Schockanruf in Torgau: 81-Jährige entlarvt perfiden Betrugsversuch!
Eine 81-jährige Torgauerin entlarvt einen Schockanruf und rettet ihr Erspartes. Polizei warnt vor Betrugsmaschen in Nordsachsen.

Schockanruf in Torgau: 81-Jährige entlarvt perfiden Betrugsversuch!
Die Geschichte von Christa Manthey aus Torgau zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, bei unheimlichen Anrufen Ruhe zu bewahren und kritisch zu hinterfragen. Am 16. September dieses Jahres erhielt die 81-Jährige um 16:30 Uhr einen Schockanruf, der sie zunächst aus der Fassung brachte. Die Anruferin schilderte ein dramatisches Szenario: Mantheys Tochter, so die unerhört weinerliche Stimme am anderen Ende, liege schwer erkrankt im Krankenhaus und benötige dringend ein teures Medikament.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs übernahm ein angeblicher Dr. Schuster, der das Gespräch mit der Behauptung einleitete, das Medikament müsse aus den USA eingeflogen werden und koste 40.000 Euro. Ein Betrag, der in die Höhe schoss und Manthey sofort argwöhnisch werden ließ. Die fehlende Rufnummernübermittlung und die Unklarheit über den Namen des behandelnden Professors bestätigten ihren Verdacht. So stellte sie einige kritische Fragen, woraufhin der Anrufer abrupt auflegte.
Ein Glück im Unglück
Nach diesem beunruhigenden Anruf zögerte Manthey nicht und kontaktierte ihren Enkel in Garmisch-Partenkirchen, der ihr umgehend versicherte, dass es der Tochter gut gehe. Diese Erleichterung brachte die Torgauerin dazu, ihren Enkel ebenfalls über den Vorfall zu informieren. Daraufhin schritt she weiter und erstattete Anzeige bei der Polizei, um andere vor ähnlichen Betrugsversuchen zu warnen.
Polizei-Hauptkommissar André Knittel bestätigte, dass solche raffinierten Betrugsmaschen in der Region zunehmend vorkommen. In der vergangenen Woche allein wurden im Landkreis Nordsachsen insgesamt elf Schockanrufe registriert, acht davon in Torgau. Die Masche mit dem Arzt sei allerdings neu und alarmierend.
Schockanrufe – Eine weit verbreitete Betrugsmasche
Schockanrufe sind bekannt dafür, dass sie gezielt ältere Menschen ins Visier nehmen, um sie finanziell auszunehmen. Betrüger geben sich nicht nur als Angehörige, sondern auch als Polizeibeamte oder Ärzte aus. Häufig geht es darum, die Angerufenen aufgrund angeblicher Notfälle dazu zu bringen, Geld oder Wertsachen zu übergeben. Diese Tricks funktionieren oft, weil der Schock die rationale Denkweise der Betroffenen beeinträchtigt, wie Experten betonen. Micaela Schwanenberg von der Verbraucherzentrale rät dazu, bei Anrufen ruhig und überlegt zu reagieren und Sicherheitsfragen zu stellen.
- Bei Unsicherheit die Nummer 110 wählen.
- Auflegen, wenn man sich unter Druck gesetzt fühlt.
- Angehörige über bekannte Nummern kontaktieren.
- Keine persönlichen Daten am Telefon preisgeben.
Die Polizei warnt eindringlich davor, persönliche oder finanzielle Informationen am Telefon zu besprechen und erklärt, dass in den meisten Fällen niemals Behandlungskosten für Unfallopfer anfallen dürfen. Auf die eigene Sicherheit achtzugeben, sollte oberste Priorität haben.
Die Geschichte von Christa Manthey ist eine lehrreiche Ermahnung für alle: Das richtige Handeln in Paniksituationen kann nicht nur vor finanziellem Verlust schützen, sondern auch das seelische Wohlbefinden der Familie bewahren.
Für weiterführende Informationen zu diesen Betrugsversuchen können sich Interessierte auf den Seiten der Polizei und von MDR informieren.