Wohngeld-Stau in Freiberg: Bürger warten monatelang auf Bescheid!

Wohngeld-Stau in Freiberg: Bürger warten monatelang auf Bescheid!
In Freiberg gibt es momentan ein großes Problem mit der Bearbeitung von Wohngeldanträgen. Antragsteller müssen zurzeit mit Wartezeiten von vier bis fünf Monaten rechnen, was für viele Betroffene eine erhebliche Belastung darstellt. Eine Leserin berichtet, dass ihre Mutter bereits vor fünf Monaten einen Folgeantrag auf Wohngeldverlängerung gestellt hat, jedoch immer noch keinen Bescheid erhalten hat. Gerd-Dieter Garthe von der Stadtverwaltung bestätigt, dass diese Verzögerungen kein Einzelfall sind und viele Bürger unter den langen Wartezeiten leiden. Die Sorgen der Einwohner sind also mehr als berechtigt, wie freiepresse.de beschreibt.
Besonders ungünstig ist die aktuelle Schließung der Wohngeldstelle, die vom 12. bis voraussichtlich 21. August nicht geöffnet sein wird. Damit haben Bewohner von Freiberg, einschließlich der Ortsteile Halsbach, Zug und Kleinwaltersdorf, noch weniger Möglichkeiten, ihre Anliegen kurzfristig zu klären. Laut den Informationen von freiberg.de wird die Wohngeldbehörde jedoch bis Ende 2023 verstärkt Personal aufstocken, um den steigenden Anträgen gerecht zu werden.
Hintergrund der Probleme
Die Gründe für die aktuell langen Bearbeitungszeiten sind vielfältig. Im vergangenen Jahr wurde eine umfassende Reform des Wohngeldsystems beschlossen, die zum 1. Januar 2023 in Kraft trat. Mit dem neuen Wohngeld-Plus-Gesetz, das beim Bundesrat am 25. November 2022 einstimmig angenommen wurde, sollen rund 1,4 Millionen Haushalte in Deutschland, darunter viele neue Wohngeldberechtigte, unterstützt werden. Die Erhöhung des durchschnittlichen Wohngeldbetrags von etwa 180 Euro auf 370 Euro pro Monat ist dabei eine der zentralen Maßnahmen. Dies könnte dazu führen, dass die Anzahl der wohngeldberechtigten Haushalte sich verdreifacht, was der Stadtverwaltung bereits heute Sorgen bereitet, da sie mit etwa 10.000 Anträgen im kommenden Jahr rechnet.
Aktuell beziehen in Freiberg rund 880 Haushalte Wohngeld, und die Stadt rechnet mit einem Anstieg dieser Zahl. Die Probleme bei der Bearbeitung könnten also noch größer werden, wenn man die Prognosen für die kommenden Monate betrachtet. Laut den Statistiken, die smart-rechner.de bereitstellt, liegt das durchschnittliche Wohngeld in Deutschland bei 268,85 Euro, wobei die Beträge je nach Bundesland variieren.
Schwierige Umstände für Betroffene
Der hohe Anstieg der Zahl der Wohngeldempfänger ist nicht verwunderlich, wenn man sich die steigenden Kaltmieten und die damit verbundenen Lebenshaltungskosten ansieht. So beträgt die durchschnittliche Kaltmiete bei Wohngeld-Empfängern in Deutschland mittlerweile 553,64 Euro. Die Verteilung der Anträge zeigt zudem, dass über 40 Prozent der Wohngeldanträge von Alleinstehenden mit einem hohen Anteil an Alleinerziehenden gestellt werden.
In einem Klima, wo sich schon viele mit den finanziellen Auflagen herumplagen müssen, führt die Verzögerung bei der Wohngeldbearbeitung zu einer höheren finanziellen Unsicherheit für viele Familien und Einzelpersonen. Wer nicht als Empfänger von Arbeitslosengeld II oder ähnlichen Leistungen zählt, hat dennoch Anspruch auf Wohngeld, falls ein Familienmitglied nicht von diesen Leistungen profitiert.
Die Stadtverwaltung Freiberg steht also vor der Herausforderung, die Anträge schnellstmöglich zu bearbeiten, um den Bürgerinnen und Bürgern in dieser schwierigen Zeit zu helfen. Ein gutes Händchen, was die Personalaufstockung angeht, könnte dabei eine große Rolle spielen, um die Situation kurzfristig zu verbessern.