Rätselhafte Pythons in Kölleda: Wer setzt diese Tiere aus?
Rätselhafte Pythons in Kölleda: Wer setzt diese Tiere aus?
Kölleda, Deutschland - In Kölleda, einem kleinen Ort im Landkreis Sömmerda, sorgt ein besorgniserregender Vorfall für Aufruhr: Mehrere Königspythons wurden mutmaßlich ausgesetzt, was die Herzen von Tierschützern höher schlagen lässt und Fragen zur Herkunft der Tiere aufwirft. Dramatische Szenen spielten sich am 13. Juli ab, als eine schwer geschwächte Königspython am Streitseebad gefunden wurde. Trotz aller Bemühungen verstarb das Tier kurz nach dem Fund. Ein Tag später entdeckten Spaziergänger zwei weitere Pythons in unmittelbarer Nähe, und am darauffolgenden Montag wurde ein weiteres Exemplar tot auf der Straße aufgefunden, wahrscheinlich überfahren. Der Tierschutzverein „Schwierige Felle e.V.“ ist nun auf der Suche nach Hinweisen zu den Ursprüngen dieser vernachlässigten Tiere.
Insgesamt handelte es sich bereits um den vierten Königspython, der in den letzten Wochen in Kölleda gesichtet wurde. Angesichts dieser Vielzahl an Funden ist der Verein besorgt, dass es sich hier nicht um Zufälle handelt, sondern um ein bewusstes Aussetzen der Tiere. „Es kann nicht sein, dass solche Tiere einfach entsorgt werden“, erklärt ein Sprecher von „Schwierige Felle e.V.“. Bei ihnen können Hinweise anonym und vertraulich unter der Telefonnummer 0171/1989100 oder per E-Mail an kontakt@schwierige-felle.de abgegeben werden. Ihr Ziel ist es, der Herkunft der Pythons auf die Spur zu kommen und weiteren Schaden zu verhindern.
Der Königspython – ein beliebtes Haustier
Der Königspython ist als „Anfängerschlange“ in der Terraristik besonders beliebt. Diese Schlangenart, die typischerweise eine Länge von 1 bis 1,5 Metern erreicht, kennt man an ihrem braun-schwarz gefleckten Schuppenkleid und ihrem kräftigen Körperbau. Auch wenn sie nicht als aggressiv gelten, sind sie dafür bekannt, bei Bedrohung zuzubeißen. Diese Bisse sind jedoch in der Regel nicht gefährlich. Bei guter Pflege kann der Königspython bis zu 30 Jahre alt werden, und die Nachfrage nach diesen Tieren ist ständig steigend. Auch die Zucht verschiedener Farbvarianten, sogenannte Morphen, hat sich zu einem lukrativen Geschäft entwickelt.
Die Haltungsbedingungen sind für Königsphytons jedoch spezifisch und sollten ernst genommen werden. Sie benötigen ausreichend Platz, eine geeignete Temperatur von 27 bis 29 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80 Prozent. Zudem sollten die Tiere in einem Terrarium mit Mindestmaßen von 150x80x60 cm leben, inklusive Versteckmöglichkeiten und einer Wasserschale. Für viele Anfänger kann dies eine Herausforderung sein, und gerade diese Anforderungen könnten der Grund dafür sein, dass einige Halter Schwierigkeiten haben und ihre Tiere aussetzen.
Immer wieder werden in Deutschland ausgesetzte Reptilien gefunden, was einen dringenden Aufruf an die Tierbesitzer darstellt, sich mit den Haltungsbedingungen ihrer Tiere auseinanderzusetzen und im Bedarfsfall besser zu informieren. Der Fall der Königspythons in Kölleda ist ein Beispiel dafür, wie wichtig Tierschutz und Verantwortungsbewusstsein in der Haustierhaltung sind.
Die Situation in Kölleda zeigt, wie rasch aus einer unschuldigen Leidenschaft, die Haltung exotischer Tiere, sich in ein Dilemma entwickeln kann, das nicht nur für die Tiere selbst, sondern auch für die Gemeinschaft, in der sie leben, zum Problem wird. Der Tierschutzverein sieht dringenden Handlungsbedarf und hofft, schnell Antworten auf die Herkunft der Königspythons zu erhalten.
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Ort | Kölleda, Deutschland |
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