Kritische Sprachprobleme: Jedes vierte Kind in MV kämpft vor der Einschulung!
Schulanfänger in Vorpommern-Rügen kämpfen zunehmend mit Sprachproblemen, auch aus sozialen Gründen. Neueste Daten und Empfehlungen.

Kritische Sprachprobleme: Jedes vierte Kind in MV kämpft vor der Einschulung!
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es alarmierende Neuigkeiten: Jedes vierte Kind hat Schwierigkeiten mit der Sprache, wenn es in die Schule kommt. Laut einer aktuellen Auswertung der Schuleingangsuntersuchungen zeigt rund ein Drittel der Schulanfänger in dieser Region sprachliche Auffälligkeiten. Besonders betroffen ist der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, wo die Zahlen sogar noch höher liegen. Hier sind behördliche Empfehlungen zu vernehmen, die vorschlagen, Kinder, die sprachlich hinterherhinken, ein Jahr später einzuschulen. Viele Kinder erhalten vor der Einschulung logopädische Unterstützung oder haben eine Empfehlung für solche Behandlungen. In weniger privilegierten sozialen Milieus ist das Risiko für Sprachprobleme besonders hoch, wie ndr.de berichtet.
Was sind die Ursachen dafür? Eltern in bildungsfernen Schichten haben oft nicht die nötigen Ressourcen, um die sprachliche Entwicklung ihrer Kinder zu fördern. Auch die übermäßige Nutzung von Medien kann eine Rolle spielen. Viele Schulanfänger haben Schwierigkeiten beim Aussprechen von Lauten, sie tun sich schwer mit dem Bilden längerer Sätze und zeigen Probleme beim Zuhören oder Zählen. Die Schuleingangsuntersuchungen scheinen zudem oft ungenau zu sein, besonders bei Kindern, die Deutsch als Zweit- oder Drittsprache sprechen.
Die Rolle der Kitas
Kitas spielen eine entscheidende Rolle in der Sprachförderung. Der Erfolg dieser Maßnahmen ist jedoch stark von der Qualifikation der Erzieherinnen und der Zeit für Förderangebote abhängig. In vielen Fällen stehen spezielle Sprachkitas zur Verfügung, die sich gezielt um Kinder mit Sprachproblemen kümmern.
Es ist ebenfalls bekannt, dass Jungen viel häufiger von Sprachproblemen betroffen sind als Mädchen. Dies könnte auch daran liegen, dass durch die sozial schwachen Familien häufig ein höheres Risiko besteht, dass die Sprachentwicklung beeinträchtigt wird. Gerade Kinder mit Migrationshintergrund zeigen häufig Sprech-, Sprach- oder Stimmstörungen und sollten daher besonders gefördert werden.
Aktuelle Berichte der Krankenkasse Barmer belegen, dass die Anzahl der Kinder und Jugendlichen mit Sprachproblemen in Mecklenburg-Vorpommern weiter zunimmt. So wurden beispielsweise im Jahr 2023 in Schwerin etwa 15 Prozent der Kinder zurückgestellt. Amtsärztin erklärte, dass vielerorts Eltern ihren Kindern zunehmend weniger zutrauen, was die gesamte Situation erschwert. Die Sinnhaftigkeit möglicher Behandlungen und Fördermaßnahmen sollte jedoch immer im Gespräch mit Fachleuten, wie Ärzten oder Logopäden, besprochen werden. Hier bietet die Gesundheitsinformation nützliche Informationen, um Eltern bei diesen Gesprächen zu unterstützen.