Das letzte Pokalfinale der DDR: Ein Abschied voller Emotionen!
Das letzte Pokalfinale der DDR: Ein Abschied voller Emotionen!
Schwerin, Deutschland - Das letzte Pokalfinale in der Geschichte der DDR fand am 4. Juni 1990 statt und war nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein Spiegelbild der großen Veränderungen, die kurz vor der Wiedervereinigung Deutschlands standen. In einem packenden Duell traten im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark Berlin die favorisierten Spieler von Dynamo Dresden gegen den Zweitliga-Außenseiter Polizeisportverein Schwerin an. Trotz der brisanten Situation in der Gesellschaft waren nur rund 5.750 Zuschauer vor Ort, was die mäßige Füllung des Stadions verdeutlicht.
Die Atmosphäre war geprägt von der Unsicherheit und den Hoffnungen eines Landes im Umbruch. Die Währungsunion und das baldige Ende der DDR standen unmittelbar bevor. Die Spieler von Dynamo Dresden, darunter Talente wie Ulf Kirsten und Matthias Sammer, waren sich der Tatsache bewusst, dass einige von ihnen lukrative Angebote aus dem Westen hatten. MDR berichtete von der Mauer, die erst im November 1989 gefallen war, und dem Ende des SED-Regimes, das einen Leistungssport brutal geprägt hatte.
Das Spiel und die Spieler
Im dramatischen Finale brachten André Kort aus Schwerin und Jörg Stübner von Dynamo Dresden die Zuschauer mit ihren Toren zum Beben. In der 5. Minute erzielte Kort das 1:0 für Schwerin, worauf Stübner in der 17. Minute zum Ausgleich traf. Doch es war der spätere Held Kirsten, der in der 85. Minute das entscheidende 2:1 erzielte und so den Pokalsieg für Dynamo Dresden sicherte. Schiedsrichter Karl-Heinz Gläser leitete das Spiel, das in den Annalen des deutschen Fußballs einen unvergesslichen Platz einnimmt. Steffen Benthin, der in der 66. Minute eingewechselt wurde, erinnerte sich später an knappe Chancen und eine intensive Spielweise, die im Gedächtnis blieb Nordkurier.
Für den PSV Schwerin war dies jedoch nicht das letzte Kapitel. Die Mannschaft trat später im Europapokal der Pokalsieger an, musste sich aber in der ersten Runde gegen Austria Wien geschlagen geben. Ein Benefizspiel am 1. August in Schwerin soll zudem Erinnerung an die damalige Pokalmannschaft wecken.
Der Wandel im Sport und die Aufarbeitung der Geschichte
Mit dem Mauerfall 1989 begann eine neue Ära im deutschen Sport. Der Staatsapparat der DDR hatte über Jahrzehnte versucht, durch sportliche Erfolge die Überlegenheit des Sozialismus zu demonstrieren. Doch die gesellschaftlichen Umwälzungen führten dazu, dass sich das System des DDR-Sports weniger nachhaltig entwickelte und schließlich am Abgrund stand. Schon 1990 wurde die Auflösung des Deutschen Turnerbundes und des DTSB eingeleitet, was die Dynamik des Fußballs und des Sports im Allgemeinen dramatisch beeinflusste. Der DSB übernahm Mittel und Strukturen, die vorher dem DTSB gehörten; das hatte für viele Athleten und Vereine weitreichende Folgen bpb.
Der Fußball in Deutschland hat in den letzten drei Jahrzehnten eine wesentliche Wandlung durchgemacht. Von den damaligen Strukturen in der DDR bis hin zur Integration der Frauen und Männer im deutschen Sport, der Weg war oft steinig. Die heutige Herausforderung, die vielen Talente zu finden und zu fördern, und auch der Aspekt des Sports als integraler Teil der Gesellschaft, ist für den deutschen Fußball von großer Bedeutung.
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Ort | Schwerin, Deutschland |
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