Wildeshausen feiert: Erster Cannabis Social Club eröffnet im August!

In Wildeshausen wird der erste Cannabis Social Club „High Society“ gegründet, der im August 2025 mit der Ernte startet.
In Wildeshausen wird der erste Cannabis Social Club „High Society“ gegründet, der im August 2025 mit der Ernte startet. (Symbolbild/NAG)

Wildeshausen, Deutschland - Am 3. Juni 2025 wurde in Wildeshausen der erste „Cannabis Social Club“ mit dem Namen „High Society“ gegründet. Der Verein, der die Förderung des gemeinschaftlichen Anbaus von Cannabis zum Ziel hat, plant, diese im August 2025 zu ernten. Zunächst wird die Mitgliederzahl auf 150 begrenzt sein, um die Abgabe zu ermöglichen und die verschiedenen Abläufe zu optimieren.

Mitgründer Frank Morscheck, ein 59-jähriger selbstständiger Handwerker aus Wildeshausen, setzt beim Anbau auf höchste Qualität. Er ist bereits erfahrener Cannabisanbauer und gewann beim „Canna-Cup“ in Osnabrück mit einer seiner Pflanzen den dritten Platz. Mithilfe des Clubs soll ein Beitrag zur Entkriminalisierung von Marihuana geleistet werden, während gleichzeitig minderwertiger illegaler Verkauf bekämpft wird. Der Anbau erfolgt in einer 120 Quadratmeter großen Halle, in der biologisch ohne chemische Behandlung oder mineralischen Dünger gearbeitet wird.

Zukunftsperspektiven und Mitgliederverwaltung

Aktuell besteht der Verein aus sieben Mitgliedern, darunter auch Dennis Gutzmer. Die Genehmigung zum Betrieb steht noch aus, jedoch wird der Verein schon in der App „Cannanas“ gelistet, über die auch Bewerbungen eingereicht werden können. Die Zahlungsabwicklung erfolgt ausschließlich über die App, um Bargeldtransaktionen zu vermeiden. Ein monatlicher Mitgliedsbeitrag von zehn Euro soll helfen, die laufenden Kosten zu decken.

Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, plant der Verein, die Anbaukapazitäten in Zukunft zu erweitern. Perspektivisch könnten zwei weitere Hallen eingerichtet werden, die es erlauben, die Mitgliederzahl auf 500 zu erhöhen. Die ersten Abgabestellen werden in Wildeshausen und später in Twistringen eingerichtet, wobei die Verkaufspreise zwischen fünf und acht Euro pro Gramm liegen sollen. Die Abgabe wird nur an Personen über 21 Jahren erfolgen.

Ein neuartiges Modell in Deutschland

Die Gründung der „High Society“ ist Teil eines größeren Trends in Deutschland, das als einzigartiges Experiment zur Legalisierung von Cannabis gilt. Wie MDR berichtet, versuchen einige Städte, mithilfe von Cannabis Social Clubs die Qualität des konsumierten Marihuanas zu verbessern und den illegalen Handel zurückzudrängen. Suchtforscher Manthey äußert sich positiv über dieses nicht-kommerzielle Modell und befürwortet die Legalisierung, da sie den illegalen Konsum in legale Bahnen lenken solle.

Jedoch weisen auch verschiedene Berichte darauf hin, dass es Herausforderungen gibt, die gemeistert werden müssen. Wie Spiegel erläutert, haben bundesweit über 400 Vereine Anträge zur Gründung von Cannabis Social Clubs eingereicht, wovon bisher nur etwa 20% genehmigt wurden. Die langsame Genehmigungspraxis und bürokratische Hürden sind für viele potenzielle Betreiber frustrierend, wie das Beispiel von Andreas Niemöller aus Heidelberg zeigt, der seit Monaten auf eine Lizenz wartet.

Dennoch bleibt die Hoffnungen auf eine positive Entwicklung in der Cannabis-Legalisierung und die Möglichkeit für hochwertige Produkte, die den Schwarzmarkt und die damit verbundenen Gefahren zurückdrängen sollen. Die Initiativen wie die „High Society“ in Wildeshausen könnten hierbei eine entscheidende Rolle spielen.

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Ort Wildeshausen, Deutschland
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