Scheidender Landrat Kärger blickt auf bewegte Amtszeit zurück!
Heiko Kärger beendet am 10. Oktober seine Amtszeit als Landrat der Mecklenburgischen Seenplatte und blickt auf seine Erfolge und Herausforderungen zurück, während er den Fokus auf regionale Themen und die digitale Verwaltung setzt.

Scheidender Landrat Kärger blickt auf bewegte Amtszeit zurück!
Am 10. Oktober 2025 wird Heiko Kärger, der Landrat des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, nach Jahren des Engagements und zahlreicher Herausforderungen in den Ruhestand gehen. Ab diesem Datum plant der 62-Jährige, sich intensiver um sein Haus und seinen Garten zu kümmern, mehr Zeit mit seinen vier Enkelinnen zu verbringen und seiner Leidenschaft für die Jagd nachzugehen. In einem letzten Interview bespricht er seine Erfahrungen, die mit viel harter Büroarbeit und Verhandlungen verbunden waren, und äußert sich außerdem zu den unzähligen Themen, die ihn während seiner Amtszeit beschäftigt haben. Wie die SVZ berichtet, gab es viel Kritik an seiner Person, die er jedoch als unbegründet abtut. Trotz gesundheitlicher Probleme sieht sich Kärger jedoch in guter Verfassung.
Der Landkreis sieht sich nach wie vor finanziellen Zwängen gegenüber. Trotz eines abgebauten Defizits von 90 Millionen Euro bleibt der Haushalt defizitär. Kärger hebt die Erhaltung des Kreiskrankenhauses in Demmin sowie die Unterstützung von Kulturinstitutionen als positive Entwicklungen hervor. Dennoch bleibt der öffentliche Nahverkehr, und hier insbesondere die Rufbusproblematik, ein großes ungelöstes Rätsel. Der Ilse-Bus, der im Landkreis flächendeckend unterwegs ist, hat mit bürokratischen Hürden zu kämpfen, die verhindern, dass der Dienst über die Landkreisgrenzen hinaus ausgebaut wird. Laut NDR endet der Rufbus im Landkreis Vorpommern-Greifswald oft an der Landkreisgrenze, was die Mobilität für Menschen ohne Auto einschränkt.
Verwaltungsdigitalisierung als Herausforderung
Ebenfalls im Fokus steht die Digitalisierung der Verwaltung, die laut einem Bericht auf egovernment.de massive Probleme mit sich bringt. Ineffizienzen, übermäßige Bürokratie und eine Angstkultur erschweren nicht nur die Digitalisierung, sondern auch die generelle Effizienz der Verwaltungsprozesse. Es wird betont, dass administrative Tätigkeiten über 30 Prozent des Gesamtaufwands in Projekten ausmachen. Kärger hat wiederholt auf die Notwendigkeit hingewiesen, diese Strukturen aufzubrechen und die digitale Transformation voranzutreiben.
Ein weiteres großes Thema während seiner Amtszeit waren die Krisenmanagement-Maßnahmen, insbesondere während der Flüchtlingswelle und der Corona-Pandemie. Kärger hat sich mit strukturellen Problemen bei der Integration auseinandersetzen müssen, für die er rückblickend keine umfassenden Lösungen sieht. Er teilt mit, dass Rückmeldungen an die Ministerpräsidentin in Schwerin wenig Einfluss auf die Situation hatten. Auch die gestiegene Bedeutung der AfD im Kreistag und die dadurch entstehende Unzufriedenheit der Bürger sind Themen, die er in seinem Rückblick anspricht.
Abschließend wünscht Kärger seinem Nachfolger Thomas Müller eine glückliche Hand bei der weiteren Gestaltung der Leitlinien des Landkreises. Die Bürger sollen stolz auf ihre Region sein und sich aktiv an der Kommunalpolitik beteiligen. Solche engagierten Stimmen könnte die Region gut gebrauchen, da die Herausforderungen weiterhin bestehen bleiben.