Pilzvergiftungen: Dreifaches Anruffenster im August alarmiert Experten!

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Anstieg der Pilzanfragen nach Vergiftungen in Uckermark: 62 Fälle im August 2025, fast dreimal so viele wie im Vorjahr.

Anstieg der Pilzanfragen nach Vergiftungen in Uckermark: 62 Fälle im August 2025, fast dreimal so viele wie im Vorjahr.
Anstieg der Pilzanfragen nach Vergiftungen in Uckermark: 62 Fälle im August 2025, fast dreimal so viele wie im Vorjahr.

Pilzvergiftungen: Dreifaches Anruffenster im August alarmiert Experten!

Der Sommer 2025 hat in Deutschland seine Schattenseiten, besonders wenn es um das Thema Pilze geht. Die Zahl der Anfragen zu Pilzvergiftungen hat in diesem Jahr bemerkenswert zugenommen. Aktuelle Berichte vom Nordkurier zeigen, dass im August allein 62 Anrufe aufgrund des Verdachts auf Vergiftung nach dem Verzehr gesammelter Pilze eingingen – fast dreimal so viele wie im Vorjahr, wo lediglich 21 Anfragen registriert wurden. Diese Entwicklung ist alarmierend und wirft Fragen auf.

Die Vorliebe für Pilze in der Bevölkerung ist ungebrochen. Vor allem in den Bundesländern Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern kam es zu diesem Anstieg. Die Wetterbedingungen tragen ihren Teil dazu bei: Die feuchte Witterung hat den Pilzen ein gutes Wachstum ermöglicht. Unter den Anrufern waren im ersten Halbjahr 2025 bereits 151 Personen, die den Giftnotruf wegen vermuteter Pilzvergiftungen kontaktierten, während es im gleichen Zeitraum des letzten Jahres nur 111 Anrufe waren.

Die Gefahren der Pilzernte

Wie gefährlich das Pilzesammeln sein kann, verdeutlicht die Liste der giftigsten Pilze. Unter den bedrohlichen Arten sind der Knollenblätterpilz, der Pantherpilz und der Heudüngerling, der in der Regel nur leichte Magen-Darm-Beschwerden verursacht. Hingegen können die Knollenblätterpilze, die das Gift Amanitin enthalten, zu schwerem Erbrechen, Durchfall und tödlichen Vergiftungen führen. Diese Risiken sind der Grund dafür, dass Fachleute immer wieder warnen, welche Arten gesammelt und gegessen werden können. Verwechslungen zwischen essbaren und giftigen Arten sind häufig, so sind beispielsweise der Perlpilz und der Pantherpilz oft nicht klar zu unterscheiden.

In Europa gibt es etwa 150 giftige Pilzarten, und Vergiftungen sind regional und wetterabhängig unterschiedlich häufig. Dies macht es besonders wichtig, sich gut auszukennen, wenn man auf Pilzsuche geht. Die Ärztezeitung weist darauf hin, dass die Diagnose von Pilzvergiftungen oft herausfordernd ist, da viele Fälle im klinischen Alltag selten sind und es an Erfahrung in Diagnostik und Therapie mangelt.

Wichtige Informationen für Sammler

Die Symptome einer Vergiftung können oft unspezifisch sein und so beginnt eine oft gefahrvolle Recherche. Patienten sollten nach dem Verzehr giftiger Pilze mindestens 36 Stunden stationär überwacht werden. Die Therapie bei einer Amatoxin-Vergiftung umfasst unter anderem die Gabe von Antidoten wie Penicillin G und Silibinin. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, wie aus den Erfahrungen der Giftinformationszentren hervorgeht.

Wenn die Risiken zu groß erscheinen, sind Giftnotrufe eine wichtige Anlaufstelle. Das Gemeinsame Giftinformationszentrum in Erfurt ist rund um die Uhr erreichbar und bietet kostenlose Beratungen an. Bei lebensbedrohlichen Symptomen – wie Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen – sollte unverzüglich der Notarzt alarmiert werden.

Es ist unerlässlich, dass die Sammler, insbesondere in der Pilzsaison von September bis November, aufmerksam bleiben und ihre Kenntnisse im Umgang mit Pilzen stets auffrischen. Denn die Natur hält viele Köstlichkeiten bereit, aber auch gefährliche Überraschungen warten meist direkt unter dem Laub.