Wismarer Hochbrücke: Wer trägt die 23 Millionen Euro für den Neubau?

Erfahren Sie alles über den geplanten Ersatzbau der maroden Wismarer Hochbrücke in Mecklenburg-Vorpommern und die Finanzierung.
Erfahren Sie alles über den geplanten Ersatzbau der maroden Wismarer Hochbrücke in Mecklenburg-Vorpommern und die Finanzierung. (Symbolbild/NAG)

Wismarer Hochbrücke: Wer trägt die 23 Millionen Euro für den Neubau?

Wismar, Deutschland - Die Wismarer Hochbrücke steht dringend vor einer Erneuerung, und die Planungen für den Ersatzbau sind in vollem Gange. Jährlich wird die sowohl für den städtischen als auch den regionalen Verkehr bedeutende Brücke, die als Teil der Landesstraße 12 klassifiziert ist, auf Veränderungen überprüft. Der Zustand hat sich jedoch seit der letzten Grundinstandsetzung im Jahr 2004, die nur eine vorübergehende Befahrbarkeit gewährte, weiter verschlechtert. Lastbeschränkungen gyültig seit 2011 und eine Reduzierung der Fahrstreifen seit 2012 sprechen für die Dringlichkeit eines Neubaus. Die Hochbrücke weist statische Defizite auf, die bereits seit Jahren auf den Plan gerufen wurden, und laut aktueller Prognosen ist mit einer Restnutzungsdauer von weniger als zehn Jahren zu rechnen. So schätzt die Stadtverwaltung die Brücke als marodeste des Landes ein, ein Gutachten stellt die Tragfähigkeit bis 2032 in Frage, was die Situation noch ernster macht. Auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat festgestellt, dass über 2.000 Kilometer Landesstraße und 43 Brücken ebenfalls sanierungsbedürftig sind. NDR berichtet über die laufenden Planungen, die bereits seit Jahren im Gange sind, wobei die Vorzugsvariante für den Ersatzbau im April 2021 ausgewählt wurde.

Ein striktes Zeitmanagement scheint ebenfalls wichtig zu sein, denn das Land plant, bis Ende des Jahres ein Planfeststellungsverfahren für den Neubau zu starten. Da die Brücke eine Landesstraße ist, gilt der Neubau als Landesaufgabe und die Finanzierung ist noch unklar. Der für die Stadt Wismar zuständige Bürgermeister Thomas Beyer (SPD) äußerte bereits, dass Gespräche über die Finanzierung im Gange sind, doch eine detaillierte Summe wurde bislang nicht veröffentlicht. Die Eisenbahnkreuzungsgesetzgebung verpflichtet die Bahn zur Finanzierung von Teilen der Bauarbeiten, was immerhin ein gewisses Maß an Planungssicherheit bietet. Strassen-MV informiert darüber, dass die aktuelle regelmäßige Untersuchung der Brücke die Möglichkeit von Verkehrseinschränkungen mit sich bringt, besonders von Dienstag bis Freitag, wo die Brücke einer intensiven Untersuchung unterzogen wird.

Notwendige Maßnahmen im Brückenbau

Während in Wismar bereits die Planung vorangetrieben wird, stehen auch bundesweit Brücken vor der Herausforderung der Modernisierung. Der Bundesrechnungshof hat zuletzt alarmierend auf den schlechten Zustand vieler Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen hingewiesen. Die Modernisierung kommt hier nicht vom Fleck, und das Bundesministerium für Digitales und Verkehr musste ein Programm auflegen, damit bis 2032 etwa 5.000 der wichtigsten und schlechtesten Teilbauwerke an Autobahnbrücken modernisiert werden. Bis Ende 2024 werden jedoch nur 40 Prozent dieser Maßnahmen umgesetzt sein. Viele Experten schätzen, dass die vorgegebenen Ziele unrealistisch sind und drängen auf ein entschlosseneres Handeln.

Geht es um die Brückeninfrastruktur, ist Eile geboten. Es gibt viele Herausforderungen zu bewältigen, besonders innerhalb der Länder, wo für die Brücken an Bundesstraßen die Verantwortung liegt. Den Ländern fehlt es häufig an klaren Zielen und einem effektiven Modernisierungsprogramm, was den Zustand der Brücken weiter verschlechtert und die Mobilität auf den Bundesfernstraßen gefährdet. In Anbetracht der Herausforderungen in Wismar und darüber hinaus zeigt sich, dass alle Beteiligten gefordert sind, um die Infrastruktur zukunftssicher zu machen.

Details
OrtWismar, Deutschland
Quellen