Schulschwänzer in MV: Zahl der Absentisten springt auf Rekordhoch!

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Die Schulabsentismus-Zahlen in Mecklenburg-Vorpommern steigen. Ursachen, Maßnahmen und aktuelle Entwicklungen im Schulwesen.

Die Schulabsentismus-Zahlen in Mecklenburg-Vorpommern steigen. Ursachen, Maßnahmen und aktuelle Entwicklungen im Schulwesen.
Die Schulabsentismus-Zahlen in Mecklenburg-Vorpommern steigen. Ursachen, Maßnahmen und aktuelle Entwicklungen im Schulwesen.

Schulschwänzer in MV: Zahl der Absentisten springt auf Rekordhoch!

In Mecklenburg-Vorpommern zeigt die aktuelle Erhebung zu Schulschwänzen alarmierende Zahlen. Im Schuljahr 2024/2025 stieg die Zahl der Schulabsentisten an allgemeinbildenden Schulen auf 446. Insgesamt wurden inklusive der Berufsbildungseinrichtungen sogar 506 Fälle verzeichnet. Dies entspricht 0,29 Prozent der Gesamtschülerzahl, die in diesem Jahr bei 164.900 Schülern an 562 allgemeinbildenden Schulen und 36.700 an 60 Berufsschulen liegt. Ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als rund 372 Fälle an allgemeinbildenden Schulen festgestellt wurden – eine Entwicklung, die viele Eltern und Lehrkräfte besorgt. Diese Informationen liefert n-tv, das darauf hinweist, dass die Erhebung spezifisch auf Fälle abhebt, wo eine Schulversäumnisanzeige an die Schulbehörde gesendet wurde.

Eine Reihe von Faktoren kann zu diesem Schulabsentismus führen. Psychische Belastungen, familiäre Krisen und schulische Überforderung sind häufig genannte Ursachen. Außerdem fehlt manchen Schülern das Gefühl der Zugehörigkeit, was ihre Motivation, regelmäßig zur Schule zu gehen, stark beeinträchtigen kann. Die Folgen des Schulschwänzens sind gravierend: Schüler verpassen wichtige Lerninhalte, verlieren den Anschluss an ihre Klassenkameraden und riskieren im schlimmsten Fall ihren Schulabschluss.

Maßnahmen gegen Schulabsentismus

Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat sich entschieden, verstärkt gegen das Phänomen des Schulschwänzens vorzugehen. Für jede Unterrichtsstunde sind die Lehrkräfte nun verpflichtet, die Anwesenheit zu überprüfen und Fehlzeiten genau zu dokumentieren. Zudem wurde ein einheitliches Verfahren eingeführt, das durch das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung koordiniert wird. Der Handlungsleitfaden, der auf dem Schulgesetz für das Land basiert, soll die Zusammenarbeit mit Eltern fördern und präventive Maßnahmen unterstützen.

Die ebenfalls von Bildung-mv bereitgestellten Informationen zeigen, dass der Fokus besonders auf unentschuldigten Fehlzeiten liegt, während Maßnahmen zur Dokumentation und Unterstützung von Schülern weiter ausgebaut werden sollen. Die Auswertung des Leitfadens wird seit dem Schuljahr 2017/2018 kontinuierlich durchgeführt, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu prüfen.

Elternbeteiligung und schulische Zusammenarbeit

Ein wichtiger Aspekt im Kampf gegen Absentismus ist die Zusammenarbeit mit den Eltern. Das Hamburger Projekt „Jeder Schultag zählt“ betont, wie wichtig es ist, Eltern aktiv in das Schulleben einzubeziehen. Hier geht es darum, emotionale Brücken zu bauen und die Eltern über Schulereignisse zu informieren. Eine gute Bindung zwischen Schule und Elternhaus kann das Risiko von Schulabsentismus verringern und sorgt dafür, dass mehr Eltern sich einbringen und für die schulischen Belange ihrer Kinder interessieren. Statistiken zeigen, dass über 40 Prozent der Schüler angeben, dass ihre Eltern über ihr Schwänzen Bescheid wissen. Leider entschuldigen sich jedoch 10 Prozent der Eltern aus nicht legitimierten Gründen für das Fehlen ihrer Kinder.

Die Herausforderungen nehmen jedoch in der Sekundarstufe I zu, wo der Einfluss der Eltern auf das schulische Verhalten der Jugendlichen abnimmt. Deshalb sind hier gezielte Maßnahmen nötig, wie die Verbesserung des Schulklimas, die Einbeziehung der Schüler in den Schulalltag und ein zeitnahes Monitoring der Fehlzeiten. Lehrkräfte werden aufgerufen, Anzeichen von Absentismus, wie häufige Verspätungen oder Gleichgültigkeit, frühzeitig zu erkennen und schnell zu reagieren.

Schulabsentismus ist ein vielschichtiges Problem, das nicht nur Schülerinnen und Schüler betrifft, sondern die gesamte Schulgemeinschaft vor Herausforderungen stellt. Umso wichtiger ist es, dass alle Beteiligten – Lehrer, Eltern und Schulbehörden – gemeinsam an einem Strang ziehen und Lösungen finden, die Kinder wieder zurück in die Schule bringen.