Sonneberg kämpft gegen massive Waldschäden: Was nun für unsere Bäume?

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Sonneberg leidet stark unter Waldschäden. Aktuelle Entwicklungen zeigen die Gründe und Erfassungsmethoden für betroffene Flächen.

Sonneberg leidet stark unter Waldschäden. Aktuelle Entwicklungen zeigen die Gründe und Erfassungsmethoden für betroffene Flächen.
Sonneberg leidet stark unter Waldschäden. Aktuelle Entwicklungen zeigen die Gründe und Erfassungsmethoden für betroffene Flächen.

Sonneberg kämpft gegen massive Waldschäden: Was nun für unsere Bäume?

Im Thüringer Südosten, insbesondere im Kreis Sonneberg, sieht es mit den Wäldern gar nicht gut aus. Die Region gehört zu den drei am stärksten geschädigten Gebieten Deutschlands, wenn es um Waldschäden geht. Besonders schlecht steht es um die örtliche Flora, die durch langfristige Waldwirtschaftstraditionen, geografische Gegebenheiten und klimatische Einflüsse stark belastet ist. Diese Faktoren führen dazu, dass die Nachbarregionen Thüringens und Bayerns ebenfalls stark betroffen sind, wie insuedthueringen.de berichtet.

Die Zahlen sind alarmierend: In Thüringen gibt es rund 86.500 Hektar Waldschäden, was etwa 15 Prozent der Gesamtfläche von rund 550.000 Hektar im Freistaat entspricht. Hauptverursacher dieser schwindenden Flächen sind Trockenheit und der gefürchtete Borkenkäfer. Seit Sommer 2019 werden die flächendeckenden Schäden sogar per Satellit aus knapp 800 Kilometern Höhe erfasst. Das europäische Copernicus-Erdbeobachtungsprogramm hat hier seine Finger im Spiel, wobei die Geodaten kostenlos von der Europäischen Weltraumagentur (ESA) zur Verfügung gestellt werden. Im Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha entstehen dann die notwendigen Auswertungen, wie n-tv berichtet.

Die Dimension der Schäden

Die Entwicklung der Schadflächen ist sowohl in den Jahren als auch in der Fläche besorgniserregend. Wurden im Jahr 2019 noch etwa 4.100 Hektar erfasst, so stieg die Schadfläche im folgenden Jahr sprunghaft auf knapp 20.000 Hektar. Mit rund 61.000 Hektar im Jahr 2022 hätten wohl die wenigsten gerechnet. Ein Blick in die neuesten Auswertungen zeigt, dass diese Erfassung alle sechs Monate aktualisiert wird und die jährlichen Kosten von rund 30.000 Euro durch das Sonderprogramm “Wiederbewaldung und Waldumbau” der Landesregierung gedeckt sind.

Ein weiterer Grund für die aktuelle Waldmisere sind die extremen Wetterbedingungen der letzten Jahre. Stürme, extreme Dürre und ein massiver Borkenkäferbefall haben dem deutschen Wald stark zugesetzt. Starke Stürme in den Jahren 2017, 2018 und 2022, gepaart mit langanhaltenden Trockenperioden, schaden der Stabilität des Ökosystems Wald enorm. Dies vereinfacht die Massenvermehrung der Borkenkäferarten und macht das Überleben der Bäume äußerst schwierig. bmleh.de thematisiert die aktuellen Herausforderungen und zeigt auf, dass vor allem Fichtenwälder betroffen sind.

Die Folgen für die Umwelt

Die gesundheitlichen Folgen für die Laubwälder sind ebenfalls alarmierend. Die Trockenheit belastet nicht nur Fichten, sondern begünstigt auch Sekundärschädlinge an Buchen und Eichen. Um dem entgegenzuwirken, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMLEH) mit Bundesländern und Verbänden die Zusammenarbeit gesucht, um die Verantwortlichen für die Wälder zu unterstützen. Mit mehr als 500.000 Hektar Waldfläche in Deutschland, die dringend wiederbewaldet werden müssen, ist eine angepasste Baumartenwahl entscheidend für die langfristige Stabilität der Wälder.

Der Zustand der Wälder ist für viele ein ernstes Thema, da Wälder nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für die Biodiversität und Holzlieferungen von großer Bedeutung sind. Aktuell zeigen die Erhebungen, dass 36 Prozent der Bäume unter deutlicher Kronenverlichtung leiden und nur 21 Prozent als gesund gelten. Klar ist, ohne eine angepasste Holzbewirtschaftung und diverse Pflanzenwahl wird die Herausforderung, die Wälder an den Klimawandel anzupassen, noch größer werden.