Neuausschreibung für Straßenbahnen in Zwickau und Görlitz gestartet!
Zwickau und Görlitz schreiben neue Straßenbahnen aus, nachdem der Hersteller Heiterblick insolvent ist. Lieferfristen bis 2028.

Neuausschreibung für Straßenbahnen in Zwickau und Görlitz gestartet!
Die Städte Zwickau und Görlitz stehen vor einer Neuordnung ihrer Straßenbahnflotte. Nach der Insolvenz des Leipziger Herstellers Heiterblick, bei dem ursprünglich neue Straßenbahnen bestellt wurden, folgt nun die europaweite Ausschreibung von insgesamt 14 Tramzügen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, weitere 18 Bahnen zu ordern, wie MDR berichtet.
Zwickau hat bereits beschlossen, sich von seinem Liefervertrag mit Heiterblick zurückzuziehen. Dies geschah aufgrund von “Risikoabwägungen” und einer fehlenden Einigung über den Lieferzeitpunkt sowie wirtschaftlich tragfähige Lösungen. Die Tatra-Straßenbahnen, welche momentan im Einsatz sind, bleiben bis zur Lieferung der neuen Züge gefordert, wie die städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau (SVZ) bestätigten.
Neues Ausschreibungsverfahren
Die Görlitzer Verkehrsbetriebe (GVB) haben ihren Vertrag mit dem Konsortium Leiwag, zu dem ebenfalls Heiterblick gehört, noch nicht gekündigt. Hier laufen weitere Gespräche, während gleichzeitig ein Teilnahmewettbewerb zur Beschaffung von Niederflur-Straßenbahnen eingeleitet wurde. Der GVB plant, die derzeit eingesetzten Tatra-Bahnen durch moderne Niederflurzüge zu ersetzen. Diese Initiativen sind Teil eines größeren Plans, die Mobilität in der Region auf ein neues Level zu heben, so Oberbürgermeister Octavian Ursu.
Die Zwickauer Verkehrsbetriebe haben in der Ausschreibung auch sechs Straßenbahnpersonenwagen ausgeschrieben, während Görlitz acht neue Fahrzeuge anstrebt. Interessierte Unternehmen können sich bis zum 24. November 2025 bewerben. Das Ausschreibungsverfahren startet kurz nach diesem Datum, wodurch die Städte auf der sicheren Seite hinsichtlich einer zeitgerechten Lieferung bis Ende 2028 sind, wie in den Ausschreibungsunterlagen vermerkt ist.
Der aktuelle Stand und die Herausforderungen
In der schwierigen Lage aufgrund der Insolvenz von Heiterblick sind die Verkehrsunternehmen gefordert, schnell und effizient zu handeln. „Wir möchten sicherstellen, dass unsere Bürger weiterhin eine zuverlässige Verbindung erhalten“, so ein Sprecher der SVZ. Zusätzlich müssen die Tatra-Bahnen in Zwickau bis zur Ankunft neuer Stadtbahnen betriebsbereit gehalten werden. Die Stadt verfügt zudem über zwölf modernisierte Niederflurbahnen aus den 1990er-Jahren, die interimistisch in Betrieb bleiben.
Während die Leipziger Verkehrsbetriebe weiterhin auf die Lieferungen von Heiterblick setzen und konstruktive Gespräche zur Fortführung des Auftrags führen, sind die Städte Zwickau und Görlitz gezwungen, proaktiv zu agieren. Es bleibt abzuwarten, ob und wann die neuen Straßenbahnen tatsächlich geliefert werden, denn die Unsicherheiten durch die Insolvenz haben sowohl in Görlitz als auch in Zwickau für reichlich nervöse Gesichter gesorgt. Die größte Herausforderung wird wohl sein, die Bürger zufrieden zu stellen und gleichzeitig die betrieblichen Anforderungen zu erfüllen, die in der Zukunft auf die Städte zukommen werden.
Die nächsten Monate werden also entscheidend sein, wie sich die Straßenbahnlandschaft in der Region entwickeln wird. Der Blick ist gespannt auf die Ergebnisse der neuen Ausschreibung und die möglichen neuen Partner in der langen Warteschlange bewährter Mobilitätslösungen.