Wintergerste-Ernte in MV: Besser als erwartet trotz Trockenheit!
Wintergerste-Ernte in MV: Besser als erwartet trotz Trockenheit!
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - Die Wintergerste-Ernte in Mecklenburg-Vorpommern hat sich trotz der anhaltenden Trockenheit als besser herausgestellt als viele Landwirte erwartet hatten. Karsten Trunk, Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, weist darauf hin, dass die Ertragsergebnisse in den letzten Tagen sehr positiv ausfielen. So berichteten über 40 Prozent der von einer Umfrage erfassten 1.426 Gerstenanbauer, dass sie mehr geerntet hatten als im langjährigen Durchschnitt. Dabei hielten 24 Prozent sogar Erträge in Höhe von zehn Prozent über dem Schnitt. Doch nicht alle Landwirte konnten jubeln, denn ein drittel stößt auf enttäuschende Ertragszahlen, die unterhalb des Durchschnitts liegen. n-tv.de berichtet, dass die Ernteergebnisse stark von der jeweiligen Region abhängen, was die Herausforderungen des Klimawandels besonders deutlich macht.
Generell zeigt sich, dass die wirtschaftliche Lage der Bauern zurzeit angespannt ist. Die derzeitigen Getreidepreise decken nicht die Produktionskosten, was viele Landwirte vor große Herausforderungen stellt. Diese Situation wird durch politische Faktoren, wie etwa die Kriege, Zollabkommen und Handelsbeschränkungen, zusätzlich erschwert. Trunk hebt hervor, dass solche Bedingungen nicht mit reiner Landwirtseinsicht oder Geschicklichkeit beeinflusst werden können. Zudem steht die bevorstehende Düngemittelknappheit im Raum: Mögliche Zölle auf russischen Dünger könnten die Preise in Europa weiter anziehen. agrarheute.com zeigt, wie sich solche Entwicklungen direkt auf die Erträge der Bauern auswirken können.
Klima und Ertrag – ein unberechenbares Duo
Die Einflüsse des Klimawandels sind in der Landwirtschaft deutlich zu spüren, besonders wenn es um Ernterückgänge bei Grundnahrungsmitteln geht. Laut einer Studie der Stanford University sind bei steigenden Temperaturen von nur einem Grad Celsius bereits Ertragseinbußen von 120 Kalorien pro Kopf und Tag zu erwarten. In Mecklenburg-Vorpommern müssen sich die Landwirte zunehmend auf solche Wetterextreme einstellen – von Hitzewellen bis zu Dürren. Diese Klimafaktoren zeigen sich nicht nur in der Wintergerste, sondern auch beim Weizen und anderen landwirtschaftlich relevanten Kulturen. So sind Prognosen zufolge Ertragseinbußen von bis zu 25 Prozent in westeuropäischen Ländern und sogar 40 Prozent im Mittelmeerraum denkbar. Während die nördlichen Regionen möglicherweise von höheren Erträgen beim Maisanbau profitieren können, sind die Herausforderungen in anderen Teilen der Welt immens. forschung-und-wissen.de fasst die weitreichenden Folgen des Klimawandels auf die Landwirtschaft zusammen.
Die Wintergerste wird nicht nur für die regionale Ernährung, sondern auch als Futtermittel in die ganze Welt über den Rostocker Hafen exportiert. Der Anbau von Wintergerste erstreckt sich in Mecklenburg-Vorpommern über etwa 140.000 Hektar, während für den Winterweizen sogar mehr als 285.000 Hektar eingeplant sind. Die nächsten Ernteschritte, wie die von Weizen und Raps, stehen bereits in den Startlöchern, sofern das Wetter es erlaubt.
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Ort | Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland |
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