Luchs-Nachwuchs im Eichsfeld: Wie viele Jungtiere sind wirklich da?

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Luchsnachwuchs im Eichsfeld: Wildkamera zeigt Luchsin mit Jungtier. BUND und Uni Göttingen beobachten den Bestand seit sieben Jahren.

Luchsnachwuchs im Eichsfeld: Wildkamera zeigt Luchsin mit Jungtier. BUND und Uni Göttingen beobachten den Bestand seit sieben Jahren.
Luchsnachwuchs im Eichsfeld: Wildkamera zeigt Luchsin mit Jungtier. BUND und Uni Göttingen beobachten den Bestand seit sieben Jahren.

Luchs-Nachwuchs im Eichsfeld: Wie viele Jungtiere sind wirklich da?

Im Eichsfeld gibt es wieder freudige Nachrichten aus der faszinierenden Tierwelt: Anfang September wurde eine Luchsin mit ihrem Jungtier nordwestlich von Leinefelde aufgenommen, und zwar von einer Wildtierkamera. Diese Aufnahme bringt Hoffnung auf Nachwuchs bei den freilebenden Luchsen in der Region, wie der Umweltverband BUND Thüringen informiert. Es könnte sogar sein, dass die Luchsin weitere Jungtiere hat, die einfach nicht im Sichtfeld der Kamera zu sehen sind. „Normalerweise bringt eine Luchsin zwischen zwei und vier Junge zur Welt“, erklärt ein Sprecher des BUND. Diese Beobachtungen sind Teil einer langjährigen Forschungsreihe, die seit sieben Jahren gemeinsam von der Universität Göttingen und dem BUND durchgeführt wird.

Die positive Entwicklung des Luchsbestands im Landkreis ist erfreulich, denn es gibt mittlerweile mehrere Luchse in der Region. Im nördlichen Teil des Landkreises wird bereits seit einigen Jahren eine Luchsin mit regelmäßigem Nachwuchs gesichtet. Selbst im südlichen Eichsfeld hat sich ein weiteres Weibchen angesiedelt, das während des vergangenen Winters mit fast ausgewachsenen Jungtieren fotografiert wurde. Zudem gibt es im Gebiet einige durchwandernde Luchse sowie zwei männliche Tiere, die regelmäßig nachgewiesen werden.

Der Luchs in Deutschland

Doch das Bild des Luchses in Deutschland ist nicht so rosig, wie es auf den ersten Blick scheint. Luchse gelten als vom Aussterben bedroht und stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Insgesamt existieren in Deutschland nur drei bedeutende Luchspopulationen. Die größte dieser Populationen erstreckt sich vom Harz bis zur Weser und nach Nordhessen. Eine weitere konzentriert sich in Ostbayern, während die dritte aus einem Wiederansiedlungsprojekt im Pfälzerwald hervorging, welches 2016 gestartet wurde.

Besonders bemerkenswert ist die Ausdehnung der Harzer Luchspopulation bis ins Eichsfeld. Laut BUND werden seit Frühjahr 2024 aktiv Luchse im Thüringer Wald ausgewildert, um isolierte Populationen im Harz und Bayerischen Wald miteinander zu verbinden. Bisher sind in dieser Region sechs Luchse neu angesiedelt worden, was für den gesamten Klon eine positive Bilanz darstellt.

Engagement der Bevölkerung

Hinweise auf Luchsvorkommen können von der Bevölkerung an die Verantwortlichen des BUND Thüringen oder an Luchsbeauftragte gemeldet werden. Solche Zufallsbeobachtungen sind äußerst wertvoll für die genaue Erfassung des Bestands und helfen dabei, den Lebensraum dieser beeindruckenden Raubtiere besser zu schützen.

Die Zukunft des Luchses im Eichsfeld hängt also nicht nur von den Organisationen ab, die sich um seinen Schutz kümmern, sondern auch von den Bürgerinnen und Bürgern, die mit ihren Beobachtungen aktiv dazu beitragen können, die Bestände besser zu verstehen und zu fördern. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Luchspopulation in dieser Region weiterentwickeln wird. Mehr Informationen zu den Aktivitäten des BUND und zur Luchsverbreitung in Deutschland finden Sie auf den Webseiten von Göttinger Tageblatt, Presseportal und Bundesamt für Naturschutz.