Fünf Millionen Euro für Thüringer Kliniken: Hilft das der ländlichen Versorgung?

Fünf Millionen Euro für Thüringer Kliniken: Hilft das der ländlichen Versorgung?

Thüringen, Deutschland - Gesundheit im ländlichen Raum steht vor neuen Herausforderungen. Eine aktuelle Initiative kann nun für etwas Entlastung sorgen: Thüringer Kliniken im ländlichen Raum erhalten 2025 fünf Millionen Euro an Zuschüssen von Krankenkassen. Diese Förderung ist nicht nur wichtig, sondern auch dringend notwendig, denn die medizinische Versorgung wird oft als unzureichend empfunden. Wie n-tv berichtet, zahlen gesetzliche und private Krankenversicherer pauschale Zuschüsse von bis zu einer Million Euro an neun „bedarfsnotwendige“ Kliniken.

Die Auszahlung neuster Sicherstellungszuschläge ist seit 2020 ein Teil der finanziellen Unterstützung, die für Kliniken zur Verfügung steht, die für die flächendeckende stationäre Versorgung unverzichtbar sind. Derlei Zuschläge sind ein relevanter Beitrag zur Sicherstellung medizinischer Angebote in ländlichen Gebieten. Besonders gefördert werden Kliniken mit Fachabteilungen in der Kinder- und Jugendmedizin, Geburtshilfe sowie in der Inneren Medizin und Chirurgie.

Fokus auf bedarfsnotwendige Kliniken

Die Liste der Kliniken, die von dieser Förderung profitieren, ist lang und umfasst unter anderem das Helios Klinikum in Meiningen und das Südharz-Klinikum in Nordhausen. Insgesamt erhalten 129 bedarfsnotwendige Kliniken deutschlandweit 2025 79 Millionen Euro – das sind 18,8 Millionen Euro mehr als im laufenden Jahr. Doch die Situation ist komplex: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat die Auszahlung dieser Zuschläge grundsätzlich begrüßt, allerdings wird auch auf die restriktiven Voraussetzungen verwiesen, die viele Kliniken von der Förderung ausschließen. Der Bedarf an finanzieller Unterstützung ist oft größer als berücksichtigt.

Die Zuschüsse beinhalten pauschale Zahlungen für eine oder zwei notwendige Fachabteilungen sowie weitere Zahlungen für jede zusätzliche Fachabteilung. Hieran wird deutlich, dass der Bedarf in ländlichen Regionen groß ist. Denn nicht nur die Entfernung zur nächsten Klinik ist ein bedeutendes Thema, vielmehr sorgt die niedrige Bevölkerungsdichte auch dafür, dass einige Fachrichtungen aufgrund zu geringer Fallzahlen nicht wirtschaftlich betrieben werden können.

Versorgungssituation im ländlichen Raum

Die medizinische und pflegerische Versorgung in ländlichen Gebieten stellt eine große Herausforderung dar. Gerade die lange Anfahrt zu behandelnden Ärzten und Kliniken ist oft ein Ärgernis für die Betroffenen. Eine Analyse der Bundeszentrale für politische Bildung hebt hervor, dass die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum teurer ist, um gleiche Verhältnisse wie in städtischen Gebieten zu schaffen. Dennoch müssen solide operative Konzepte her, um den Zugang zu medizinischen Dienstleistungen zu gewährleisten. Die Anzahl der Ärzte und Fachkräfte ist in ländlichen Regionen oft niedriger, was die Versorgungsproblematik verschärft.

Innovative Ansätze sind notwendig, um die bestehenden Lücken in der Gesundheitsversorgung zu schließen. Konzepte wie die telemedizinische Versorgung oder die Kooperation zwischen verschiedenen Gesundheitsberufen könnten dabei eine Rolle spielen. Der Fokus muss auf der Erreichbarkeit und den örtlichen Angeboten liegen, damit die Menschen im ländlichen Raum die notwendige medizinische Unterstützung erhalten.

All diese Aspekte verdeutlichen, dass es nicht nur um die finanzielle Förderung geht, sondern auch um die qualitative Ausgestaltung der Gesundheitsversorgung. Nur so kann eine nachhaltige, flächendeckende und an den Bedürfnissen der Menschen orientierte Gesundheitsversorgung sichergestellt werden.

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OrtThüringen, Deutschland
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