Wismar in Aufruhr: Sanierung der Kreismusikschule steht auf der Kippe!
Die Kreismusikschule in Wismar steht vor der Sanierung; Diskussionen über Standortwechsel und Finanzierung laufen bis Oktober.

Wismar in Aufruhr: Sanierung der Kreismusikschule steht auf der Kippe!
In Wismar brodelt es: Das 120 Jahre alte Gebäude der Kreismusikschule muss dringend saniert werden, doch die Zukunft der Bildungseinrichtung steht auf der Kippe. Wie NDR berichtet, gehört das Gebäude der Stadt Wismar und wird derzeit dem Landkreis Nordwestmecklenburg entgeltfrei zur Verfügung gestellt. Diese Vereinbarung läuft jedoch Ende August 2027 aus, und für die Musikschule könnte es danach eng werden.
Die Sanierung wird auf mindestens drei Jahre geschätzt und soll rund 13 Millionen Euro kosten. Horst Krumpen, der Vorsitzende der Fraktion Die Linke, hat einen Vorschlag eingereicht: Der Landkreis könnte das Gebäude übernehmen und selbst sanieren, was die zukünftigen Nutzungsgebühren für die Schüler niedrig halten würde. Diese Idee wird im Kreistag von der SPD-Fraktion und den Bündnisgrünen unterstützt. Auch die AfD hat einen ähnlichen Antrag eingebracht. Für die Schüler, die das aktuelle Angebot der Kreismusikschule nutzen, sind solche Diskussionen von großer Wichtigkeit.
Umzug in Container?
Über 700 Schüler nutzen derzeit die Kreismusikschule am Turnplatz für ihre musikalischen Aktivitäten. Doch der Standort steht vor der Schließung ab Sommer 2027. Der Landkreis plant, die Kreismusikschule vorübergehend in einer Containeranlage in Wismar-Wendorf unterzubringen, was teure Kosten in Höhe von mindestens 3 Millionen Euro verursachen könnte. Diese Lösung stößt bei den Eltern auf heftige Kritik, da sie sowohl unzureichend als auch schwer erreichbar ist. Besonders jüngere Kinder könnten ohne Begleitung Schwierigkeiten haben, den neuen Standort zu erreichen. Eine Online-Petition wurde gestartet, um gegen die Containerlösung zu protestieren und mehr Zeit für Beteiligung einzufordern, wie Wismar.fm berichtet.
Die Elternvertreter betonen, dass der Containerbau weniger Fläche bietet und spezielle Räume für Tanz, Theater oder Schlagzeug fehlen werden. Zudem sei der Schallschutz unzureichend. Sie fordern eine tiefere Prüfung alternativer Lösungen und eine Verlängerung der Nutzung des Turnplatzes. Schließlich gilt die Kreismusikschule als kulturelles Herzstück Wismars, und deren Verlagerung könnte dazu führen, dass viele Schüler und Lehrkräfte abwandern.
Finanzierung der Musikschulen
Die aktuelle Diskussion in Wismar ist nicht isoliert. Im Landkreis Südliche Weinstraße steht man vor ähnlichen Herausforderungen in der Musikschulfinanzierung. Hier berichtet Rheinpfalz über die Probleme, die durch steigende Unterhaltskosten und eine unzureichende öffentliche Finanzierung entstanden sind. Der Landrat Dietmar Seefeldt (CDU) drängt darauf, die finanziellen Einschränkungen aufzuheben und fragt nach einer gerechten Drei-Wege-Finanzierung durch Land, Eltern und Kommunen.
Die Musikschule in Wismar könnte ähnliche Schwierigkeiten erfahren, da die Gebühren für den Unterricht nur ein Drittel der Kosten decken und familiäre Ermäßigungen gefordert werden. Hier trifft man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Den Schülern die bestmögliche Ausbildung sichern und gleichzeitig die finanziellen Hürden abbauen. Was also wird aus der Kreismusikschule? Die Zeit bis zur Kreistagssitzung am 15. Oktober 2025 wird entscheidend sein, um die Richtung festzulegen.