Dauercamper am Süßen See vor der Kündigung – Was nun für die Zukunft?
Über 50 Dauercamper am Süßen See im Landkreis Mansfeld-Südharz erhielten Kündigungen, um mehr Kurzzeitgäste zu gewinnen.

Dauercamper am Süßen See vor der Kündigung – Was nun für die Zukunft?
In einem schockierenden Schritt haben die Betreiber des Campingplatzes Seeburg am malerischen Süßen See im Landkreis Mansfeld-Südharz über 50 Dauercamper Kündigungen ausgesprochen. Wie MDR berichtet, begründet der Betreiber diese Maßnahme mit wirtschaftlichen Überlegungen. Ziel ist es, mehr Kurzzeitgäste anzulocken, die mit ihren höheren Einnahmen als die seit Jahren ansässigen Dauercamper die laufenden Kosten besser abdecken können.
Rund 70 Prozent der Fläche des beliebten Campingplatzes wird derzeit von Dauercampern genutzt, die oft seit über 50 Jahren ihre Sommer an diesem idyllischen Ort verbringen. Dennoch reicht der Beitrag dieser Gäste nicht aus, um die finanziellen Belastungen, die unter anderem durch Rohrbrüche und veraltete Stromleitungen entstehen, zu bewältigen. Eine Herausforderung, die so manchem Betreiber den Schlaf rauben kann.
Die Schönheit des Süßen Sees
Der Campingplatz Seeburg erstreckt sich über etwa 600 Meter am Ufer des Süßen Sees, ein Ort, der nicht nur zum Schwimmen und Surfen einlädt, sondern auch eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten bietet. Wie mz.de beschreibt, zieht die malerische Kulisse zwischen Obsthainen und Weinbergen viele Ausflügler an. Darüber hinaus sorgt eine vielfältige, teilweise preisgekrönte Gastronomielandschaft für das leibliche Wohl der Besucher. Auch kulturelle Highlights, wie das Schloss Seeburg, sind nicht weit entfernt.
Mit Wandermöglichkeiten und Radwegen in der Umgebung kommt der Freizeitspaß nicht zu kurz. Trotz der Herausforderungen steht der Süße See hoch im Kurs bei den Gästen. Laut Statista boomt der Campingtourismus in Deutschland, und auch die Region rund um den Süßen See könnte von diesem Trend profitieren. Zentrale Aspekte wie über 3.100 Campingplätze in Deutschland und ein Rekordumsatz von rund 904 Millionen Euro sprechen für eine florierende Branche.
Ein Blick auf den Campingtourismus
Der Aufschwung im Campingtourismus ist nicht zu ignorieren. Fast 13 Millionen Deutsche bevorzugen Camping als Urlaubsform, Tendenz steigend. Dabei sind immer mehr Deutsche bereit, ihre Sommerabenteuer im Zelt oder Wohnmobil zu verbringen. Auch wenn ausländische Touristen Campingplätze weniger häufig wählen, bleibt dieser Sektor für die lokale Wirtschaft wichtig. Rund 18 Prozent der Urlauber wählen Camping als Unterkunft, während Hotels die beliebteste Variante für ausländische Gäste bleiben.
Angesichts der anhaltenden Entwicklungen am Campingplatz Seeburg wird spannend zu beobachten sein, wie die Umstrukturierungen in der Zukunft gelingen werden und ob die Rekrutierung von Kurzzeitgästen tatsächlich zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führen kann, der auch die Elterngeneration dieser Dauercamper berücksichtigen wird. Die nächsten Monate könnten entscheidend dafür sein, ob der Süße See sein besonderes Flair bewahren kann oder ob die Veränderungen zusätzlichen Druck auf die lange Tradition des Campings in der Region ausüben.