Zoll in Aufruhr: Mehr Pakete aus China, Drogen und Kriegswaffen im Visier!

Dewezet, Deutschland - Die Zollbilanz für das Jahr 2024 zeigt signifikante Entwicklungen im deutschen Außenhandel und der Drogenbekämpfung. Laut Dewezet wuchs die Zahl der Zollabfertigungen im Onlinehandel auf 235 Millionen, was einem Anstieg von über 300 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung wird maßgeblich durch den Import von Paketen aus China beeinflusst, die 90 Prozent der gesamten Sendungen ausmachen.
Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) merkte an, dass vermehrt Billigwaren und gefälschte Produkte aus China nach Deutschland gelangen. Es finden derzeit Diskussionen über die Abschaffung der Zollgrenze von 150 Euro auf europäischer Ebene statt. Klingbeil fordert zudem strengere Kontrollen gegen solche Sendungen. Besonders im Fokus stehen die Sicherheitsstandards, die durch die wachsenden Handelskonflikte und den Anstieg des Onlinehandels unter Druck geraten.
Drogenbilanz 2024
Die diesjährige Zollbilanz bringt zudem neue Erkenntnisse über Drogenaufgriffe: So konnte die Menge sichergestellter Kokain erheblich reduziert werden, von 39,9 Tonnen im Vorjahr auf 16,3 Tonnen in 2023. Laut Klingbeil spiegelt dies den Erfolg von gezielten Kontrollen und dem erhöhten Ermittlungsdruck wider. Der Schmuggel erfolgt oft in Seecontainern, und größere Funde wurden insbesondere in den Häfen Hamburgs und Bremerhavens dokumentiert.
Im Gegensatz dazu stieg die Menge des sichergestellten Marihuanas von 8,6 Tonnen auf 12,6 Tonnen. Diese Zunahme könnte zwar theoretisch im Zusammenhang mit der teilweisen Legalisierung des Cannabis-Konsums für Erwachsene im April 2024 stehen, jedoch gibt es aktuell keinen nachweisbaren direkten Zusammenhang. Insgesamt wurden rund 10.038 Kilogramm Drogen im Straßenwert von etwa 208 Millionen Euro durch den Zoll sichergestellt, darunter auch zahlreiche andere Substanzen.
Sicherheit und Kontrolle
Zusätzlich zur Drogenbekämpfung stellte der Zoll 161 Kriegswaffen sicher, eine massive Steigerung im Vergleich zu nur 19 im Vorjahr. In zwei großen Fällen lieferten die Transportmittel keine Genehmigungen. Im Rahmen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit wurden 25.274 Arbeitgeber überprüft, was einen Rückgang im Vergleich zu 42.631 Kontrollen im Jahr 2023 darstellt. Die Anzahl der eingeleiteten und abgeschlossenen Verfahren blieb fast konstant.
Die Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft äußerte Bedenken über den Druck auf die Schutzfunktion des Zolls. Gewerkschaftsvorsitzender Thomas Liebel kritisierte anhaltende Sparmaßnahmen, während die Bundesregierung plant, ein Gesetz zur Modernisierung und Digitalisierung der Schwarzarbeitsbekämpfung zu verabschieden. Apotheke Adhoc berichtet, dass Drogenhauptsächlich im Post-, Fracht- und Reiseverkehr entdeckt wurden, wobei 8224 Aufgriffe verzeichnet wurden.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Zahlen der Zollbehörden auf die komplexen Herausforderungen hinweisen, vor denen die deutsche Zoll- und Sicherheitsbehörde steht. Die fortschreitende Digitalisierung, steigende Paketanzahlen und der Drogenhandel erfordern ein Umdenken und innovative Lösungen im Bereich der Zollüberwachung und -kontrolle.
Für detaillierte Informationen über den Außenhandel und die entsprechenden Statistiken können Interessierte die Seite der Statistischen Ämter konsultieren.
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Ort | Dewezet, Deutschland |
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