Rostocker Seehafen boomt: Dringend neue Flächen für Wachstum benötigt!

Rostocker Seehafen boomt: Dringend neue Flächen für Wachstum benötigt!

Rostock, Deutschland - Im Rostocker Seehafen tut sich einiges: Mit einer bemerkenswerten Halbjahresbilanz präsentiert sich der Hafen als aufstrebender Standort, der seit Jahren Rekordumschläge verzeichnet. Dr. Gernot Tesch, Geschäftsführer von Rostock Port, hebt die wirtschaftliche Bedeutung des Hafens hervor. Seiner Meinung nach wird die Zukunft des Hafens nicht nur durch wachsenden Güterumschlag, sondern auch durch gezielte Investitionen in die Infrastruktur geprägt. Nordkurier berichtet, dass Rostock Port plant, mehrere 100 Millionen Euro in den Ausbau des Hafengebiets zu stecken.

Ein zentrales Problem stellt jedoch die Flächenknappheit dar. Laut Jens A. Scharner, Geschäftsführer von Rostock Port, übersteigt die Nachfrage nach Flächen in Hafennähe das vorhandene Angebot. Mit Blick auf die Zukunft werden derzeit Bebauungspläne und Nutzungsuntersuchungen für die letzten größeren Flächen im Sondergebiet Hafen vorbereitet.

Nachhaltige Entwicklung und Häfen im Wandel

Der Rostocker Hafen hat sich zum Ziel gesetzt, ein Zukunftshafen für Güterumschlag und nachhaltige Energieversorgung zu werden. Auf einer Karte sind die aktuellen Hafenflächen sowie geplante Erweiterungsgebiete eingezeichnet. Besonders spannend ist die Fläche 34, eine der letzten größeren unbebauten Flächen im Sondergebiet, die derzeit durch einen Bebauungsplan der Stadt Rostock entwickelt wird. Der Rathaus Rostock informiert über die Pläne zur Hafenerweiterung Ost und West, die im Regionalen Raumentwicklungsprogramm bereits als „Vorbehaltsgebiete“ ausgezeichnet wurden.

Die zukünftige Ausrichtung des Rostocker Hafens zielt darauf ab, trotz Umwelt- und Naturschutzbelangen, die blauen „Vorranggebiete“ umzusetzen. Auch bei anderen Nutzungen, wie etwa der Wohnbebauung, wurde Klarheit geschaffen: Diese sind in den ausgewiesenen Bereichen ausgeschlossen. Zudem wird am neuen Liegeplatz 5 gearbeitet, der eine entscheidende Rolle für die Versorgung der Raffinerie PCK in Schwedt spielen soll und somit einen Beitrag zur Energieunabhängigkeit von Russland leistet.

Innovative Projekte und finanzielle Unterstützung

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem EU-Förderprojekt Harbour, welches die Seeverkehrsverbindung zwischen Rostock und dem finnischen Hafen Hanko verbessern soll. Dieses Vorhaben erstreckt sich über die Jahre 2025 bis 2027 und erfordert Investitionen von insgesamt knapp 14 Millionen Euro, wovon die Hälfte von der EU gefördert wird. Dies ist ein klarer Schritt Richtung modernem und effizienten Hafenbetrieb, der die Hafenumschlagkapazitäten erweitern soll.

Zusätzlich wird ein neuer Tiefenwasserliegeplatz im östlichen Rostocker Ölhafen geplant. Die Baugenehmigung dafür soll 2026 beantragt werden. Im Rahmen dieser Neuheiten ist auch die Ertüchtigung bestehender Liegeplätze im Gange, welche mit Investitionen von knapp 20 Millionen Euro einhergeht und die Neubauten der Liegeplätze 33 und 34 umfasst.

In einem größeren Kontext trifft Rostock mit seinen Plänen der Hafenentwicklung auf ähnliche Herausforderungen wie die große Schwesterstadt Hamburg. Hamburg Port Authority berichtet von einem Hafenentwicklungsplan 2040, der seit dem 13. Juni 2023 wichtige strategische Leitlinien festlegt. Die Entwicklungen in beiden Städten zeigen, dass viel zu tun bleibt, um die Hafenwirtschaft in Deutschland zukunftssicher zu machen.

Details
OrtRostock, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)