Molkerei-Krake Meggle übernimmt Rücker: Was bedeutet das für uns?

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Meggle übernimmt die Molkerei Rücker in Aurich und Wismar, um ihre Marktposition im Käsegeschäft zu stärken.

Meggle übernimmt die Molkerei Rücker in Aurich und Wismar, um ihre Marktposition im Käsegeschäft zu stärken.
Meggle übernimmt die Molkerei Rücker in Aurich und Wismar, um ihre Marktposition im Käsegeschäft zu stärken.

Molkerei-Krake Meggle übernimmt Rücker: Was bedeutet das für uns?

Die Molkerei Rücker, die an zwei Standorten in Aurich und Wismar tätig ist, hat einen neuen Besitzer: Die Meggle Holding SE aus Wasserburg am Inn wird das Unternehmen übernehmen. Diese Nachricht brachte Bewegung in die deutsche Molkereibranche, denn nicht nur die Unternehmensstrukturen, sondern auch die Produktpalette wird sich gewaltig verändern. Laut Nordkurier gehört Rücker zu den Qualitätsführern im Bereich Hirtenkäse und beschäftigte zum Zeitpunkt der Übernahme rund 610 Mitarbeiter. Der Umsatz des Unternehmens lag im Jahr 2024 bei etwa 500 Millionen Euro, was die Bedeutung dieser Fusion unterstreicht.

Rücker verarbeitet jährlich rund 800 Millionen Kilogramm Milch und offeriert Produkte wie 90.000 Tonnen Käse sowie 20.000 Tonnen Butter und Milchpulver, die hauptsächlich innerhalb Deutschlands verkauft werden. Mit dieser Übernahme plant die Meggle Holding, ihre Marktposition zu stärken und insbesondere im Käsegeschäft weitere Akzente zu setzen. CEO Matthias Oettel hebt die Innovationskraft von Rücker in der Milchverarbeitung hervor und sieht enormes Potenzial für eine synergetische Zusammenarbeit. „Die gemeinsamen Werte und Strategien passen hervorragend zusammen“, so Oettel weiter.

Herausforderungen im Milchmarkt

Doch nicht alles läuft rund im Milchgeschäft. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass viele Molkereien sowie die Milcherzeuger in Deutschland unter dem Druck niedriger Milchpreise leiden. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, erläutert in einem Interview die Marktsituation: „Die großen Handelsketten haben einen spürbaren Einfluss auf die Preise, und gleichzeitig können Molkereien häufig keine höheren Preise durchsetzen.“ Hier kommt die neue Fusion ins Spiel, die sich möglicherweise auf die Verhandlungsmacht von Molkereien und Landwirten auswirken könnte.

Rücker beliefert über 500 Höfe in den deutschen Küstenregionen, doch das Unklare über zukünftige Geschäftsbeziehungen lässt viele Landwirte besorgt auf die Entwicklungen blicken. Stefan Riemer, Geschäftsführer der Agrarproduktgesellschaft Lübesse, äußert Bedenken bezüglich der Unsicherheiten in der Lieferkette und der eventuell veränderten Verträge, die nach der Übernahme in Kraft treten könnten.

Die Zukunft der Zusammenarbeit

Meggle plant, die Übernahme unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden umzusetzen, was bedeutet, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen genauestens geprüft werden müssen. Im Zuge dieser Übernahme werden die bestehenden Verträge der Lieferanten sowie die zukünftigen Preisgestaltungen genau unter die Lupe genommen, um sicherzustellen, dass es nicht zu Wettbewerbsverzerrungen kommt. Laut Lebensmittelpraxis wird sich der genaue Verlauf dieser Fusion erst nach der Genehmigung durch die Kartellbehörden zeigen.

Wird die Übernahme von Rücker durch Meggle tatsächlich eine Renaissance für das Käsegeschäft in Deutschland bringen? Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie sich die Geschäftspraktiken im Milchbereich weiterentwickeln und ob die voherige Unsicherheit einem neuen Aufschwung weichen kann. Die Debatte bleibt spannend und wird von den Akteuren der Branche genau verfolgt.