Laura Froehlich: Neue Impulse für die Sozialpsychologie in Hagen!

PD Dr. Laura Froehlich leitet vorübergehend das Lehrgebiet Sozialpsychologie an der FernUni Hagen und fördert neue Lehrinhalte.
PD Dr. Laura Froehlich leitet vorübergehend das Lehrgebiet Sozialpsychologie an der FernUni Hagen und fördert neue Lehrinhalte. (Symbolbild/NAG)

Hagen, Deutschland - PD Dr. Laura Froehlich übernimmt ab sofort die Vertretung des Lehrgebiets Sozialpsychologie an der FernUniversität in Hagen. Dies geschieht während der Amtszeit von Prof. Dr. Stefan Stürmer als Rektor. Froehlich hat bereits von 2015 bis 2021 als Postdoc bei Stürmer gearbeitet und bringt somit umfangreiche Erfahrungen in Forschung und Lehre mit. Im Jahr 2021 wechselte sie zum Forschungszentrum CATALPA und schloss 2023 ihre Habilitation an der Fakultät für Psychologie ab.

Ihr Engagement und ihre Expertise wurden in der Zwischenbewertung ihrer Nachwuchsgruppe „Stereotype Threat“ positiv hervorgehoben. Diese Gruppe untersucht, wie Stereotype den Studienerfolg und die soziale Einbindung von Studierenden beeinflussen. Froehlich legt einen starken Fokus auf die Kontinuität im Lehrgebiet sowie auf die Unterstützung durch ihr Team und die Fakultät.

Innovationen im Master Wirtschaftspsychologie

Im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit hat Froehlich neue Inhalte für den Master Wirtschaftspsychologie konzipiert. Dazu gehören eine Einführung in die Psychologie für Wirtschaftswissenschaftler:innen sowie ein Modul zu Nachhaltigkeit und interkultureller Kommunikation. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der Diversität in Bildungsprozessen und der geschlechterbezogenen Ungleichheit.

Froehlich untersucht insbesondere, wie unterschiedliche Hintergründe wie Herkunft und sozioökonomischer Status Bildungsprozesse in Schulen und Hochschulen beeinflussen. In einem DFG-geförderten Projekt analysiert sie, wie Studierende in Lerngruppen wissenschaftliche Texte verfassen und welche individuellen Hintergründe sie dabei einbringen.

Forschung zu Geschlechtergerechtigkeit

Die Thematik der geschlechterbezogenen Ungleichheit ist nicht nur ein persönliches Forschungsinteresse Froehlichs, sondern auch ein zentrales gesellschaftliches Anliegen. In Deutschland ist die Gleichberechtigung von Männern und Frauen im Artikel 3 (2) des Grundgesetzes verankert, doch die Umsetzung ist nach wie vor eine Herausforderung. Laut der Hans-Böckler-Stiftung sind Frauen in vielen Bereichen, insbesondere in Führungspositionen, unterrepräsentiert – nur 11% der Vorstandsposten und 32% der Aufsichtsratspositionen sind mit Frauen besetzt. Der Gender Pay Gap zeigt, dass Frauen im Jahr 2020 im Durchschnitt 18% weniger verdienen als Männer.

Die Corona-Pandemie hat zudem zu Rückschritten in der Gleichstellung beigetragen, insbesondere bei Müttern, wo 19% ihre Arbeitszeit reduzieren mussten, im Vergleich zu nur 6% der Väter. Diese sozialen und wirtschaftlichen Aspekte werden auch in der gendergerechten Forschung von Froehlich und ihrer Kooperationspartnerin Prof. Dr. Angela Dorrough berücksichtigt, die geschlechterbezogene Themen länderübergreifend analysieren.

Bildungsungleichheiten und Geschlechterdimension

Die Diskussion um Gleichstellung in Bildung und Beruf ist neueren Studien zufolge komplex. Bildungsungleichheiten zwischen den Geschlechtern zeigen sich bereits in der Schulzeit und wirken sich auf die spätere Berufserfahrung aus. Laut einer Untersuchung zur Bildungsberichterstattung aus dem Jahr 2020 bleibt der Einfluss von Geschlecht auf schulische Leistungen und den Studienerfolg signifikant, und auch die Selbstwahrnehmung von Geschlecht spielt hier eine Rolle.

Froehlichs Forschungsansatz, insbesondere die Arbeit zu Stereotypen und deren Einfluss auf den Bildungsweg, ist somit ein wichtiger Beitrag zu diesem Diskurs. Ihre Arbeit könnte dazu beitragen, strukturelle Barrieren abzubauen und zukunftsweisende Impulse für mehr Geschlechtergerechtigkeit in Bildung und Beruf zu setzen.

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Ort Hagen, Deutschland
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