Illegale Müllablagerungen bedrohen Tiere im Biosphärenreservat!
Illegale Müllablagerungen gefährden Tiere und Umwelt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin in der Uckermark. Bürger werden zur Meldung ermutigt.

Illegale Müllablagerungen bedrohen Tiere im Biosphärenreservat!
Im malerischen Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, das sich rund 60 Kilometer nordöstlich von Berlin erstreckt, entfaltet sich nicht nur die idyllische Natur, sondern es kämpft auch die Naturwacht gegen illegale Müllablagerungen. Mitarbeiter der Naturwacht machen immer wieder auf die unerlaubten Müllansammlungen aufmerksam, die häufig an Wegesrändern, Parkplätzen und im Wald entdeckt werden. Diese Ablagerungen bedrohen nicht nur die Pflanzenwelt, sondern auch die tierischen Bewohner der Region, wie ein jüngst berichteter Vorfall mit einem Weißstorch aus Friedrichsthal zeigt, der beinahe an einem Gummiband erstickt wäre. Glücklicherweise konnte sich der Vogel nach zwei Tagen selbst befreien, doch der Vorfall verdeutlicht die Gefahren, die vom Müll ausgehen, insbesondere für Wildtiere wie Füchse, Igel und Wildschweine.
Das Biosphärenreservat, welches seit seiner Gründung am 12. September 1990 ein Teil des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ ist, soll die Vernetzung von Umwelt- und Wirtschaftsanliegen fördern. Darunter fallen auch viele Maßnahmen zur Bekämpfung der Müllproblematik. Darüber hinaus ist das Gebiet mit einer unglaublichen Vielfalt an Flora und Fauna gesegnet, darunter auch 34 Vogelarten, die hier brüten, von denen acht zu den wichtigsten Brutgebieten in Brandenburg zählen. Die Naturwächter sind daher nicht nur auf der Suche nach den Urhebern der Müllablagerungen, sondern auch aktiv darin, Aufklärungsarbeit zu leisten.
Der Weg zur nachhaltigen Entwicklung
Mit 129.160 Hektar wird Schorfheide-Chorin als größte Ökolandbau-Region Deutschlands geschätzt. In dieser beeindruckenden Wildnis, die von Buchenwäldern und klaren Seen geprägt ist, finden sich auch zahlreiche historische Dörfer, die zur charmanten Kulturlandschaft beitragen. Zudem beherbergt das Biosphärenreservat den Buchenwald Grumsin, der aufgrund seiner alten Bäume 2011 zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt wurde. Die vorherrschende Landschaft ist nicht nur für ihren ökologischen Wert bekannt, sondern auch als Lehrstätte für nachhaltige Entwicklung. Hier werden Touristen in die Geheimnisse der ökologischen Landwirtschaft eingeführt, und die Vermarktung regionaler Produkte wird aktiv gefördert.
Die Abfälle, die von der Naturwacht aufgegriffen werden, sind vielfältig: Kühlschränke, Tapetenreste und Bauschutt sind nur einige der aufgefundenen Elemente. Die Barnimer Kreiswerke kümmern sich um die schnelle Beseitigung dieser Abfälle, gestützt von einer App, die Bürger dazu ermutigt, illegale Müllablagerungen zu melden. Oft sind die Kosten für die Abgabe von Abfällen bereits in den Müllgebühren enthalten, die an die Uckermärkische Dienstleistungsgesellschaft (UDG) entrichtet werden.
Eine Region mit Geschichte und Zukunft
Die Schorfheide-Chorin-Region gibt durch ihre naturbelassene Umgebung und kulturellen Stätten wie das Zisterzienserkloster Chorin aus dem 13. Jahrhundert auch einen besonderen Einblick in die Geschichte. Nicht zuletzt wegen ihrer abwechslungsreichen Landschaften und der hohen Biodiversität zieht sie jährlich Millionen von Besuchern an. Mit etwa 3,2 Millionen Übernachtungen jährlich spielt der Tourismus eine entscheidende Rolle für die lokale Wirtschaft und wird durch ein Prüfzeichen für nachhaltige Betriebe unterstützt. So bleibt das Biosphärenreservat nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein Antrieb für umweltbewusstes Handeln.
Zusammenfassend zeigt sich, dass das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin nicht nur ein wertvoller Lebensraum ist, sondern auch eine bedeutende Bildungseinrichtung für nachhaltige Entwicklung. Die Herausforderungen durch illegale Müllablagerungen können nur gemeinsam angegangen werden – mit dem nötigen Bewusstsein und Engagement der gesamten Gemeinschaft.