Schüler diskutieren mit UBA-Chef über Klimawandel und Zukunftsthemen!
Dirk Messner vom UBA diskutiert mit Schülern in Dessau-Roßlau über Klimaschutz und gesellschaftliche Verantwortung.

Schüler diskutieren mit UBA-Chef über Klimawandel und Zukunftsthemen!
Was tut sich im Herzen von Dessau-Roßlau? Bei einem besonderen Anlass erwies sich die Sekundarschule Roßlau als Bühne für eine Podiumsdiskussion, die auf eindrucksvolle Weise die Kluft zwischen dem theoretischen Umweltbewusstsein und dem praktischen Engagement junger Menschen beleuchtete. Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, war vor Ort und sprach mit Schülerinnen und Schülern über die drängenden Themen des Klimawandels. Die Veranstaltung fand anlässlich des 20-jährigen Bestehens des UBA in Dessau-Roßlau statt, und Messner nutzt regelmäßig die Gelegenheit, mit den jungen Generationen in den Dialog zu treten. Schließlich ist das UBA nicht nur eine Institution mit über 2.000 Mitarbeitenden, von denen die Hälfte in Dessau-Roßlau arbeitet, sondern auch fest in der Stadtgesellschaft verwurzelt. Messner ist dabei nicht nur lokal, sondern auch international aktiv und möchte, dass das UBA Teil der Lösung wird.
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10b hatten die Gelegenheit, ihre Gedanken zu vier Thesen über den Klimaschutz und dessen Auswirkungen auf andere Politikfelder zu äußern. Eine Umfrage des UBA zeigte, dass die jungen Leute zwar allgemein Zustimmung zu den Thesen zeigten, jedoch gleichzeitig wenig Engagement im umweltpolitischen Bereich an den Tag legten. Hier offenbart sich eine Diskrepanz, die nicht nur in Dessau-Roßlau, sondern in ganz Deutschland zu beobachten ist.
Dringliche Themen auf der Agenda
Während der Diskussion kamen auch Themen zur Sprache, die den Jugendlichen unmittelbarer und greifbarer erscheinen. Die Radikalisierung in Gesellschaften, die Sicherheit für Frauen und die Beendigung von Kriegen stießen auf großes Interesse. In einer Zeit, in der viele Jugendliche sich mit Lebensrealitäten konfrontiert sehen, die sie über den Klimawandel hinaus betreffen, gerät die Klimafrage oft in den Hintergrund. Dies spiegelt auch die Ergebnisse einer aktuellen Studie zum Umweltbewusstsein in Deutschland wider. Laut dieser Umfrage gaben 54 Prozent der Befragten an, dass Umwelt- und Klimaschutz für sie sehr wichtig sei – allerdings ein Rückgang von 57 Prozent im Jahr 2022 und 65 Prozent im Jahr 2020. Es ist offensichtlich: Das Bewusstsein ist da, aber die Priorität verschiebt sich.
Besonders besorgniserregend ist, dass nur ein Drittel der Befragten glaubt, dass Deutschland die Folgen des Klimawandels angemessen bewältigen kann. Diese pessimistischen Einschätzungen sind die niedrigsten seit 2002. Auch die Bewertung der Anstrengungen der Bundesregierung zur Bekämpfung des Klimawandels bewegt sich auf einem ähnlichen Niveau, wie eine Umfrage zeigt, in der 28 Prozent der Befragten meinen, die Regierung tue genug.
Einblicke in die Umweltarbeit des UBA
Das UBA präsentierte zudem 13 Themengebiete, die von den Mitarbeitenden vorgestellt wurden, um den Schülern einen praktischen Einblick in die Herausforderungen des Umweltschutzes zu geben. Darunter waren dringende Herausforderungen wie der Kampf gegen Plastikvermüllung und der Schutz von Wäldern und Mooren. Diese Thematiken nehmen in der öffentlichen Diskussion immer mehr Raum ein, sind aber in der Wahrnehmung der Jugendlichen oft nicht vorrangig.
Ein weiterer Grund für die nachlassende Priorisierung des Klimaschutzes könnte die Erschöpfung im Kontext des alltäglichen Lebens sein. In Anbetracht der vielen politischen und sozialen Herausforderungen fühlen sich viele junge Menschen zunehmend überfordert. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Umweltbewusstsein und das Engagement in der nächsten Generation entwickeln werden.
Insgesamt verdeutlichte der Austausch in Dessau-Roßlau, dass es an der Zeit ist, sowohl die Umwelt- als auch die sozialen Probleme als handlungsrelevante Themen anzuerkennen und miteinander zu verbinden. Auch wenn das UBA eine Fülle an Wissensressourcen bereitstellt, ist es die Aufgabe der Gesellschaft, dieses Wissen zu aktivieren und in konkrete Taten umzuwandeln.