Greifswald kämpft gegen Wohnungsnot: Mehr sozialer Wohnraum gefordert!

Greifswald kämpft gegen Wohnungsnot: Mehr sozialer Wohnraum gefordert!

Greifswald, Deutschland - Die Stadt Greifswald steht vor einer großen Herausforderung: Der Wohnungsmarkt ist stark unter Druck und der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum wächst stetig. Die Bürgerschaft der Stadt hat nun entschieden, das Problem anzugehen. So wird in der nächsten Sitzung am 14. Juli 2025 ein Beschluss zur Wiederberufung der Arbeitsgemeinschaft „Bezahlbarer Wohnraum“ vorgestellt. Dieser Schritt soll helfen, die akute Wohnungsnot in Greifswald zu lindern, die durch einen kontinuierlichen Anstieg der Mieten und eine unzureichende Anzahl an verfügbaren Wohnungen verursacht wird. Wie NDR berichtet, wurde bereits 2019 ein umfassender Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der Situation vorgelegt, der nun evaluiert und aktualisiert werden soll.

Schaut man genauer hin, wird deutlich, dass der Wohnraum in Greifswald nicht nur knapp ist, sondern die Krise sich auch verschärfen könnte. Eine Prognose zur Bevölkerungsentwicklung aus dem Jahr 2017 zeigt, dass bis 2030 in der Stadt etwa 3000 Wohnungen fehlen werden. In einem beschlossenen Plan hat die Bürgerschaft unter anderem 13 Aufträge an die Stadtverwaltung vergeben, um die kommunale Wohnungspolitik voranzutreiben. Dabei liegt der Fokus besonders auf öffentlich geförderten Sozialwohnungen mit maximal 6,60 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter. Dies ist ein Schritt, den Erik von Malottki von der SPD als unerlässlich ansieht, um zeitnah konkrete Lösungen zu finden, wie Ostsee-Zeitung festhält.

Wohnen für alle – Ein Plan für die Zukunft

Um den Bau neuen, benötigten Wohnraums zu fördern, ist eine neue Richtlinie geplant, die unter anderem Bedingungen für alternative Wohnformen und sozialen Wohnraum festlegt. Bauherren werden zudem dazu verpflichtet, in Geschossneubauten jede dritte Wohnung als Sozialwohnung zu gestalten. Dies zeigt, dass die Stadt es ernst meint mit ihrer Verantwortung, für alle Bürger geeigneten Wohnraum zu schaffen. Laut NDR soll die Arbeitsgemeinschaft auch dazu beitragen, die Empfehlungen aus dem vorherigen Maßnahmenkatalog an die aktuellen Entwicklungen anzupassen.

Die Verwaltung wurde zudem aufgefordert, konkrete Zahlen zu den benötigten Wohnungen und Sozialwohnungen zu liefern. Dies ist entscheidend, da der Anspruch auf Sozialwohnungen nur für Mieter mit einem Wohnberechtigungsschein gilt, der an Einkommensgrenzen geknüpft ist. Die Entwicklung der Ausstellung dieser Scheine in den letzten Jahren zeigt, dass dies bei weitem nicht genug ist, um der Nachfrage gerecht zu werden. 2018 wurden 97 und im Jahr 2019 bis zum Mai lediglich 24 Wohnberechtigungsscheine ausgestellt.

Streit um das richtige Vorgehen

Der Weg in eine bessere Wohnzukunft ist jedoch nicht ohne Hürden. Der Streit zwischen der SPD und der CDU zielt unter anderem auf die Förderung neuer Bauprojekte sowie die Verbilligungsrichtlinie ab. Bausenatorin Jeannette von Busse (CDU) hat sich wiederholt gegen diese Richtlinien ausgesprochen, was die Diskussionen innerhalb der Bürgerschaft anheizt. Am Abstimmungstag hatte die Verwaltung sich sogar als Einbringerin der Vorlage zurückgezogen, was nicht gerade für Ruhe und eine schnelle Lösung sorgt.

Die nächsten Entwicklungen werden mit Spannung erwartet. Klar ist jedoch, dass Greifswald dringend Lösungen braucht, um den Wohnungsmarkt zu entlasten und auch in Zukunft ein gutes und bezahlbares Zuhause für alle zu gewährleisten.

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OrtGreifswald, Deutschland
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