Görlitz schockiert: Bücherverbrennung am Mahnmal für Faschismusopfer!
Oberbürgermeister Ursu fordert Konsequenzen nach Bücherverbrennung am Holocaust-Mahnmal in Görlitz. Polizei ermittelt.

Görlitz schockiert: Bücherverbrennung am Mahnmal für Faschismusopfer!
In Görlitz hat eine braune Schattenseite Schlagzeilen gemacht: Am Denkmal für die Opfer des Faschismus kam es zu einer erschütternden Bücherverbrennung. Oberbürgermeister Octavian Ursu zeigt sich empört und fordert konkrete Konsequenzen. In einer Stellungnahme unterstrich der CDU-Politiker die Notwendigkeit, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. „Solche Taten sind in Görlitz nicht zu dulden“, so Ursu, der auch eine unerbittliche Mahnung an die Erinnerungskultur richtete.
Die Polizei entdeckte die verheerende Tat am vergangenen Donnerstagabend. Unbekannte Täter verbrannten mehrere Bücher, deren Art bis dato nicht bekannt ist. Glücklicherweise blieb das Denkmal selbst unbeschädigt, doch die Aktion erinnert bedrohlich an die Bücherverbrennungen von 1933, die als ein Vorläufer schlimmerer Verbrechen gelten. „Es ist ein Angriff auf die geistige Freiheit“, betonte Ursu. Der Staatsschutz hat bereits die Ermittlungen aufgenommen.
Vor dem Hintergrund des Gedenkens
Der Vorfall kommt zu einem sensiblen Zeitpunkt, da am 27. Januar 2023 der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen wurde. An diesem Tag legte Kölner Stadtdechant Robert Kleine einen Blumenstrauß am Edith-Stein-Denkmal nieder, welches ebenfalls an die grausamen Verbrechen erinnert. „Wir müssen die Erinnerung an die Opfer nutzen, um Verantwortung zu übernehmen und nicht wegzusehen“, mahnte Kleine und erinnerte an die 6 Millionen Juden sowie viele weitere Geschlechter, die samt ihrer Überzeugungen ermordet wurden.
Die Gedanken und Gedenkfeiern rund um den Holocaust-Gedenktag mahnen uns, solidarisch zu sein und in Dialog zu treten, um solchen Geschehnissen in der Zukunft entgegenzuwirken. „Wir müssen uns Geschwisterlichkeit, Dialog, Gerechtigkeit und Frieden stets aufs Neue ins Gedächtnis rufen“, sagte Monsignore Kleine bei seinem Gebet.
Das Denkmal und seine Geschichte
Das Mahnmal am Wilhelmsplatz, wo die Bücherverbrennung stattfand, hat eine bewegte Geschichte. Seit 1948 dient es als Erinnerungsort an die Opfer des Faschismus. Der Platz selbst liegt günstig zwischen Innenstadt und Bahnhof und wurde 1849 angelegt. Ursprünglich erinnert ein Denkmal, das 1895 errichtet wurde, an Generalfeldmarschall Albrecht von Roon, doch der Platz hat sich seitdem zu einem Ort des Gedenkens gewandelt. Er fiel 1942 der Metallspende zum Opfer und ist heute ein zentraler Anlaufpunkt für Erinnerngsansprüche.
Die Ereignisse in Görlitz und die begleitenden Gedanken zur Gedenkkultur schlagen einen Bogen zu den fortwährenden Herausforderungen, die unsere Gesellschaft bei der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit hat. Das Geisterbild von verbrannten Büchern ist ein mahnendes Zeichen: Wir dürfen niemals vergessen, was geschehen ist, und müssen mit aller Kraft verhindern, dass sich Geschichte wiederholt.
Weitere Details zur Bücherverbrennung und den ausgeführten Ermittlungen finden Sie in dem Bericht von Spiegel.
Für mehr Informationen zur Gedenkfeier im Erzbistum Köln besuchen Sie bitte die Website des Erzbistum Köln.
Unsere Gedanken sind bei allen, die unter den Schrecken des Nationalsozialismus gelitten haben. Eine Einigkeit in der Gesellschaft mit einem Rückblick auf die dunkle Geschichte bedeutet auch, für die Werte der Menschlichkeit und Freiheit zu kämpfen – in jeden einzelnen Tag.
Für aktuelle Entwicklungen zu diesem Thema halten Sie sich auf dem Laufenden über den Bericht von MDR.