Polizei schlägt zu: Drei Schockanrufer in Dessau festgenommen!
Polizei Dessau-Roßlau geht gegen Enkeltrick-Betrüger in Wittenberg vor: Drei Verdächtige in U-Haft, Schaden über 73.000 Euro.

Polizei schlägt zu: Drei Schockanrufer in Dessau festgenommen!
Die Kriminalitätswelle, die über deutsche Telefonleitungen rollt, wurde jüngst in einer erfolgreichen Polizeiaktion ins Visier genommen. Die Ermittlungsgruppe „Aprum“ der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau hat einen Schlag gegen die so genannten Schockanrufer geführt. Drei Verdächtige, darunter eine 27-jährige Frau sowie zwei 22 und 27 Jahre alte Männer, sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft, nachdem sie für mindestens 13 Betrugsversuche verantwortlich gemacht werden. Dabei wurden insgesamt mehr als 73.000 Euro erbeutet, berichtet die MZ.
Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass sechs der Schockanrufe erfolgreich waren. Zwei der vollendeten Taten ereigneten sich in Dessau-Roßlau und Wittenberg. Besonders erschütternd ist der Fall einer 89-jährigen Frau aus Dessau, die um 7.000 Euro betrogen wurde. Die Betrüger gaben vor, ihre Tochter sei festgenommen worden. Im Wittenberger Fall übergab ein Ehepaar nach rund zehn Anrufen eine fünfstellige Summe an einen Unbekannten, der sich als Polizist ausgab.
Maschen der Betrüger
Schockanrufe sind eine häufige Betrugsmasche, bei der sich Anrufer als Angehörige oder Polizeibeamte ausgeben. Ihr Ziel ist es, die Angerufenen unter Druck zu setzen und sie dazu zu bringen, Geld oder Wertsachen zu übergeben. Oft wird behauptet, ein Verkehrsunfall erfordere sofortige Geldmittel für eine Behandlung, die nur bar bezahlt werden kann. „Ihre Enkelin hatte einen Autounfall und liegt im Koma. 50.000 Euro werden benötigt“, könnte einer der erschreckenden Anrufe lauten, wie BR anmerkt.
Die Polizei macht deutlich, dass die Zielgruppe vor allem ältere Menschen sind, die in solchen angsteinflößenden Situationen verunsichert werden. Oft erkennen die Opfer den Betrug erst zu spät. Gerade in Bayern sind die Betrüger besonders aktiv, wo der Gesamtschaden durch Callcenter-Betrug im Jahr 2023 auf stolze 26,3 Millionen Euro geschätzt wird, was mehr als ein Fünftel des bundesweiten Schadens entspricht.
Präventionsmaßnahmen
Um diesen Betrugsmaschen den Kampf anzusagen, hat die Polizei verschiedene Präventionsmaßnahmen ins Leben gerufen. Dazu gehören Schulungen für Bankpersonal und spezielle Warnhinweise, um die Bevölkerung zu sensibilisieren. Es gibt einige einfache Regeln, die man beachten sollte: Bei Unsicherheit sollte man die Polizei unter der Nummer 110 kontaktieren und niemals persönliche oder finanzielle Informationen am Telefon besprechen. Auch das Einbeziehen einer Vertrauensperson kann in solchen Situationen äußerst hilfreich sein, hebt polizei-beratung.de hervor.
Die jüngste Festnahme zeigt, dass die Polizei weiterhin mit Nachdruck gegen solche Betrugsversuche vorgeht. Dennoch bleibt es wichtig, dass Betroffene und Angehörige wachsam bleiben und sich über diese Betrugsmaschen informieren. Informiert und gut vorbereitet ist man den Betrügern immer einen Schritt voraus!