Hirschunfall bei Zingst: Warnung vor Wildunfällen!
Ein Hirsch verunglückte in Zingst durch zwei Autos. Wildunfälle in Mecklenburg-Vorpommern alarmieren, besonders im Herbst.

Hirschunfall bei Zingst: Warnung vor Wildunfällen!
Ein tragischer Vorfall ereignete sich am heutigen Morgen auf der Landesstraße 21 bei Zingst, als ein Hirsch von zwei entgegenkommenden Autos erfasst wurde. Glücklicherweise blieben die beiden Autofahrer unversehrt, der Hirsch jedoch überlebte den Zusammenstoß nicht. An den Fahrzeugen entstand ein erheblicher Schaden von rund 30.000 Euro, wobei eines der Autos sogar abgeschleppt werden musste. Solche Vorfälle sind in der Region nicht selten, denn in Mecklenburg-Vorpommern wird etwa alle 30 Minuten ein Wildunfall registriert, wie NDR berichtet.
Die Polizei mahnt zu besonderer Vorsicht, insbesondere in den frühen Morgen- und Abendstunden, wenn die Wildtiere besonders aktiv sind. In der vergangenen Woche verzeichnete die Polizei allein in der Region Ludwigslust-Parchim jeden zweiten Verkehrsunfall als Wildunfall. Das ist alarmierend und sollte zu einem Umdenken unter den Fahrern führen.
Steigende Wildunfälle im Herbst
Im Herbst erreicht die Aktivität der Wildtiere ihren Höhepunkt, was das Risiko für Wildunfälle drastisch erhöht. Diese Jahreszeit bringt nicht nur eine erhöhte Mobilität der Tiere mit sich, sondern auch Faktoren wie die Paarungszeit des Rotwilds und die Verhaltensänderung aufgrund der Zeitumstellung. Dabei stellen die Polizeibehörden fest, dass insbesondere in den Dämmerungsstunden besondere Vorsicht geboten ist, denn die Dunkelheit stellt eine zusätzliche Gefahr dar.
Statistiken des letzten Jahres zeigen, dass in Mecklenburg-Vorpommern ganze 17.129 Wildunfälle registriert wurden. Ein Blick auf die Verteilung zeigt, dass in den einzelnen Polizeiinspektionen die Zahlen schwanken:
| Polizeiinspektion | Wildunfälle 2024 |
|---|---|
| Schwerin | 129 |
| Wismar | 1.988 |
| Ludwigslust | 3.426 |
| Rostock | 186 |
| Güstrow | 2.734 |
| Stralsund | 2.763 |
| Neubrandenburg | 3.311 |
| Anklam | 2.592 |
Präventionsmaßnahmen und Tipps
Um die Anzahl der Wildunfälle zu verringern, wird ab Oktober 2025 an besonders gefährdeten Strecken im Landkreis Ludwigslust-Parchim große Warnschilder aufgestellt. Betroffen sind unter anderem die B321 zwischen Sudenhof und Bandenitz sowie die B192 zwischen Goldberg und Neu Poserin. Zudem sollen verstärkt Geschwindigkeitskontrollen an diesen Strecken durchgeführt werden.
Die Polizei empfiehlt Autofahrern, in der Nähe von Wäldern und Feldern die Geschwindigkeit zu reduzieren und stets bremsbereit zu sein. Außerdem sollten Wildwechsel-Schilder beachtet werden, da diese oft auf gefährliche Bereiche hinweisen.
Im vergangenen Jahr mussten die Kfz-Versicherer in Deutschland für Wildschäden rund 1,1 Milliarden Euro aufbringen. Mit einer durchschnittlichen Schadenssumme von etwa 4.100 Euro pro Unfall ist dies für viele Autofahrer ein zusätzliches finanzielles Risiko.