Neue Hoffnung für Long-Covid-Patienten: Nikotinpflaster testen!

Neue Hoffnung für Long-Covid-Patienten: Nikotinpflaster testen!

Leipzig, Deutschland - In den letzten Jahren hat die COVID-19-Pandemie weltweit Spuren hinterlassen, die für viele nicht enden wollen. Etwa 400 Millionen Menschen leiden derzeit an Long COVID, welches sich durch Symptome wie chronische Erschöpfung, Gedächtnisprobleme und Atemnot äußert. In Forschungskreisen gibt es jedoch neue Hoffnungen, die vor allem auf Nikotinpflastern basieren. So forscht Dr. med. Marco Leitzke von der Helios Klinik Leisnig seit 2020 zu den langfristigen Auswirkungen von COVID-19 und scheint einen vielversprechenden Therapieansatz gefunden zu haben. Er erklärte, dass Nikotinpflaster als Behandlungsmöglichkeit für diese Erkrankung genau unter die Lupe genommen werden müssen. Die Ergebnisse seiner Studien wurden im „Journal Bioelectronic Medicine“ veröffentlicht und zeigen ermutigende Behandlungserfolge.

Die vorgesehene Verwendung von Nikotinpflastern könnte nicht nur bei Long COVID, sondern auch bei anderen Erkrankungen wie dem chronischen Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) von Bedeutung sein. In der Tat berichten etwa 73,5 % der 231 befragten Patienten von signifikanten Verbesserungen ihrer Symptome nach der Anwendung von Nikotinpflastern. Nikotin hat eine Affinität zu den Acetylcholinrezeptoren, die durch das Spike-Protein des Coronavirus blockiert werden. Dadurch könnte die Anwendung von Nikotinpflastern hilfreich sein, um diese Blockade aufzuheben und die Symptome zu lindern, erläutert Dr. Leitzke.

Nikotin als Therapieansatz

Wie die umstrittene, aber spannende Hypothese von Dr. Leitzke besagt, stören Coronaviren das cholinerge System, welches für viele wichtige Körperfunktionen zuständig ist. Die Nikotinpflaster sollen diese Störung auflösen und die Rezeptoren wieder aktivieren. Dabei ist die Anwendung einfach und die Wirkung gut greifbar. Auch wenn die Therapie laut Dr. Leitzke als „nicht evidenzbasiert“ gilt, aufgrund der kleinen und nicht kontrollierten Studien, zeigen die ersten Ergebnisse vielversprechende Ansätze

Für Patienten, die unter den Folgen von COVID-19 leiden, bieten sich Nikotinpflaster als rezeptfreie Option an, die je nach Anbieter zwischen einem und drei Euro pro Tag kosten. Allerdings sind neben den potenziellen positiven Effekten auch Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schweißausbrüche oder Schlafstörungen in Betracht zu ziehen. Diese müssen vor der Anwendung sorgfältig abgewogen werden, vor allem bei bestimmten Vorerkrankungen. Dabei ist besondere Vorsicht bei Personen unter 18 Jahren geboten.

Information und Austausch

Am 14. August 2025 findet im Hörsaal am Helios Park-Klinikum Leipzig eine Informationsveranstaltung statt, die sich mit den Mechanismen, Zusammenhängen und der Praxisanwendung der Nikotinpflastertherapie bei Long COVID beschäftigt. Diese Veranstaltung gibt allen Interessierten die Möglichkeit, mehr über die Behandlung und die neuesten Erkenntnisse zu erfahren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Forschung zu Long COVID und dessen Behandlungsansätzen wie der Nikotinpflastertherapie einen wichtigen Schritt darstellt. Während die Hoffnung auf eine ursächliche Behandlung weiterhin besteht, bleiben umfassende klinische Studien notwendig, um die langfristigen Effekte und den genauen Wirkmechanismus dieser Therapieform zu beleuchten. Die aktuelle Situation erfordert viel Geduld und einen offenen Austausch der Betroffenen untereinander und mit den Forschenden, um gemeinsam die Herausforderungen zu meistern.

Für weitere Informationen und vertiefende Forschungsergebnisse besuchen Sie die Helios Gesundheit, Aponet und Spektrum.

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OrtLeipzig, Deutschland
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