Keime im Trinkwasser: Chemnitz warnt vor gefährlichem Bakterium!

Keime im Trinkwasser: Chemnitz warnt vor gefährlichem Bakterium!

Chemnitz, Deutschland - In Chemnitz ist Alarmstimmung angesagt. Wie die Bild berichtet, wurden in den letzten Tagen coliforme Keime im Trinkwassernetz entdeckt, insbesondere der Erreger Serratia fonticola. Dieses Bakterium ist kein Unbekannter: erstmals 1998 aus Wasserproben einer Süßwasserquelle in Kalifornien identifiziert, gilt es mittlerweile als aufkommender opportunistischer Erreger, der vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährdet.

Die Stadtwerke und der Netzbetreiber in Chemnitz haben sofort Maßnahmen ergriffen. Zu den Sofortmaßnahmen gehören intensive Spülungen der Leitungen sowie Chlorung und Desinfektion des Trinkwassers. Am Sonntag ergab eine Wasserprobe zunächst grünes Licht – sie war keimfrei. Doch am Montag war die Erleichterung nur von kurzer Dauer, da die Gefahr noch nicht gebannt ist. Entwarnung gibt es weiterhin nicht. Die Maßnahmen werden fortgesetzt, bis ein stabiler Trend über mehrere Tage festgestellt werden kann.

Was macht Serratia fonticola so gefährlich?

Als opportunistischer Erreger kann Serratia fonticola vielfältige Infektionen hervorrufen. Besonders gefährdet sind immungeschwächte Personen, die anfällig für Harnwegs-, Atemwegs- und Wundinfektionen sind. Dies ist besonders problematisch in Krankenhausumgebungen, wo besonders aufgepasst werden muss. Das Bakterium hat die Fähigkeit, Biofilme zu bilden, was seine Resistenz gegenüber Antibiotika und der Immunabwehr erhöht. Dies macht die Bekämpfung umso komplizierter.

Unbekannte Ursache der Verunreinigung

Aber was führte zu dieser bedrohlichen Verunreinigung in Sachsen? Der Grund ist noch unklar, die Ursachenforschung ist im Gange. In Zwickau beispielsweise ist die Chlorung bereits seit mehreren Wochen aktiv, da das Wasser dort weiterhin belastet war. Die Wasserwerke Zwickau berichten allerdings von keinen aktuellen Befunden. Die Chlorung wird fortgesetzt, bis sich die Lage stabilisiert hat. Damit steht die Bekämpfung der mikrobiologischen Belastung momentan an oberster Stelle und hat Vorrang vor der Ursachenforschung.

Blick auf die gesundheitlichen Risiken

Wie es scheint, ist diese Problematik nicht nur auf Chemnitz beschränkt. In einer Studie aus Polen wurden in Wasserproben hohe Anteile von resistenten Enterobacterales-Stämmen festgestellt, unter ihnen auch Serratia fonticola. Diese Situation könnte eine bedrohliche Entwicklung für die menschliche Gesundheit darstellen und die weit verbreitete Antibiotikaresistenz in der natürlichen Umwelt weiter fördern. Der Druck auf das Gesundheitssystem könnte durch solche opportunistischen Erreger erheblich zunehmen, wie die PubMed Studie zeigt.

Für alle, die in der Region leben, heißt es jetzt vorsichtig sein: Es wird geraten, Trinkwasser vor dem Konsum abzukochen oder auf abgepacktes Wasser zurückzugreifen. Bleiben Sie also wachsam, denn die Situation bleibt angespannt, und die Gesundheitsbehörden arbeiten intensiv daran, die Bevölkerung zu schützen.

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OrtChemnitz, Deutschland
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