Hooligan-Angriff in Gera: Wo ist die Polizei, die unsere Fans schützt?

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

In Gera wurde ein 38-Jähriger bei einer Auseinandersetzung verletzt; die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruchs und Raubes.

In Gera wurde ein 38-Jähriger bei einer Auseinandersetzung verletzt; die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruchs und Raubes.
In Gera wurde ein 38-Jähriger bei einer Auseinandersetzung verletzt; die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruchs und Raubes.

Hooligan-Angriff in Gera: Wo ist die Polizei, die unsere Fans schützt?

Ein Vorfall in Gera sorgt für besorgte Stimmen und Ermittlungen. Am 13. Oktober 2025 wurde ein 38-Jähriger laut einem Bericht von MDR Opfer einer gewaltsamen Auseinandersetzung, die offenbar einen politischen und sportlichen Hintergrund hat. Der Mann wurde von einer Gruppe angegriffen, zu Boden gebracht und ihm dabei ein Fanschal entrissen. Der Vorfall ereignete sich in der Innenstadt, die Polizei suchte nach der Tätergruppe, jedoch ohne Erfolg. Der 38-Jährige erlitt leichte Verletzungen, während die Ermittlungsbehörden ein Verfahren gegen Unbekannt wegen Landfriedensbruchs und Raubes einleiteten.

Ermittler stehen nun vor einer Reihe von Fragen. Wer steckt hinter dieser gewaltsamen Gruppierung? Ein Ermittlungsansatz führt zu einem Jahr zuvor, als ein ähnlicher Angriff auf einen Fan des FC Rot-Weiß-Erfurt stattfand. Damals wurde ein Verdächtiger aus dem Fan-Umfeld des FC Carl Zeiss Jena ermittelt, was die Debatte um Hooliganismus und gewalttätiges Verhalten bei Sportveranstaltungen anheizt. Am Rastplatz Eichelborn wurde ein Mann attackiert, ebenfalls wegen eines sichtbaren Schals. Hier forderten die Angreifer die Herausgabe des Schals und beschädigten ein unbeteiligtes Fahrzeug.

Landfriedensbruch – Was steckt dahinter?

Der Vorfall wirft auch Fragen nach den rechtlichen Konsequenzen auf. Wie schon im Vorfall von Gera, sind die Ermittlungen zum Landfriedensbruch massive Herausforderungen für die Polizei. Nach § 125 StGB beschreibt diese Straftat Gewalttätigkeiten aus einer Menschenmenge heraus, die gegen den öffentlichen Frieden oder die Ordnung gerichtet sind. Eine solche Tat kann mit Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren oder Geldstrafen geahndet werden, abhängig von der Schwere des Vorfalls und der Beteiligung der Täter. Besonders schwerwiegende Fälle können sogar bis zu zehn Jahre Haft nach sich ziehen, wenn zum Beispiel Waffengebrauch oder schwere Körperverletzung im Spiel sind, wie Fachanwalt klarstellt.

Im Kontext gewalttätiger Gruppen wird deutlich, dass solche Auseinandersetzungen bei Sportereignissen kein Einzelfall sind. Derartige Vorfälle haben in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Um dem entgegenzuwirken, wurden verschiedene Maßnahmen, wie das Hooligan Konkordat und die „Good Hosting“-Strategie, eingeführt. Diese zielen darauf ab, Fans sicher zu empfangen und Gewalt zu reduzieren. Die Forschungsstelle Gewalt bei Sportveranstaltungen hat es sich zur Aufgabe gemacht, solche Vorfälle zu analysieren und präventive Maßnahmen zu entwickeln, wie ein Blick auf die Arbeit der Universität Bern zeigt. Internationaler Austausch und die Identifikation von Best Practices sind Teil dieser umfassenden Strategien.

Abschließend bleibt zu hoffen, dass die Ermittlungen im Fall von Gera schnell zu Ergebnissen führen und dass wirksame Maßnahmen getroffen werden, um eine Wiederholung solcher gewalttätigen Zwischenfälle zu verhindern. Zeugen aus der Umgebung sind aufgerufen, sich bei der Polizei zu melden, um Licht ins Dunkle zu bringen. Die zunehmende Gewalt in den Stadien und darüber hinaus ist ein wichtiges Thema, dem sich nicht nur die security zones in den Städten, sondern auch die Gesellschaft insgesamt stellen muss.