Erster Gehirnschrittmacher gegen Parkinson: Hoffnung für Betroffene in Würzburg!

Erster Gehirnschrittmacher gegen Parkinson: Hoffnung für Betroffene in Würzburg!

Würzburg, Deutschland - In einem bedeutenden Fortschritt für die Behandlung von Parkinson hat ein Team aus Würzburg Mitte Juni 2025 erstmals in Deutschland einen neuartigen Gehirnschrittmacher implantiert. Der Eingriff betraf einen 69-jährigen Patienten und markiert einen Meilenstein in der Tiefen Hirnstimulation (THS), die als langfristig wirksame Therapie für fortgeschrittene Parkinson-Erkrankungen gilt. Diese innovative Elektrode verfügt über 16 Kontakte und ermöglicht damit eine präzisere und individuell anpassbare Stimulation des Gehirns, was die Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene erheblich verbessern könnte. Laut Welt hat sich der Patient drei Wochen nach dem Eingriff bereits über positive Veränderungen in seinem Zustand geäußert.

Parkinson ist eine weitverbreitete neurodegenerative Erkrankung, die weltweit über 1,2 Millionen Menschen betrifft. Der Verlauf der Krankheit äußert sich unter anderem in Symptomen wie verzögerten Bewegungen, Zittern, Muskelsteifheit und Gleichgewichtsstörungen. Die Tiefen Hirnstimulation kann helfen, diese Bewegungsstörungen zu lindern, indem sie elektrische Impulse in spezifische Hirnregionen sendet. Die genaue Wirkungsweise für die Verbesserung der Symptome ist zwar noch nicht in allen Details verstanden, doch die positive Resonanz von Patienten lässt auf den Erfolg dieser innovativen Methode hoffen.

Technologie im Detail

Die neu entwickelte Software, die es den behandelnden Ärzten ermöglicht, die Stimulation anhand der individuellen Hirnbilder der Patienten anzupassen und zu simulieren, stellt einen weiteren Fortschritt in der Behandlung dar. Neben Parkinson wird die THS auch auf andere psychiatrische Störungen untersucht, wie etwa bei schweren Depressionen oder Zwangsstörungen. Die Arbeitsgemeinschaft Tiefe Hirnstimulation stellt wertvolle Informationen zur Verfügung und fördert den Austausch über die Therapieoptionen für Patienten, die an dieser Erkrankung leiden, und die relevanten Vor- und Nachteile, wie gesundheitsinformation.de betont.

Ein Blick zurück zeigt: Bereits 1993 wurde die bilaterale THS erstmals in Deutschland angewandt, und seitdem wurden weltweit mehrere tausend Patienten damit behandelt. Durch die elektrische und neurochemische Wirkung auf spezifische Zielgebiete im Gehirn können Symptome im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit und auch im Frühstadium deutlich gemildert oder gar verzögert werden. Wie die Hirnstiftung erwähnt, ist die THS nicht nur auf Parkinson beschränkt, sondern wird auch bei Dystonie, essentiellem Tremor und in Studien bei anderen Erkrankungen wie Alzheimer eingesetzt.

Zukunft der Therapie

Die Herausforderungen der Behandlung sind dennoch erheblich. Die THS ist symptomatisch und kann das Fortschreiten der Erkrankung nicht stoppen. Regelmäßige Kontrollen sind notwendig, um die Stimulation optimal anzupassen. Um festzustellen, ob die THS für einen Patienten geeignet ist, haben Fachleute die „5-2-1“-Regel entwickelt, die eine klare Indikation für die Behandlung gibt, wie oft die Patienten orale Levodopa-Medikamente benötigen und unter welchen Symptomen sie leiden.

Mit dem aktuellen Fortschritt in der THS-Technologie rückt die Hoffnung auf Verbesserung der Lebensqualität und der Symptomkontrolle für Parkinson-Patienten ein Stück näher. Besonders die neuesten Entwicklungen zeigen, dass die Forschung in diesem Bereich weiterhin hoch im Kurs steht und noch viele Möglichkeiten auf dem Weg zur besseren Behandlung dieser herausfordernden Erkrankung bestehen.

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OrtWürzburg, Deutschland
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