Aufruhr an Uni Halle: Lesung zum Nahostkonflikt ignoriert Auflagen!

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An der Universität Halle wurde eine umstrittene Lesung zum Nahostkonflikt genehmigt, obwohl Auflagen verletzt wurden.

An der Universität Halle wurde eine umstrittene Lesung zum Nahostkonflikt genehmigt, obwohl Auflagen verletzt wurden.
An der Universität Halle wurde eine umstrittene Lesung zum Nahostkonflikt genehmigt, obwohl Auflagen verletzt wurden.

Aufruhr an Uni Halle: Lesung zum Nahostkonflikt ignoriert Auflagen!

Am 27. Oktober 2025 fand an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eine umstrittene Lesung mit der Politikwissenschaftlerin Professorin Dr. Helga Baumgarten statt. Unter dem Titel “Völkermord in Gaza” diskutierte sie über die politische Lage in Gaza und die Perspektiven auf Selbstbestimmung. Die Lesung wurde von der Hochschulgruppe „Students for Palestine“ organisiert, die sich für die Rechte der Palästinenser einsetzt. Doch die Veranstaltung erhitzte die Gemüter und führte zu heftigen Protesten und Kritik seitens verschiedener Gruppen.

Nach Angaben von n-tv gab es spezielle Auflagen für die Genehmigung der Lesung, die von der Universitätsleitung ursprünglich erlassen wurden. Dazu gehörten das Verbot der Zusammenarbeit mit den „Students for Palestine“, die Gewährleistung des Existenzrechts Israels und das Verbot antisemitischer Äußerungen. Unirektorin Claudia Becker räumte ein, dass diese Bedingungen während der Veranstaltung nicht eingehalten wurden und bezeichnete die Genehmigung als Fehler.

Kritik und Verantwortung

Das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Halle äußerte sich ebenfalls kritisch zur Lesung und sprach von israelfeindlichen Darstellungen. Niklas David Gießler, Vorstand des Jungen Forums, erinnerte an die besondere Verantwortung der Universität nach einem antisemitischen Terroranschlag im Jahr 2019.

Darüber hinaus erhob Konstantin Pott, der hochschulpolitische Sprecher der FDP, schwere Vorwürfe gegen die Veranstaltung und warnte vor einer einseitigen politischen Instrumentalisierung. Er bezeichnete die Relativierung der Terrorangriffe der Hamas auf Israel, die am 7. Oktober 2023 stattfanden, als inakzeptabel und forderte die Universitätsleitung auf, die Veranstaltung abzusagen.

Reaktionen im Studentenrat

Der Studierendenrat (StuRa) der MLU sprach sich mehrheitlich gegen die Veranstaltung aus und forderte die Universitätsleitung auf, kein Publikum für derartige Lesungen zur Verfügung zu stellen. Sie kritisierten Baumgartens Haltung zur Hamas als „verharmlosend“ und wiesen auf die Notwendigkeit hin, Extremismus sowohl von extremen rechten Kräften in Israel als auch von islamistischen Gruppen wie der Hamas zu brechen, um Frieden und Gleichberechtigung in der Region zu erreichen.

Die Lesung mit Professorin Baumgarten wird somit nicht nur als akademisches Ereignis wahrgenommen, sondern hat auch tiefere gesellschaftliche und politische Fragen aufgeworfen, die über die Grenzen der Universität hinaus wirken. Die Diskussion um den Nahostkonflikt bleibt ein heiß umstrittenes Thema, das weiterhin viele Gemüter bewegt.