Greifswald: Millionen für Algenforschung – Kampf gegen Klimawandel!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Ein Forschungsprojekt in Mecklenburg-Vorpommern untersucht Algenzucker als CO2-Speicher und dessen Bedeutung für den Klimaschutz.

Ein Forschungsprojekt in Mecklenburg-Vorpommern untersucht Algenzucker als CO2-Speicher und dessen Bedeutung für den Klimaschutz.
Ein Forschungsprojekt in Mecklenburg-Vorpommern untersucht Algenzucker als CO2-Speicher und dessen Bedeutung für den Klimaschutz.

Greifswald: Millionen für Algenforschung – Kampf gegen Klimawandel!

In einem bedeutenden Schritt für die Klimaforschung fließt ein beachtliches Fördergelder in Millionenhöhe nach Mecklenburg-Vorpommern. Das Forschungsprojekt „Concentrate“ widmet sich der faszinierenden Welt der Algen und deren Fähigkeit, Kohlendioxid in Form von Zucker zu speichern. Nach NDR wird es von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit satten 11 Millionen Euro unterstützt, was bedeutsame Impulse für den Wissenschaftsstandort verspricht.

Forschende der Universität und Universitätsmedizin Greifswald sowie des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung (IOW) haben sich in diesem Projekt zusammengetan. Ihr Ziel ist es, tiefere Einblicke in die Mechanismen der Zuckerbildung bei Algen zu gewinnen. Dabei könnte der Algen-Zucker zukünftig nicht nur zur Verringerung der Klimaerwärmung beitragen, sondern auch für die chemische Industrie und Arzneimittelforschung von Interesse sein.

Die Faszination der Algen

Die Algen sind wahre Wunderwerke der Natur. Sie stellen mit ihren Fotosynthese-Prozessen jährlich 50 Gigatonnen Kohlendioxid in Zucker um, wobei ein Teil als langlebiges Kohlenhydrat gespeichert wird. Studien zeigen, dass Algen weltweit fünffach mehr CO2 speichern als die gesamte Menschheit ausstößt. Dabei hat sich in jüngsten Forschungen herauskristallisiert, dass bestimmte Zuckerpolymere wie Fucoidan von Braunalgen eine besondere Rolle spielen. Laut Pflanzenforschung können diese Zuckerstoffe in den Meeren für Jahrhunderte gebunden werden – ein echter Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel.

Doch die Herausforderungen bleiben nicht aus. Denn viele Zuckerpolymere werden schnell von Bakterien und anderen Organismen abgebaut und freigesetzt. Hier setzt der neue Sonderforschungsbereich an, der in diesem Herbst an den Universitäten Bremen und Greifswald startet. Unter der Leitung von Professor Jan-Hendrik Hehemann will die Forschungsgruppe fokussiert herausfinden, unter welchen Bedingungen diese Zuckerverbindungen stabil bleiben und effektiv Kohlenstoff speichern können. Der erste Förderzeitraum beträgt vier Jahre, mit der Möglichkeit der Verlängerung auf bis zu zwölf Jahre, wie aus taz hervorgeht.

Strategien zum Klimaschutz

Warum ist das so wichtig? Weil die Erderwärmung ein zentrales Problem unserer Zeit ist. Ozeane, Wälder und Moore sind die Hauptakteure im Kohlenstoffspeicher-Spiele. Besonders die Braunalgen entfernen beeindruckende 550 Millionen Tonnen CO2 jährlich aus der Atmosphäre. Dr. Hagen Buck-Wiese, ein herausragender Wissenschaftler, erhielt für seine Doktorarbeit über Braunalgen und Kohlenstoffspeicherung den BRIESE-Preis für Meeresforschung 2023. Er bestätigt, dass Fucoidan die Algen vor schädlichen Mikroorganismen schützt und es sogar maßgeblich zur Bildung von Erdöl-Lagerstätten beitragen könnte.

Mit diesen Erkenntnissen erhoffen sich Wissenschaftler nicht nur Fortschritte in der Grundlagenforschung, sondern auch konkrete Ansätze zur Anpflanzung von Algen an geeigneten Orten, um der Klimakrise aktiv entgegenzuwirken. Hier ist das gute Händchen der Forschenden gefragt, denn letztendlich geht es um unsere gemeinsame Zukunft – und die Chancen stehen gut, dass diese außergewöhnlichen Pflanzen einen entscheidenden Beitrag leisten können.