Wadephuls Vergleich: Syrien 1945? Union in Aufruhr!

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Johann Wadephul vergleicht Syrien mit Nachkriegsdeutschland und bekräftigt die Abschiebung syrischer Straftäter. Kanzler Merz unterstützt ihn.

Johann Wadephul vergleicht Syrien mit Nachkriegsdeutschland und bekräftigt die Abschiebung syrischer Straftäter. Kanzler Merz unterstützt ihn.
Johann Wadephul vergleicht Syrien mit Nachkriegsdeutschland und bekräftigt die Abschiebung syrischer Straftäter. Kanzler Merz unterstützt ihn.

Wadephuls Vergleich: Syrien 1945? Union in Aufruhr!

In einer internen Sitzung der Unionsfraktion sorgt Außenminister Johann Wadephul für Aufregung, nachdem er einen kontroversen Vergleich zwischen Syrien und Deutschland im Jahr 1945 zieht. Laut Welt erklärte er, dass „Syrien schlimmer aussieht als Deutschland 1945“. Diese Aussage stieß auf Irritation unter den Abgeordneten, die hinter vorgehaltener Hand sogar Wadephuls Rücktritt forderten. Trotz der Kritik verwehrt sich Wadephul gegen Vorwürfe, er gehe zu sensibel mit der Situation um: „Ich bin kein Weichei“, betonte er. Bundeskanzler Friedrich Merz stand ihm zur Seite und lobte seine Reise in den Nahen Osten, die Teil der abrupten Rückkehr von syrischen Flüchtlingen und der Abschiebung von Straftätern war.

Die Union plant eine rasche Abschiebung syrischer Straftäter sowie die Rückkehr arbeitsfähiger Syrer, die in Deutschland ohne Beschäftigung leben. Merz stellte klar, dass es für Asyl in Deutschland keine Gründe mehr gebe und die Bundesregierung eine konsequente Wiederaufnahme der Abschiebungen nach Syrien anstrebe. Wadephul gab an, dass es sich um eine überschaubare Zahl von Personen handele, die zurückgeführt werden sollen. Der Minister hatte sich zuvor im Vorort Harasta umgesehen, einem Ort, der stark unter dem Bürgerkrieg gelitten hat und symbolisch für die Zerstörungen steht, die Syrien seit 2011 geprägt haben.

Syrien: Ein Überblick

Die Situation in Syrien ist komplex und hat durch den seit 2011 wütenden Bürgerkrieg dramatische Ausmaße angenommen. Wikipedia führt aus, dass das Land an den Grenzen zum Mittelmeer, zur Türkei, zum Irak, zu Jordanien, Israel und Libanon liegt und eine Bevölkerung von rund 25 Millionen aufweist. Syrien hat eine bewegte Geschichte, die im 20. Jahrhundert mit dem Ende der osmanischen Herrschaft ihren Anfang nahm. 1945 erlangte es schließlich die Unabhängigkeit und wurde Gründungsmitglied der Vereinten Nationen.

Der Bürgerkrieg hat zu einer Flüchtlingskrise geführt, die über 6 Millionen Syrer zur Flucht bewegt hat. Die internationale Intervention gegen den Islamischen Staat begann 2014, welcher 2017 territorial besiegt wurde. 2024 kam es zu einem Wendepunkt, als oppositionelle Kräfte Damaskus einnahmen und das Assad-Regime stürzten, wobei eine Übergangsregierung unter Ahmed al-Sharaa ins Leben gerufen wurde. Laut bpb steht diese Regierung vor enormen Herausforderungen, da die wirtschaftliche Lage in Syrien katastrophal ist und mehr als 90 % der Bevölkerung in Armut leben. Zudem sind 70 % auf humanitäre Hilfe angewiesen, und die Rückkehr der Flüchtlinge könnte die Situation weiter erschweren.

Geopolitische Entwicklungen und Herausforderungen

Die Machtergreifung durch die islamistische Miliz Hayat Tahrir Al-Sham (HTS) und die Eroberung Damaskus’ hat die geopolitische Landschaft im Nahen Osten erheblich verändert. Der Konflikt um die Verteilung von Ressourcen und die Schaffung eines neuen politischen Systems ist allgegenwärtig. Externe Akteure, darunter die USA und europäische Staaten, haben beschlossen, die neue Übergangsregierung zu unterstützen, während andere Länder wie die Türkei und Katar eigene nationale Interessen verfolgen. Die EU hat einige Sanktionen gegen Syriens neue Machthaber gelockert, um die wirtschaftliche Stabilität zu fördern. Gleichzeitig bleibt die gesellschaftliche Versöhnung und die Aufarbeitung der Verbrechen des Assad-Regimes ein zentrales Anliegen für einen friedlichen Übergang.

Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene wird die Frage, wie mit den geflüchteten Syrern und den politischen Entwicklungen umgegangen wird, weiterhin brisant bleiben. Das Thema wird nicht nur in Deutschland, sondern auch in der gesamten Region hohe Wellen schlagen und die Stabilität nachhaltig beeinflussen.