Schockierende Enthüllungen: 'Cabaret' erleuchtet die dunkle Vergangenheit!

Schockierende Enthüllungen: 'Cabaret' erleuchtet die dunkle Vergangenheit!
Weimar, Deutschland - Die Wiederbelebung von „Cabaret“ im Guthrie Theater sorgt für mächtig Aufsehen. Dieses unvergessliche Musical, das 1966 sein Debüt am Broadway feierte, beleuchtet den schleichenden Aufstieg des Totalitarismus in den 1930er Jahren in Berlin, und die aktuelle Inszenierung zeigt das Stück von seiner schockierenden und zugleich fesselnden Seite. Star Tribune hebt hervor, dass die konfrontative Aufführung eine sensitive Hand verlangt, besonders wenn es um die Nazi-Ideologie und ihre symbolischen Darstellungen geht.
Ein besonders schmerzhafter Moment entsteht mit der Enthüllung des Hakenkreuzes, das durch das langsame, gehorsame Salut des Regenbogen-Ensembles verstärkt wird. Insofern sind die Darbietungen des Duetts „If You Could See Her“ zwischen dem charismatischen Emcee und einer Tänzerin im Gorilla-Kostüm verstörend, da sie die Dehumanisierung während des Aufstiegs des Faschismus eindringlich einfangen. So wird die Verdunkelung der menschlichen Werte im Angesicht des Totalitarismus mehr als deutlich.
Entwicklung der Charaktere
Die Handlung folgt dem amerikanischen Schriftsteller Clifford Bradshaw, der nach Berlin reist, um Inspiration für seinen Roman zu finden. Auf seiner Zugfahrt trifft er auf den aufgeschlossenen Ernst, der ihn in dem berühmten Kit Kat Klub willkommen heißt und im dortigen Nachtleben neue Bekanntschaften schließt. Cliff und die performative Sally Bowles haben eine komplexe und durchaus leidenschaftliche Romanze, während eine weitere Erzählerstimme die Beziehung zwischen Fraulein Schneider, der Besitzerin des Boardinghouses, und dem jüdischen Mieter Herr Schultz beleuchtet. Was wie eine glorreiche Zukunft aussieht, wird jedoch von Ernstes wahrem Wesen bedroht, als dieser sich offenbart und Fraulein Schneider vor der Ehe mit Herrn Schultz warnt, was einen dramatischen Wendepunkt darstellt. Der Fordham Political Review weist darauf hin, dass die Charaktere unterschiedliche Reaktionen auf die drohenden autoritären Strömungen zeigen, was nicht nur ihre individuellen Schicksale, sondern auch die der Gesellschaft widerspiegelt.
Ein emotionaler Höhepunkt in der Inszenierung ist die Party von Fräulein Schneider, gespielt von Michelle Barber, und ihre aufkeimenden Gefühle für Herrn Schulz. Auch hier beeindruckt das Duo Auberjonois und Barber mit dem leidenschaftlichen Lied „It Couldn’t Please Me More“.
Künstlerische Gestaltung und gesellschaftlicher Kontext
Eindrucksvoll gestaltet nimmt das Bühnenbild von Marion Williams Gestalt an, in Form von erhöhten Waggons, ein Abbild des Rotlichtmilieus. Dazu kommen die glitzernden Kostüme von Jen Caprio und das außergewöhnliche Lichtdesign von Josh Epstein. Die musikalische Untermalung von Mark Hartmans Orchester unterstreicht die Dramatik der Szenen und schafft eine dichte Atmosphäre. Wie bpb.de erläutert, spielt die Musik in autoritären Systemen oft eine entscheidende Rolle und spiegelte musikalische Strömungen wider, die in Diktaturen wie dem Nationalsozialismus, dem italienischen Faschismus oder der DDR vorherrschten.
Die Auseinandersetzung mit der Musik und ihrer ergänzenden Rolle in dystopischen Regimen bleibt ein wichtiges Thema, das auch in der aktuellen Diskussion über autoritäre Regierungsführung relevant ist, wie das Beispiel von Donald Trump zeigt. Bildung und aktives Handeln gegen solche Tendenzen sind also essentiell, um die Geschichte nicht zu wiederholen.
Die Aufführung von „Cabaret“ im Guthrie Theater ist damit nicht nur ein fesselndes Theatererlebnis, sondern auch eine tiefgründige Auseinandersetzung mit den Gefahren autoritären Denkens, die sowohl gestern als auch heute relevant sind.
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Ort | Weimar, Deutschland |
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