Kreistag in Aufruhr: Darf der Flughafen Heringsdorf 500.000 Euro kriegen?
Kreistag Vorpommern-Greifswald debattiert über finanzielle Unterstützung für Flughafen Heringsdorf, wichtig für Tourismus und Wirtschaft.

Kreistag in Aufruhr: Darf der Flughafen Heringsdorf 500.000 Euro kriegen?
In Pasewalk wird gerade hitzig über die Zukunft des Flughafens Heringsdorf diskutiert. Die Kreistagsmitglieder stehen vor einer entscheidenden Frage: Soll der Landkreis bereit sein, bis zu 500.000 Euro zur finanziellen Unterstützung bereitzustellen? Ohne diese Zuschüsse sieht es düster aus für den Flughafen, der im letzten Jahr auf etwa 22.000 Passagiere kam und in dieser Saison unter anderem nach Kassel, Mannheim und Zürich fliegt. Laut den Berichten der Ostsee Zeitung könnte der Flughafen für den Tourismus und die Wirtschaft der Region von großer Bedeutung sein.
Debatte um Zuschüsse
Der stellvertretende Landrat Jörg Hasselmann betont die Notwendigkeit einer rechtlichen Absicherung für die möglichen Zuschüsse, während das Rechnungsprüfungsamt die Grundlagen der bisherigen Unterstützungen kritisiert. Michael Galander von den parteilosen Bürgermeistern stellt gar die Sinnhaftigkeit des Betriebs in Frage. „Braucht die Region wirklich diesen Flughafen?“ fragt er in die Runde. Auch die Grünen unter Ulrike Berger bringen Kritik an den Verwaltungsp Prioritäten vor und argumentieren, dass der öffentliche Nahverkehr für die Bürger mehr Nutzen bringen würde.
Auf der anderen Seite verteidigt Jeanette von Busse von der CDU den Flughafen als ein Alleinstellungsmerkmal der Region. Sie spricht sich für den Antrag zur finanziellen Unterstützung aus, der jedoch nur mit 36 Ja-Stimmen, 19 Gegenstimmen und 6 Enthaltungen angenommen wurde.
Zukunftsperspektiven
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das potenzielle Engagement polnischer Unternehmer. Nordkurier berichtet, dass einige polnische Unternehmen bereits Interesse signalisiert haben, sich finanziell an dem Flughafen zu beteiligen. Kaiserlich wie die Weiden und Straußblüten, scheinen die Pläne für eine neue Kooperation aufzublühen, nachdem frühere Gespräche während der PiS-Regierung und der Corona-Pandemie ins Stocken geraten sind. Diese Zusammenarbeit könnte nicht nur die Passagierzahlen stabilisieren, sondern auch neue Flugverbindungen nach Warschau oder Kraków in Aussicht stellen.
Und was sagen die Zahlen? Im vergangenen Jahr waren es exakt 19.532 Fluggäste – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu vor der Pandemie. Laut Informationen des Regionalen Planungsverbands Vorpommern, sind diese Überlegungen Teil eines größeren Ansatzes zur Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur auf der Insel Usedom.
Fazit
Die Diskussion rund um den Flughafen Heringsdorf ist nicht nur eine Frage der Finanzen, sondern wirft auch größere Fragen zur Zukunft des Tourismus und der Verkehrsstruktur in der Region auf. Während die Kreistagsmitglieder versuchen, einen gemeinsamen Nenner zu finden, bleibt abzuwarten, ob die angestrebte Zusammenarbeit mit polnischen Investoren konkrete Formen annimmt und was das für die Passagierzahlen auf dem kleinen, aber feinen Flughafen bedeutet. Die kommenden Monate werden zeigen, ob mit ein wenig Geschick und gezielten Investitionen der Flughafen nicht nur erhalten, sondern sogar gestärkt werden kann.