Energiearmut in Deutschland: Millionen können ihre Wohnungen nicht heizen!

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Im Oktober 2025 berichtet Deutschland von 5,3 Millionen Menschen, die nicht ausreichend heizen können. Die Ursachen und Lösungen im Fokus.

Im Oktober 2025 berichtet Deutschland von 5,3 Millionen Menschen, die nicht ausreichend heizen können. Die Ursachen und Lösungen im Fokus.
Im Oktober 2025 berichtet Deutschland von 5,3 Millionen Menschen, die nicht ausreichend heizen können. Die Ursachen und Lösungen im Fokus.

Energiearmut in Deutschland: Millionen können ihre Wohnungen nicht heizen!

In Deutschland kämpfen viele Bürger mit den Kosten für das Heizen ihrer Wohnungen. Laut der WZ hatten im vergangenen Jahr 5,3 Millionen Menschen in Deutschland nicht genügend Geld, um ihre Wohnung angemessen zu heizen. Dies macht einen Anteil von 6,3 Prozent der Bevölkerung aus, was zwar einen Rückgang im Vergleich zu 8,2 Prozent im Jahr 2023 bedeutet, dennoch bleibt der Druck auf die Haushalte hoch. Deutschland liegt damit unter dem EU-Durchschnitt von 9,2 Prozent, wobei in Ländern wie Griechenland und Bulgarien die Anteile erheblich höher sind, nämlich jeweils bei 19,0 Prozent.

Die Situation bleibt angespannt, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Energiepreise seit 2020 um 50,3 Prozent gestiegen sind—ein deutlich schnellerer Anstieg als bei den allgemeinen Verbraucherpreisen, die um 19,3 Prozent zulegten. Positiv zu vermerken ist, dass Verbraucher im September dieses Jahres etwas weniger für Energie zahlen mussten: Die Haushaltsenergie war im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 Prozent günstiger, so die Informationen von WZ.

Gesundheitliche Auswirkungen und soziale Folgen

Laut einer Analyse von CORRECTIV.Europe, die sich auf Eurostat-Daten aus 2024 stützt, kann die finanziell bedingte Unfähigkeit, die Wohnung angemessen zu heizen, schwerwiegende gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Ein kaltes Zuhause erhöht das Risiko für psychische Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Probleme und chronische Atemwegsinfektionen. In Deutschland hatten im Jahr 2024 etwa 5,2 Millionen Menschen Schwierigkeiten, für ausreichend Wärme zu sorgen, was ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, aber ein Anstieg seit 2021 darstellt.

Bemerkenswert ist, dass Bremen mit einem Anteil von 12,2 Prozent an ungeheizten Haushalten an der Spitze steht, gefolgt vom Saarland (11,1 Prozent) und dem Arnsberg (9,6 Prozent). Für viele Menschen wird die Frage immer drängender: Wie bezahlt man die Heizkosten und stellt gleichzeitig sicher, dass der Kühlschrank gefüllt bleibt? Diese Herausforderungen haben zur Folge, dass Hilfsorganisationen von einem Anstieg der Anfragen von Menschen in finanziellen Schwierigkeiten berichten.

Energiearmut in der EU

Die Problematik der Energiearmut betrifft nicht nur Deutschland. Insgesamt konnten laut EU-weiten Befragungen rund 47 Millionen Menschen in der EU, der Schweiz und Norwegen im vergangenen Winter ihre Wohnungen nicht angemessen heizen—das entspricht etwa 10,2 Prozent der Bevölkerung. Ursachen sind oft unsanierte Gebäude, hohe Energiekosten und niedriges Einkommen. Die europäischen Energiepreise haben sich seit 2020 fast verdoppelt, was auf die Folgen der Pandemie und den Ukraine-Konflikt zurückzuführen ist. Auch die Reallöhne in der EU sind seit 2019 um 1,1 Prozent gesunken, was die Situation verschärft.

Besonders betroffen sind laut den Analysen Alleinerziehende, chronisch Kranke und Menschen im Niedriglohnsektor. Ab 2027 wird zudem ein EU-weiter CO2-Preis für Heizen und Tanken eingeführt, was die Heizkosten weiter in die Höhe treiben könnte. In Österreich profitieren Bürger von CO2-Einnahmen durch den Klimabonus, der sozial gestaffelt ist und einen Gegensatz zu den Herausforderungen in Deutschland darstellt.

Eine betroffene Frau, die den Namen Andrea geführt hat, schildert ihre extremen Sparmaßnahmen und die ständige Sorge um steigende Heizkosten. Sie und ihr Partner planen, in ein wärmeres Zuhause zu ziehen, um die Lebensqualität für sich und ihren Sohn zu verbessern. Diese persönlichen Geschichten verdeutlichen die Notwendigkeit, die Sanierung von Gebäuden als zentrale Maßnahme im Kampf gegen Energiearmut ernsthaft in Angriff zu nehmen, wie auch die EU betont. Für weitere Informationen zu diesem Thema können die Leser die umfassenden Datensätze auf Eurostat einsehen oder mehr über die allgemeine Situation rund um Energiearmut auf Voxeurop erfahren.