Skandalöse Abschiebung: Jesiden-Familie aus Uckermark nach Irak!
Skandalöse Abschiebung: Jesiden-Familie aus Uckermark nach Irak!
Lychen, Uckermark, Deutschland - In Brandenburg sorgt die Abschiebung einer jesidischen Familie nach Irak für hitzige Diskussionen und Empörung. Vor wenigen Tagen wurde die Familie, die mit vier minderjährigen Kindern in Lychen lebte und sich gut in die Gemeinschaft integriert hatte, mitten in der Nacht aus ihrer Lebenssituation gerissen. Der Flüchtlingsrat Brandenburg hat diese Heimreisemaßnahmen als „skandalös“ kritisiert, da sie kurz nach einer gerichtlichen Entscheidung stattfand, die der Familie Recht gab und ihrer Klage gegen die Ablehnung des Asylbescheids stattgab. Dies wurde bekannt, während die Familie bereits im Flugzeug nach Bagdad saß, wie rbb24 berichtet.
Kirstin Neumann vom Flüchtlingsrat äußerte zu diesen Geschehnissen, dass die Einschätzung des Völkermords an irakischen Jesiden, der im Jahr 2014 stattfand, bei der Ablehnung des Asylantrags nicht ausreichend gewürdigt wurde. Besonders warm hielt sich Neumann mit der Kritik an der Vorgehensweise, da die nächtliche Abschiebung für die Kinder enorm traumatisierend gewesen sei. Die irakische Herkunft der Familie, die kurdische Jesiden sind, sollte laut Neumann nicht zu einer Ablehnung führen.
Widerstand vor Ort
Die Bürgermeisterin von Lychen, Karola Gundlach, äußerte sich bestürzt über die Situation. Sie erfuhr von der Abschiebung durch die Leiterin der Pannwitz-Grundschule, die der Sohn der Familie besuchte. Mitschüler des zwölfjährigen Maatz haben bereits eine Online-Petition gestartet, die das Risiko für die Familie im Irak und deren gelungene Integration in der Uckermark betont. Deutschlandfunk hat berichtet, dass der Flüchtlingsrat eine sofortige Wiedereinreise der Familie fordert.
Der Landkreis Uckermark gradiger freundlich. Die zuständigen Behörden haben keine Stellungnahme abgegeben und lehnten eine Interview-Anfrage des rbb ab, um sich bis zum Abschluss des Verfahrens nicht zu äußern. Das brandenburgische Innenministerium wies die Kritik an der Abschiebung ebenfalls zurück und entblößte sich darauf, dass die Zuständigkeit für weitere Handlungen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge liege.
Die Situation wirft Fragen auf: Wie kann es sein, dass trotz eines positiven Gerichtsurteils die Abschiebung stattfindet? Und welche Folgen hat dies für die betroffene Familie, die scheinbar gut integriert war? Der Vorfall zeigt eindrücklich, wie kompliziert und oft unverständlich die Flüchtlingspolitik in Deutschland ist. Der Unmut in der Bevölkerung wächst, während die Sorgen um die jesidische Familie fortbestehen.
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Ort | Lychen, Uckermark, Deutschland |
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